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News 24. April 2017

Lanxess schließt Übernahme von Chemtura ab

Die geplante Akquisition von Chemtura durch Lanxess ist realisiert. Damit entsteht für Lanxess ein kombiniertes Additivgeschäft mit rund 2 Mrd. EUR Jahresumsatz.
Das ,neue‘ Lanxess nimmt Gestalt an: Durch den Ausbau des Additivgeschäfts wird dieses Geschäftsfeld zu einer starken Säule im Konzern.
Das ,neue‘ Lanxess nimmt Gestalt an: Durch den Ausbau des Additivgeschäfts wird dieses Geschäftsfeld zu einer starken Säule im Konzern.

Die geplante Akquisition von Chemtura durch Lanxess ist realisiert. Damit entsteht für Lanxess ein kombiniertes Additivgeschäft mit rund 2 Mrd. EUR Jahresumsatz.

Der Chemiekonzern Lanxess hat die Übernahme des US-amerikanischen Unternehmens Chemtura, einem wichtigen Anbieter von Flammschutz- und Schmierstoffadditiven, zum 21. April 2017 erfolgreich und schneller als erwartet abgeschlossen. Alle zuständigen Behörden haben die Transaktion freigegeben. Mit einem Unternehmenswert von insgesamt 2,4 Mrd. EUR ist dies die bislang größte Akquisition in der Geschichte von Lanxess.

Mit dem Zukauf baut der Konzern sein Additiv-Portfolio deutlich aus und wird in diesem Feld zu einem der führenden Akteure weltweit. Neben den Additiven werden auch die bisherigen Chemtura-Geschäfte mit Urethanen und Organometallen bei Lanxess integriert. Insgesamt übernimmt der Kölner Spezialchemie-Konzern weltweit rund 2.500 Chemtura-Mitarbeiter an 20 Standorten in elf Ländern. Die bisherigen Chemtura-Geschäfte stehen für einen Jahresumsatz von rund 1,5 Md. EUR.

Präsenz in Nordamerika gestärkt

"Durch den Ausbau des Additivgeschäfts bekommt Lanxess eine zusätzliche starke Säule. Gleichzeitig stärken wir mit Chemtura unsere Präsenz in der Wachstumsregion Nordamerika deutlich", sagte Matthias Zachert, Vorstandsvorsitzender der Lanxess AG. In Nordamerika verfügt der Konzern jetzt über 24 Produktionsstandorte (vorher 12) und beschäftigt rund 2.800 Mitarbeiter (vorher rd. 1.500). Der globale Umsatzanteil der Region Nordamerika steigt von rund 17 auf etwa 21 %.

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Additive: Eine weitere starke Säule

Sein gesamtes Additivgeschäft bündelt Lanxess ab sofort im neuen Segment "Specialty Additives". Dieses Segment ist eine zusätzliche Säule im Lanxess-Konzern. Zum Segment gehören die neuen Geschäftsbereiche "Additives" und "Rhein Chemie". Das gebündelte Geschäft mit Flammschutz- und Schmierstoffadditiven ist im Geschäftsbereich "Additives" verankert, der von Anno Borkowsky geleitet wird. Der Geschäftsbereich "Rhein Chemie" unter Leitung von Philipp Junge führt die bisherigen Lanxess-Geschäfte mit Kautschuk- und Farbadditiven.

Bei den Flammschutzadditiven baut Lanxess seine Marktposition deutlich aus und führt jetzt auch die ehemaligen Chemtura-Geschäfte mit brombasierten Flammschutzadditiven, Brom und weiteren Brom-Derivaten. Diese werden wegen ihrer hohen Wirksamkeit in der Bauindustrie eingesetzt und passen zum bestehenden Lanxess-Geschäft mit phosphorbasierten Flammschutzadditiven. "Durch die Akquisition werden wir auch im Bereich der Flammschutzadditive zu einem der führenden Anbieter weltweit. Ab heute können wir unseren Kunden brom- und phosphorbasierte Produkte aus einer Hand anbieten", schilderte Borkowsky. Für den Bereich der Flammschutzadditive erwartet Lanxess mittelfristige Wachstumsraten von drei bis vier % pro Jahr.

Neue Geschäftsfelder Urethane und Organometalle

Neu für Lanxess ist das Geschäft mit Urethanen. Dieses wird ab sofort im neuen Geschäftsbereich "Urethane Systems" unter Leitung von Markus Eckert geführt. Zum Produktangebot zählen Heißgieß-Prepolymere, spezielle, wässrige Urethan-Dispersionen sowie Polyester-Polyole. Dabei handelt es sich um Komponenten für spezielle Polyurethane, die vor allem in der Bau-, Bergbau-, Öl-/Gas-, Sport- und Elektronikindustrie zum Einsatz kommen. Beispielsweise werden Rollen für Förderbänder oder Inline-Skates aus diesen Kunststoffen gefertigt. Gemeinsam mit dem bestehenden Lanxess-Geschäftsbereich "High Performance Materials" bildet "Urethane Systems" das neue Segment "Engineering Materials".

Ebenfalls neu im Portfolio des Lanxess-Konzerns ist das Geschäft mit Organometallen. Dabei handelt es sich um chemische Verbindungen, die unter anderem als Katalysatoren in der Polymer-Produktion oder zur Synthese von Feinchemikalien und Pharmazeutika verwendet werden. Dieses Geschäft wird ab sofort im bestehenden Lanxess-Geschäftsbereich Advanced Industrial Intermediates geführt.

mg

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