Italiener melden Rückgänge bei Kunststoffmaschinen
Die italienischen Hersteller von Kunststoff- und Gummiverarbeitungsmaschinen müssen 2019 Rückgänge bei Export und Import hinnehmen.
Die italienischen Hersteller von Kunststoff- und Gummiverarbeitungsmaschinen gehen davon aus, dass die Branche im Jahr 2019 sowohl bei Export als auch bei Import Rückgänge hinnehmen muss. Dies bestätigen auch die aktuellen Außenhandelsdaten des Nationalen Statistischen Instituts Italiens ISTAT, die vom italienischen Verband der Hersteller von Kunststoff- und Gummiverarbeitungsmaschinen analysiert wurden.
Italienische Handelsbilanz bleibt deutlich positiv
Die Statistiken zeigen für den Zeitraum Januar bis September 2019 einen anhaltenden Rückgang der beiden Handelsströme: So gingen die Importe im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Jahres 2018 um 13,1 % auf 645 Mio. EUR zurück. Die Exporte reduzierten sich um 8,5 % auf knapp 2,16 Mrd. EUR. Trotz eines Rückgangs um sechs Prozentpunkte ist damit die Handelsbilanz der italienischen Branche mit weit über 1,5 Mrd. EUR weiterhin positiv.
Amaplast führt die Rückgänge unter anderem auf die vielen Probleme und Unbekannten zurück, die das derzeitige Weltwirtschaftsklima kennzeichnen. Erschwerend hinzu kommen die in Italien angekündigten, aber noch schlecht definierten legislativen und steuerlichen Maßnahmen zur Reduzierung des Kunststoffverbrauchs.
Rückgang nach langer Wachstumsphase
Amaplast-Präsident Dario Previero: „Im Gespräch mit meinen Kollegen aus der Maschinenbauindustrie stelle ich eine gewisse Besorgnis fest, die sich aus den wenig ermutigenden Aussichten sowohl für den inländischen als auch für den ausländischen Markt ergibt. Wir dürfen jedoch nicht übersehen, dass dieser Einbruch – dessen erste Anzeichen sich in den Jahresabschlusszahlen für 2018 zeigten – nach einer langen Wachstumsphase erfolgt.“
Mit der Ausnahme des Jahres 2013 haben die italienischen Hersteller von Kunststoff- und Gummiverarbeitungsmaschinen nach Worten von Previero „sieben Jahre mit einem Pluszeichen erlebt, das die Branche gestärkt hat und es den Unternehmen ermöglichte, in Forschung und Entwicklung zu investieren, um ihren Kunden immer technologisch fortschrittlichere Lösungen anbieten zu können“.
Für Dario Previero ist nicht klar zu erkennen, ob es sich bei der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung um eine zyklische Rezession oder um eine strukturelle Schwächung des Sektors handelt. Für ihn ist es vor allem die diffuse Unsicherheit – wirtschaftlich, politisch, kommerziell , die bei den Kunden der italienischen Kunststoffmaschinenbauer eine immer ausgeprägtere Tendenz zur Reduzierung oder Verschiebung von Investitionen hervorruft.
„Natürlich stimmt es, dass uns die jüngste „K“ in Düsseldorf etwa Luft zum Atmen gegeben hat“, so Previero. Allerdinge beklagen sich viele italienische Hersteller über eher magere Ergebnisse in ihren Auftragsbüchern. Eine Prognose für das Jahr 2020, das ein Jahr großer Volatilität sein könnte, ist für den Amaplast-Präsidenten daher schwierig, vor allem wenn die politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten, die uns im Jahr 2019 plagen, nicht ausgeräumt werden.
Kreislaufwirtschaft als Chance
Allerdings sieht Previero auch Chancen: „Ich möchte noch hinzufügen, dass das Thema Kreislaufwirtschaft auf der K 2019 prominent vertreten war. Diese große Herausforderung könnte sich in bedeutende Entwicklungschancen für die italienischen Hersteller von Kunststoff- und Gummiverarbeitungsmaschinen verwandeln.“ Schließlich seien die italienischen Hersteller zunehmend bereit, Systeme anzubieten, die sich durch Energieeinsparungen und die Fähigkeit zur Verarbeitung von recycelten Kunststoffen auszeichnen“.
gk
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