Direkt zum Inhalt

Keine Änderungen am Grundkonzept der Fakuma

Die Erfolgsmesse Fakuma ist 25 geworden – ein willkommener Anlass, um mit Bettina Schall, Geschäftsführerin der Schall Messen GmbH & Co. KG, nicht nur zurückzublicken, sondern auch nach vorn.
Für Bettina Schall, geschäftsführende Gesellschafterin des Fakuma-Veranstalters P.E. Schall, lautet die Devise: "Never change a winning team."

Die Erfolgsmesse Fakuma ist 25 geworden – ein willkommener Anlass, um mit Bettina Schall, Geschäftsführerin der Schall Messen GmbH & Co. KG, nicht nur zurückzublicken, sondern auch nach vorn.

Frau Schall, die Fakuma findet heuer schon zum 25. Mal statt – seit wie vielen Veranstaltungen sind Sie eigentlich schon dabei?

Bettina Schall:

Ich selbst bin jetzt mehr als 20 Jahre im Unternehmen und habe somit ein ganzes Stück Fakuma und deren Entwicklung mitgestaltet und miterlebt. Interessant finde ich bis heute, dass sich die Fakuma trotz aller Professionalisierung des Business einen immer noch familiären Charakter bewahren konnte, sprich die Szene der kunststoffverarbeitenden Industrien und ihrer Ausrüster sich durchaus als Community mit hoher Networking-Affinität darstellt. Besonders spürbar war dies in den Krisenjahren, als es uns gemeinsam gelang, an der jeweiligen Fakuma die Fahnen für alle Belange der industriellen Kunststoffverarbeitung hochzuhalten, und wir mit technischen Impulsen für mehr Produktivität und Wirtschaftlichkeit gangbare, praxisgerechte Wege aus eben den Krisen aufzeigen konnten.

Hat sich zum Jubiläum etwas am erfolgreichen Konzept geändert? Oder gibt es sogar Überlegungen, die Fakuma künftig anders zu positionieren?

Ad

Schall:

In 36 Jahren 25-mal eine Fachmesse wie die Fakuma durchführen zu können, dürfte in der weiten Fachmessen-Landschaft wohl ihresgleichen suchen. Denn 36 Jahre Fakuma sind ja auch 36 Jahre deutsche Industriegeschichte mit allen Höhen und Tiefen. Es spricht für das visionäre Konzept meines verstorbenen Mannes und seiner Mitstreiter, dass die Fakuma als explizit an der Be- und Verarbeitung von Kunststoffen ausgerichtete Fachveranstaltung sich nicht nur zur heutigen Größe und Bedeutung entwickeln konnte, sondern in der letzten Dekade vor allem auch durch eine hohe Internationalisierung seitens des Angebots wie der Fachbesucher gekennzeichnet ist.

Am Grundkonzept der Positionierung als Prozessketten-Fachmesse wird es auf lange Sicht deshalb keine Änderungen, aber wie gehabt immer wieder thematische Anpassungen geben. Da sehen wir uns auch in der traditionell gelebten Verantwortung, der ganzen Branche durch den Blick über den Tellerrand hinaus neue Impulse für neue Märkte zu geben.

Ein „volles Haus“, was die belegte Fläche betrifft, meldet die Fakuma ja schon seit einigen Jahren – und dennoch gibt es jetzt ohne Neubau in Friedrichshafen einen neuen Rekord bei Ausstellerzahl und belegter Fläche. Wie ist das möglich?

Schall:

Bekanntlich füllen wir ja seit Jahren das gesamte Messegelände in Friedrichshafen komplett aus. Um weiteren Herstellern und Anbietern aus aller Welt ebenfalls eine Möglichkeit zur Präsentation ihrer Produkte und Leistungen zu geben, haben wir diesmal sogar die beiden Foyers einbezogen. Gesamthaft stellt die internationale Ausstellerschaft das Weltangebot an Produkten, Systemen und Lösungen für die industrielle Kunststoffverarbeitung dar, und das interessiert die globalen Kunden und Anwender mehr denn je.

Welche spannende und überzeugende Botschaft können Sie potenziellen Besuchern in diesem Jahr offerieren?

Schall:

Egal ob in einer Industrienation oder in einem Schwellenland beheimatet, nur derjenige, der mittels aktuell verfügbarer Technologien und Verfahren die wirtschaftliche Qualitätsproduktion sicherstellen kann, wird in der globalen Wettbewerbslage auf Dauer Erfolg haben. Da ist es geradezu Pflicht, sich nicht nur intensiv über alle Aspekte der industriellen Kunststoffverarbeitung mehr als nur zu informieren, sondern auch beizeiten und vorausschauend zu investieren. Wir präsentieren an der Fakuma Prozessketten-Kompetenz und dafür interessieren sich jedes Mal Fachbesucher aus mehr als 100 Ländern.

Das Messeunternehmen Schall hat ja eine Vereinbarung mit der Messe Friedrichshafen über die Ausrichtung der Fakuma bis zum Jahre 2021 getroffen. Gibt es Ihrerseits Bestrebungen, auch über dieses Datum hinaus den Branchenevent weiter im Dreiländereck zu veranstalten?

Schall:

Zunächst einmal lautet die Devise: Never change a winning team! Außerdem haben wir mit der Messe Friedrichshafen einen langjährigen, sehr verlässlichen Partner. Schließlich sehen wir bis dato keine Signale aus der Ausstellerschaft beziehungsweise dem Ausstellerbeirat, den bewährten und international anerkannten Standort infrage stellen zu müssen. Wir beobachten die Märkte und reagieren, wann immer möglich und strategisch nachvollziehbar, konsequent auf deren Veränderungen, lassen uns dabei aber nicht von kurzfristigen Strömungen oder Hypes leiten.

Nicht zuletzt lautet unser Credo bis heute, nicht allein quantitativ, sondern bewusst und auf die Kernthemen fokussiert qualitativ wachsen zu wollen. Nur dann haben wir zufriedene Aussteller und Fachbesucher. Tatsächlich ist bis 2021 sozusagen alles in trockenen Tüchern, und wenn die laufenden sowie in Planung befindlichen Maßnahmen beendet sind beziehungsweise umgesetzt werden, haben wir eine gute Basis, mit allen Beteiligten über die weitere Vorgehensweise zu sprechen.

roe/db

Passend zu diesem Artikel