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Kunststofflogistiker rückt näher an Verarbeiter

Um eine wirtschaftliche, sichere und mit Blick auf immer kleinere Losgrößen zunehmend flexible Fertigung sicherzustellen, müssen Schüttgüter für die Kunststoffindustrie professionell gelagert, bearbeitet und transportiert werden. Logistiker Greiwing baut sein Portfolio noch weiter aus.
Hochsilo Wesel: Die Zwischenlagerung durch den Logistiker dient gleichzeitig als Puffer, über die die Verlader Schwankungen bei der Nachfrage kompensieren.

Um eine wirtschaftliche, sichere und mit Blick auf immer kleinere Losgrößen zunehmend flexible Fertigung sicherzustellen, müssen Schüttgüter für die Kunststoffindustrie professionell gelagert, bearbeitet und transportiert werden. Logistiker Greiwing baut sein Portfolio noch weiter aus.

"Über das Stadium des reinen Spediteurs sind wir lange hinaus. Heute erbringen wir neben dem Transport zahlreiche Leistungen, die im Grunde voll der Wertschöpfungskette des Herstellers oder verarbeitenden Betriebes zuzurechnen sind", sagt Jürgen Greiwing, Geschäftsführender Gesellschafter. Über diese Value Added Services wie die Aufbereitung und Veredlung der Kunststoffgranulate erwirtschaftet das Familienunternehmen aus Greven mittlerweile einen nicht unerheblichen Umsatzanteil.

Die Prozesskette, die der Speziallogistiker dabei abbildet, beginnt in der Regel mit der Abholung des Schüttgutes bei einem der in Europa ansässigen Produzenten. Anschließend wird das Material an einem der zehn Greiwing-Standorte zwischengelagert. Diese Zwischenlagerung dient gleichzeitig als Puffer, über die die Verlader Schwankungen bei der Nachfrage kompensieren. Denn der Markt für Kunststoffrohprodukte ist volatil. Auf der anderen Seite haben die Hersteller ein großes Interesse an einer kontinuierlichen Produktionsauslastung. "Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund haben wir unsere Lagerkapazitäten in den vergangenen Jahren stetig erweitert", berichtet Greiwing.

Allein am Standort Wesel verfügt das Unternehmen über 100 Aluminium- oder Edelstahlhochsilos mit einem Fassungsvermögen von insgesamt mehr als 25.000 m³ sowie über 16.500 Palettenstellplätze in einem mit Sprinkleranlagen und Verschieberegal ausgestatteten Lager.

Bald auch Extruder im Einsatz

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Zusatzleistungen, die der Wertschöpfungskette des Verarbeiters zuzurechnen sind: Jürgen Greiwing, Geschäftsführender Gesellschafter

Jedes einzelne Silo ist verschlossen und wird ebenso wie die Regalplätze über ein SAP-System zentral verwaltet. Unmittelbar vor, beziehungsweise nach der Einlagerung können je nach Kundenwunsch die Granulate aufbereitet oder veredelt werden. Das Leistungsspektrum des Logistikspezialisten reicht vom Sieben und Sortieren nach Größe, Form und Farbe über die Homogenisierung und Trocknung bis hin zur Verpackung und Palettierung der Ware. Als weitere Leistung könnte künftig die Extrusion das Portfolio ergänzen. Denn Greiwing will sein Engagement für die Kunststoffindustrie ausbauen. Erklärtes Ziel ist es, den Umsatz mit Value-Added-Services mittelfristig um 20 % zu steigern.

Zu den Auftraggebern gehören unter anderem große Produzenten sowie Händler der europäischen und mittlerweile auch asiatischen Wirtschaft. "Je nach Kundenwunsch stellen wir die Granulate als lose Ware, in Big Bags, in 25-kg-Säcken oder in Oktabins mit einem Fassungsvermögen von 500 kg bis 1.500 kg zu", sagt Greiwing. Eine Ausnahme bilden Gefahrstoffe, die mitunter ausschließlich in loser und verpackter Form transportiert werden. Für Lieferungen an Ziele außerhalb der EU, kommen zudem stapelbare Überseecontainer zum Einsatz, die für weite Strecken die günstigste Transportmethode darstellen.

gr

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