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Recycling 20. Januar 2022

Kunststoffabfall als Drop-in-Rohstoff

Neste schließt eine Testreihe zur Verarbeitung von verflüssigtem Kunststoffabfall zum Drop-in-Rohstoff im industriellen Maßstab ab.
Neste möchte ab 2030 jährlich 1 Mio. t Kunststoffabfälle als chemisch recycelten Drop-in-Rohstoff für die Herstellung neuer Kunststoffen bereitstellen.
Neste möchte ab 2030 jährlich 1 Mio. t Kunststoffabfälle als chemisch recycelten Drop-in-Rohstoff für die Herstellung neuer Kunststoffen bereitstellen.

Neste schließt eine Testreihe zur Verarbeitung von verflüssigtem Kunststoffabfall zum Drop-in-Rohstoff im industriellen Maßstab ab.

Neste hat die erste Reihe von Testläufen zur Verarbeitung von verflüssigtem Kunststoffabfall zu einem Drop-in-Rohstoff in seiner Raffinerie im finnischen Porvoo erfolgreich abgeschlossen. Beim ersten Testlauf im Jahr 2020 wurde zum allerersten Mal verflüssigter Kunststoffabfall in industriellem Maßstab verarbeitet. 2021 folgten weitere Testläufe.

Drop-in-Rohstoff für die Kunststoffherstellung

Während der Testreihe ist es Neste gelungen, verflüssigte Kunststoffabfälle zu Drop-in-Rohstoffen für die Kunststoffherstellung zu verarbeiten und die Prozesse bis zur Industriereife weiterzuentwickeln. Neste hat sich selbst das Ziel gesetzt, ab 2030 mehr als 1 Mio. jato Kunststoffabfall zu verarbeiten. Um dieses Ziel zu erreichen, treibt das Unternehmen das chemische Recycling voran, um Kunststoffabfälle in einen Rohstoff zu verwandeln und die Kreislaufwirtschaft zu stärken. Zum ersten Mal überhaupt hat Neste im Jahr 2020 erfolgreich 400 t Kunststoffabfälle verarbeitet.

Neue Erkenntnisse über Verarbeitung von Kunststoffabfall

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Im Laufe des Jahres 2021 wurden weitere Testläufe durchgeführt, um neue Erkenntnisse über die Verarbeitung von verflüssigtem Kunststoffabfall zu gewinnen. Auch das Know-how darüber, wie sich die Prozesse auf die Abläufe in der Raffinerie auswirken, konnte erweitert werden.

Darüber hinaus lag der Fokus auf dem Beweis, dass eine Schließung des Kreislaufs in der Kunststoff-Wertschöpfungskette mittels chemischem Recycling möglich ist und eine Kreislaufwirtschaft Realität werden kann: Die Tests bestätigen, dass Neste bereits jetzt in der Lage ist, erhebliche Mengen recycelter Rohstoffe zu Drop-in-Produkten für die Petrochemie zu verarbeiten.

Neste Raffinerie im finnischen Porvoo: Drop-in-Rohstoff aus Kunststoffabfall im industriellen Maßstab erfolgreich verarbeitet.
Neste Raffinerie im finnischen Porvoo: Drop-in-Rohstoff aus Kunststoffabfall im industriellen Maßstab erfolgreich verarbeitet.

Gleichzeitig entwickelt Neste die eigenen Kapazitäten weiter, um noch größere Mengen an Plastikabfällen zu noch hochwertigeren Rohstoffen für die Petrochemie zu verarbeiten.

Starkes Interesse an Rohstoffen aus recycelten Materialien

„Der Kunststoff- und Chemiesektor hat starkes Interesse an Rohstoffen aus recycelten Materialien“, sagt Mercedes Alonso, Executive Vice President, Renewable Polymers and Chemicals von Neste. „Durch die Verarbeitung von verflüssigtem Kunststoffabfall zu wertvollem Drop-in-Rohstoff tragen wir nicht nur dazu bei, die Umweltverschmutzung durch Kunststoffabfälle zu bekämpfen, sondern bieten auch Erzeugern und Compoundeuren die Möglichkeit, die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.

Um dies in Zukunft in größerem Umfang zu tun, fordert Alonso von der Politik eine regulatorische Unterstützung. „Dazu gehört einerseits die Akzeptanz des chemischen Recyclings als ergänzende Technologie, andererseits brauchen wir ehrgeizige Ziele, um den Einsatz von nachhaltigeren Materialien zu erhöhen.“

Kunststoffkreislauf im industriellen Maßstab

Die Testläufe stellen bereits eine Wertschöpfungskette dar, die zu gegebener Zeit zur Verarbeitung größerer Mengen an Kunststoffabfall beitragen kann. Bei den für die Testläufe verwendeten Rohstoffen handelte es sich um gemischte Plastikabfälle von Endverbrauchern, die ansonsten nur schwer verwertbar sind.

Keine Einbußen bei Eigenschaften und Qualität Die inzwischen verarbeiteten 800 t Kunststoffabfall entsprechen in etwa der Menge, die in einer kleineren Stadt in der EU in einem Jahr anfallen. Der Output aus den Testläufen findet bereits seinen Weg in den Kunststoffkreislauf: als Rohstoff für neue Kunststoffprodukte, die die gleichen Eigenschaften und die gleiche Qualität bieten wie jene auf Basis fossiler Rohstoffe.

mg

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