Direkt zum Inhalt

Komplex geformter Sandwich in Serie

Die ersten Leichtbaukomponenten, die mittels Pulpress hergestellt werden, sind jetzt auf dem Weg in die Serie. Pulpress ist ein von Evonik entwickeltes Verfahren zur Serienfertigung komplexer Formbauteile aus Verbundwerkstoffen, das bis zu 60 % Kostenersparnis gegenüber bisherigen Verfahren verspricht.

Die ersten Leichtbaukomponenten, die mittels Pulpress hergestellt werden, sind jetzt auf dem Weg in die Serie. Pulpress ist ein von Evonik entwickeltes Verfahren zur Serienfertigung komplexer Formbauteile aus Verbundwerkstoffen, das bis zu 60 % Kostenersparnis gegenüber bisherigen Verfahren verspricht.

Um Gewicht zu reduzieren, setzt die Automobilindustrie zunehmend auf Verbundwerkstoffe. Bislang kommen diese jedoch vor allem im Premiumbereich zum Einsatz, weil etablierte Herstellverfahren teuer und komplex sind. Laut Evonik soll das jetzt anders werden: Ein neu entwickelten Pulpress-Verfahren ermöglicht die serienmäßige Fertigung komplexer Formbauteile zu einem angemessenen Preis.

Pressen und Strangziehen kombinieren

Das neue Verfahren kombiniert das Pressen und das Strangziehen. Im Zusammenspiel gelingt die automatisierte, kontinuierliche Herstellung von Verbundbauteilen. Wichtigster Rohstoff ist der Polymethacrylimid- (PMI-) Strukturschaum Rohacell von Evonik, ein leichtes und zugleich steifes Material. Er ist besonders formstabil und temperaturbeständig. Der PMI-Schaumstoffkern wird von Fasern umflochten, die anschließend mit Harz imprägniert werden. Das Gesamtsystem wird dann unter hoher Temperatur und Druck in die gewünschte Form gepresst. Dabei können auch komplexe Geometrien umgesetzt oder Einsätze für Gewinde und Armaturen integriert werden.

Komplexe Geometrien in Serie

Ad

Das neue Herstellungsverfahren überzeugt vor allem durch seine Designfreiheit, die Kosteneffizienz und das Crash-Verhalten der damit hergestellten Verbundbauteile. Diese sind um 75 % leichter als herkömmliche Stahlstrukturen. Laut Evonik bietet das Pulpress-Verfahren im Vergleich zu etablierten Verfahren wie der Harzinjektion überdies Kosteneinsparungen von bis zu 60 %. "Mit diesen Vorteilen konnten inzwischen zahlreiche Kunden aus der europäischen Automobilindustrie überzeugt werden", sagt Dr. Sivakumara Krishnamoorthy, New Applications Manager bei Evonik im Segment Resource Efficiency. "Die im Pulpress-Verfahren hergestellten Formbauteile werden demnächst in Serie gehen."

Längst interessieren sich nicht mehr nur Fahrzeughersteller für das Verfahren. Auch im Flugzeugbau ist sein Einsatz denkbar, um Gleichteile in größerer Stückzahl kostengünstig zu produzieren. Nicht zuletzt werden für Sportartikel leichte Sandwichkerne für Leichtbaulösungen immer bedeutsamer.

mg

Passend zu diesem Artikel