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Technik 22. August 2017

Kraibon verhilft günstig zu verbesserten Eigenschaften

Das Gummiwerk Kraiburg zeigt auf der Composites Europe die Vorzüge des Elastomers Kraibon. Teile aus dem Material weisen Vorteile bei Schalldämpfung, Gewicht, Impact- und Splitterschutz auf. Außerdem lassen sich Bauteile aus dem Elastomer in einem Herstellungsschritt fertigen.
Die elastische Folie härtet gleichzeitig mit dem Faserverbund aus und kann so in einem Arbeitsgang verarbeitet werden.
Die elastische Folie härtet gleichzeitig mit dem Faserverbund aus und kann so in einem Arbeitsgang verarbeitet werden.

Das Gummiwerk Kraiburg zeigt auf der Composites Europe die Vorzüge des Elastomers Kraibon. Teile aus dem Material weisen Vorteile bei Schalldämpfung, Gewicht, Impact- und Splitterschutz auf. Außerdem lassen sich Bauteile aus dem Elastomer in einem Herstellungsschritt fertigen.

Am 19. September 2017 öffnet mit der 12. Composites Europe die führende Fachmesse für Verbundwerkstoffe, Verarbeitungsverfahren, Automotiv- und Leichtbaukonzepte. Das Gummiwerk Kraiburg präsentiert in diesem Rahmen sein High-Tech-Elastomer Kraibon, dessen Eigenschaften den Wirkungsgrad bei Schalldämpfung, Leichtigkeit, Impact- und Splitterschutz von Carbon-Bauteilen deutlich verbessern. Gleichzeitig reduziert dessen Einsatz die Elastomer-Verarbeitung in FVK-Bauteilen und Hybrid-Verbunde auf nur noch einen Prozessschritt. Hersteller erhalten damit neues Potenzial, die Wirtschaftlichkeit ihrer Produktion weiter zu optimieren.

Leichter, robuster und leiser

Bei dieser B-Säule - ein Projekt mit der Firma Topia - kommt das High-Tech-Elastomer Kraibon zum Einsatz. In solchen Hybrid-Verbunden sorgt die höhere Elastizität für verbesserte Eigenschaften im Falle eines Aufpralls.
Bei dieser B-Säule - ein Projekt mit der Firma Topia - kommt das High-Tech-Elastomer Kraibon zum Einsatz. In solchen Hybrid-Verbunden sorgt die höhere Elastizität für verbesserte Eigenschaften im Falle eines Aufpralls.

Das Elastomer Kraibon ist die aktuelle Werkstoff-Innovation des führenden Compounders für individuelle Kautschukmischungen, das neue Produkteigenschaften ermöglicht wie auch zur Kostensenkung in der FVK-Weiterverarbeitung beiträgt. Der Vorteil: Der unvernetzte, zu einer dünnen Folie aufbereitete Kraiburg-Kautschuk härtet mit dem Faserverbundmaterial im selben Arbeitsgang aus. Das Resultat ist eine direkte, verarbeitungsoptimierte Verbindung von FVK und Elastomer. "Je nach Vorgabe lassen sich so deutlich leichtere, robustere oder akustisch weiter optimierte Bauteile bei zugleich kostensparender Produktion fertigen", so Florian Plenk, Teamleiter Automotive Applications - Gummiwerk Kraiburg.

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Das entstehende Hybridmaterial zeigt mit einer um bis zu 20 dB optimierten Körperschalldämmung hervorragende Akustikeigenschaften. Im Vergleich zu bisherigen Verfahren ergibt sich eine Bauteil-Gewichtsersparnis von ca. 2,5 kg per m². Ebenso verbessert Kraibon das Impact- und Splitterverhalten von FVK-Bauteilen. Aufgrund der Verbundhaftung wird das bei einem Crash übliche Bersten von CFK-Bauteilen auf ein Minimum zurückgeführt – oder entfällt ganz. Schadlos übersteht die Materialverbindung rund 100 bis 300 % höhere Impactenergien.

Bauteile können mit Kraibon damit auf stärkere Belastungen ausgelegt oder bei konstanter Impacttoleranz leichter und günstiger produziert werden. Da der Arbeitsschritt des Verklebens entfällt, gestaltet sich die Bauteil-Herstellung auch hier wirtschaftlicher. Im Ergebnis bedeutet das verbesserte Sicherheitsreserven bei gleichzeitig erhöhter Lebensdauer, reduzierten Kosten und geringerem Gewicht.

Das Elastomer eignet sich neben der Verarbeitung in FVK-Bauteilen auch für Hybrid-Verbunde zwischen Faserverbundkunststoffen und Metallen. Die elastischen Eigenschaften von Kraibon, verbunden mit einer sehr guten Haftung, lösen zwei zentrale Punkte bei diesen Werkstoffkombinationen: Die unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten werden ausgeglichen und eine elektrochemische Korrosion wird vermieden. In Kombination mit einer extrem hohen Reißdehnung ergibt sich eine deutlich höhere Energieaufnahme im Crashfall.

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