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Auszeichnung 8. Februar 2022

Innovation Award für Plasmabeschichtung

Ionkraft erreicht mit industriereifer Plasmabeschichtung von recyclingfähigen Kunststoffverpackungen den 1. Platz beim RWTH Innovation Award 2021.
Das auf Plasmabeschichtung spezialisierte Team von Ionkraft freut sich über den 1. Platz beim RWTH Innovation Award (v.l.): Stefan Wilski, Daniel Rau, Montgomery Jaritz und Benedikt Heuer.
Das auf Plasmabeschichtung spezialisierte Team von Ionkraft freut sich über den 1. Platz beim RWTH Innovation Award (v.l.): Stefan Wilski, Daniel Rau, Montgomery Jaritz und Benedikt Heuer.

Ionkraft erreicht mit industriereifer Plasmabeschichtung von recyclingfähigen Kunststoffverpackungen den 1. Platz beim RWTH Innovation Award 2021.

Das Start-up IonKraft, das seine Wurzeln in der Arbeitsgruppe Plasmatechnologie des Instituts für Kunststoffverarbeitung IKV hat, belegt mit seiner Plasmabeschichtung den 1. Platz beim RWTH Innovation Award 2021. Das Team nutzt die Plasmatechnologie, um recyclingfähige Kunststoffverpackungen für Barriereanwendungen in der chemischen Industrie möglich zu machen und damit die bestehenden Multimateriallösungen zu ersetzen. Die Plasmabeschichtungen macht Kunststoffverpackungen möglich, die besonders leicht, dicht wie Glas, chemisch absolut beständig und trotzdem voll recyclingfähig sind.

Chemisch beständige Barrierefunktion ohne Nachteile beim Recycling

Im April 2021 wurde Ionkraft gegründet, und seitdem entwickelt, konstruiert und baut das Team einen Reaktor, der Kunststoffhohlkörperverpackungen beschichtet und mit einer chemisch beständigen Barrierefunktion ausstattet. Die applizierten Schichten bieten eine starke Migrationsbarriere, die für viele Anwendungen essentiell ist. Der Vorteil der mit Plasmatechnologie aufgebrachten Schichten ist, dass sie hauchdünn auf Monomaterialien aufgebracht werden können. Die Schichten haben den positiven Effekt, dass sie – im Gegensatz zu Multimateriallösungen – das Recycling der Verpackung nicht beeinträchtigen.

Plasmabeschichtung von verschiedensten Produkten möglich

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Grundsätzlich ist die Technologie anpassungsfähig an die individuellen Anforderungen verschiedenster Endprodukte, wie Folien, Hohlkörper oder streng regulierte Lebensmittelverpackungen. Verpackungen in der Agrarindustrie erfordern beispielsweise oft eine Lösungsmittelbarriere, die mit der Plasmatechnologie zuverlässig erzeugt werden kann.

Mit dem ersten Reaktordesign wird das Team von Ionkraft Verpackungsgrößen bis 20 Liter beschichten können. Das entspricht dem Bedarf der Agrarindustrie für die Verpackung von Dünge- oder Pflanzenschutzprodukten, die einen von vielen möglichen Anwendungsfällen darstellt.

Forschungsarbeiten am IKV bilden die Basis

Die Arbeitsgruppe Plasmatechnologie am IKV erforscht das Thema Hohlkörperbeschichtung seit vielen Jahren und legte damit den Grundstein für die vorliegende Barrieretechnologie. Seit Beginn der Forschungsarbeiten in den 80er Jahren hat diese Technologie wiederholt regelrechte Quantensprünge gemacht. Dies schuf den Nährboden für die Gründung von Ionkraft. Das Start-up entwickelt die Schichteigenschaften weiter und schafft ein geeignetes Anlagendesign zur Beschichtung spezifischer Verpackungen.

Große Freude über Innovation Award

Die Gründer wollen der gut erforschten Technologie mit ihrer Unternehmung nun den Weg in die industrielle Anwendung bereiten, indem sie die Spezialisierung für verschiedene Branchen möglich machen. Dabei soll auch in Zukunft die Zusammenarbeit zwischen der IKV-Forschung und Ionkraft eng bleiben. Deshalb freut sich das Institut insbesondere über die Auszeichnung des gesamten Ionkraft-Teams mit dem RWTH Innovation Award, der deutlich macht, dass die Technologie nicht nur zur Innovations- und Strahlkraft der Region Aachen beiträgt, sondern auch einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen hat.

gk

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