Direkt zum Inhalt

Intravis mit Closed Loop auf der Drinktec

Intravis ist dieses Jahr erstmalig mit einem eigenen Stand auf der Drinktec in München vertreten. Das nimmt der Systemlieferant zum Anlass um erstmalig eine Regelkreisverknüpfung zwischen optischem Prüfsystem und Spritzgießmaschine zu präsentieren.

Industrie 4.0 steht in der Herstellung von Kunststoffverpackungen für eine Verschmelzung modernster IT- mit aktuellen Produktionstechnologien. Ziel ist es, in der Produktion eine noch höhere Kosten- und Zeiteffizienz und nicht zuletzt Produktqualität zu erreichen.

Selbstregulierung anhand Analyse

Auf Partnerständen von Husky Injection Molding Systems, Netstal-Maschinen sowie Sumitomo (SHI) Demag Plastics Machinery stellt das Unternehmen aus Aachen dieses Jahr verschiedene Lösungen für eine Regelkreisverknüpfung zwischen einem optischen Prüfsystem und einer Spritzgießmaschine vor. Bei diesem, auch als Closed Loop bezeichneten, Regelkreis werden zunächst die qualitätsrelevanten Informationen eines gerade produzierten Objekts, welche durch das optische Prüfsystem erfasst werden, in Datenpaketen zusammengefasst, analysiert und zu Trends verdichtet. Diese Analysen und Trends werden anschließend mithilfe einer Standardschnittstelle, etwa auf Basis von OPC-UA, in Datenpaketen direkt an die Spritzgießmaschine gemeldet. Sie sollen eine Hilfe bei der Regulierung des Herstellprozesses darstellen. Bei einer Realisierung im Sinne von Industrie 4.0 muss der Bediener nicht mehr eingreifen, da sich die Spritzgießmaschine dank der Analyseergebnisse selber reguliert.

Anhand vor Ort produzierter Objekte, sowohl Verschlüsse als auch Preforms, wird Intravis an den verschiedenen Partnerständen jeweils unterschiedliche Hard- und Softwarelösungen für diesen Closed Loop im Livebetrieb vorstellen. Dabei wird neben dem Cap Watcher III, der für die Qualitätskontrolle der Verschlüsse eingesetzt wird, erstmals auch der Layer Watcher im Kombinationsbetrieb mit dem Pre Watcher III laufen. Laut Unternehmensangaben kann man für Preforms sowohl eine Prüfung der Barriereschicht auf Vollständigkeit als auch eine umfassende Qualitätskontrolle zeigen – in einem Paket und als Inlinelösung. Mit der unmittelbaren Rückmeldung live erfasster Qualitätsdaten an die Spitzgießmaschine soll noch gezielter als bisher Einfluss auf den Herstellprozess von Preforms mit Barriereschichten genommen werden. 

[caption id="attachment_3819" align="alignright" width="300"]Der Layer Watcher wird zusammen mit einem Pre Watcher erstmals im Kombinationsbetrieb gezeigt. [/caption]Umfassende Qualitätskontrolle

Nach erfolgreichen Beteiligungen auf mehreren Partnerständen bei den vergangenen Ausgaben, will man nun einen eigenen Anlaufpunkt für die Kunden bieten. Dort wird das Unternehmen seinen Sample-Pre Watcher in der neuesten Generation präsentieren. Das System, welches eine umfassende Qualitätskontrolle von Preforms bietet und sowohl im Inline- als auch im Laborbetrieb weltweit etabliert ist, wurde nochmals um einige Innovationen ergänzt.

Neu ist unter anderem das Beleuchtungskonzept des Sample-Pre Watchers, welches insbesondere bei der Prüfung von opaken Preforms eingesetzt wird. Dem Trend hin, vermehrt Verpackungen in PET zu produzieren und sich hierbei unterschiedlicher Material- und Farbmixturen zu bedienen, wird somit Rechnung getragen.

Ein zusätzliches Feature stellt auch die Staubunterdrückung dar, welche in mehreren Praxiseinsätzen bei Kunden vor Ort auf positives Feedback stieß und nun in Serie geht. Mit dem Sample-Pre Watcher sei es zudem möglich, echte Fehler und Beschädigungen am Preform von Staubpartikeln zu differenzieren.

Präsentiert wird anhand des Sample-Pre Watchers ebenfalls die neueste Entwicklung zur Lesung von Kavitätennummern. Die sogenannte OCRX-Engine schafft es, beliebige Kavitätenfonts unmittelbar ab Installation zu lesen. Ein aufwändiges Antrainieren der Software für einen Schrifttyp ist nicht mehr notwendig. Die neue OCRX-Engine baut dabei auf der jahrelangen Erfahrung von Intravis im Bereich Kavitätennummernlesung auf.

Mit dem Intra Visualizer stellt das Unternehmen eine Analysesoftware, welche auf dem Messestand mit live vom Sample-Pre Watcher erfassten Qualitätsdaten gespeist wird, vor. Mit Hilfe des Intra Visualizers lassen sich die Messergebnisse der Intravis-Systeme in aussagekräftige Diagramme verwandeln. Visualisieren lassen sich verschiedene Epochen wie Schichten, Tage oder auch Chargen. Mit den Trendverläufen sollen auch Voraussagen möglich werden, ab wann sich Produktparameter in Richtung der Toleranzgrenzen entwickeln. Dies erlaubt ein frühzeitiges Eingreifen in den Herstellungsprozess und somit die Vermeidung von Ausschuss.

Erweiterung des Produktspektrums

Am Partnerstand der Netstal-Maschinen AG werden sowohl ein Kühl- als auch ein Querförderband für den Transport und die Kühlung von Kunststoffverschlüssen vorgestellt. Mit der Ausweitung des Produktspektrums in Richtung Kühl- und Fördertechnik kann das Unternehmen dem Kunden nun noch mehr Downstream-Equipment aus eigenem Haus anbieten.

db

Passend zu diesem Artikel

Netstal zeigt Industrie 4.0 im Praxiseinsatz
Auf der Drinktec 2017 wird Netstal auf einer Spritzgießmaschine der Serie Elion 2200-1000 38 mm Verschlüsse für Milchflaschen herstellen. Gemeinsam mit Systempartner Intravis zeigt das Unternehmen erstmalig eine Regelkreisverknüpfung zwischen Spritzgießmaschine und optischen Prüfsystem.