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News 18. Januar 2017

Konzerne wollen den Umgang mit Kunststoffen verändern

Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos haben 40 globale Konzerne eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Darin heißt es, dass Kunststoffe zukünftig recycelt oder redesignt werden sollen. Unter den Unterzeichnern befinden sich Procter & Gamble, Mars, Danone, Dow und Verpackungsgigant Amcor.
Hier im schweizerischen Davos findet derzeit das Weltwirtschaftsforum statt.
Hier im schweizerischen Davos findet derzeit das Weltwirtschaftsforum statt.

Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos haben 40 globale Konzerne eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet. Darin heißt es, dass Kunststoffe zukünftig recycelt oder redesignt werden sollen. Unter den Unterzeichnern befinden sich Procter & Gamble, Mars, Danone, Dow und Verpackungsgigant Amcor.

Die Weltwirtschaft will anders mit Plastik umgehen heißt es aus Davos. 40 Konzerne haben dort auf dem Weltwirtschaftsforum eine Erklärung unterzeichnet und wollen künftig mehr Kunststoff recyceln. Plastikprodukte sollen so gestaltet werden, dass sie erst gar nicht zu Abfall werden. Das meldet die Ellen McArthur Stiftung, die mit ihrem Konzept einer "New Plastics Economy" eine Strategie vorgelegt hat, Kunststoff nachhaltiger zu nutzen.

"Vorbildliche Initiative"

Michael Wiener, CEO der Duales System Holding lobt die Initiative als vorbildlich. "Der Grüne Punkt verfolgt eine ganz ähnliche Strategie. Wir haben in den letzten Jahren gezielt in das Kunststoffrecycling investiert und wir helfen unseren Kunden, ihre Verpackungen recyclinggerecht zu gestalten. So können Verpackungen aus Kunststoff und anderen Materialien als Wertstoffe im Wirtschaftskreislauf bleiben."

Michael Wiener, CEO der Duales System Holding begrüßt die Initiative
Michael Wiener, CEO der Duales System Holding begrüßt die Initiative
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Die globale Kunststoffproduktion steigt von Jahr zu Jahr, die weltweite Recyclingquote aber ist niedrig und große Mengen Kunststoff verschmutzen die Ozeane – das sind Ergebnisse einer Untersuchung der Ellen MacArthur Stiftung. Über 300 Mio. t Kunststoff werden weltweit jährlich hergestellt, doch nur 14 % recycelt – der Rest landet auf Deponien oder in Müllverbrennungsanlagen. Und das ist noch die bessere Lösung, denn große Mengen werden überhaupt nicht erfasst und gelangen früher oder später ins Meer.

Aktionsplan in Richtung Wiederverwendung

Die Ellen MacArthur Stiftung will das ändern und hat dazu einen "Action Plan" aufgestellt: 50 % des jährlich verbrauchten Kunststoffs sollen recycelt, weitere 20 % wiederverwendet werden. Die restlichen 30 % will die Stiftung einem Redesign unterzogen sehen, um die Produkte oder Verpackungen entweder für eine Wiederverwendung oder ein Recycling tauglich zu machen.

Für diesen ehrgeizigen Plan hat sich die Stiftung starke Partner gesucht: Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos haben 40 multinationale Konzerne erklärt, diesen Plan unterzeichnen und damit unterstützen zu wollen. Darunter befinden sich neben der Schwarz Gruppe, Danone, Procter amp; Gamble, Pepsi Cola und Coca-Cola, auch Amcor, Dow, Borealis und Novamont.

Auch andere Länder brauchen Sammelsysteme nach deutschem Vorbild

Aus Sicht des Grünen Punktes ist ein solcher globaler Plan dringend nötig: Während in einigen hochentwickelten Ländern wie Deutschland große Mengen des verbrauchten Kunststoffs schon heute recycelt, zumindest aber von der Abfallwirtschaft erfasst und verwertet werden, gelangt Plastikabfall in anderen Teilen der Welt ungeregelt in die Umwelt. Manche Länder verfügen nicht über eine geregelte Abfallwirtschaft oder die Bürger können sie sich nicht leisten. "Das bedeutet, dass in vielen Ländern die entsprechenden Erfassungssysteme, wie wir sie aus Deutschland seit vielen Jahren kennen, erst aufgebaut werden müssen", betont Michael Wiener. "Hier muss sich die Wirtschaft natürlich ähnlich engagieren wie hierzulande."

So haben Handel und Industrie Anfang der 1990er Jahre mit dem Grünen Punkt die Getrenntsammlung und das Wertstoffrecycling in Deutschland maßgeblich auf- und ausgebaut. "Die Privatwirtschaft hat damit in Deutschland für die entscheidenden technischen Innovationen gesorgt und dafür, dass wir gebrauchten Kunststoff als Wertstoff betrachten und nicht als Müll. Solches Engagement ist auch in Asien, Afrika und Lateinamerika notwendig", ist Wiener überzeugt. Sehen Sie hier die Statments der beteiligten Unternehmen zum Aktionsplan.

pl

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