Direkt zum Inhalt
Fakuma 18. September 2018

Individualität ist Trumpf

Windsor baut zur Fakuma mit der SD300SV von FCS sein servohydraulisches Maschinenangebot weiter aus. Neu ist außerdem die autarke Spritzeinheit PxP73.
Die neue servohydraulische Maschine SD300SV mit 3000 kN Schließkraft von FCS ist auf der Messe mit einem Werkzeug des türkischen Werkzeugbauers Kiranda ausgestattet.
Die neue servohydraulische Maschine SD300SV mit 3000 kN Schließkraft von FCS ist auf der Messe mit einem Werkzeug des türkischen Werkzeugbauers Kiranda ausgestattet.

Windsor baut zur Fakuma mit der SD300SV von FCS sein servohydraulisches Maschinenangebot weiter aus. Neu ist außerdem die autarke Spritzeinheit PxP73.

Vor zwei Jahren ist Windsor eine Kooperation mit dem taiwanischen Spritzgießmaschinenhersteller Fu Chun Shin Group (FCS) eingegangen: FCS baut und liefert seitdem hydraulische und servohydraulische Spritzgießmaschinen gemäß den von Windsor vorgegebenen europäischen Standards und Spezifikationen. Im Gegenzug übernahm Windsor als Systemlieferant den Absatz und Handel, die Installation, Ersatzteilversorgung sowie den Service der FCS-Maschinen in allen EU- und EFTA-Ländern. "Wir sind in der Kooperation mit FCS sehr weit vorangekommen. Die Maschinen sind inzwischen vergleichbar mit renommierten europäischen Produkten", sagt Peter Kochs, Geschäftsführer bei Windsor.

Zu sehen ist auf der Fakuma die neue servohydraulische Maschine SD300SV mit 3000 kN Schließkraft mit einem Werkzeug des türkischen Werkzeugbauers Kiranda. Die hergestellte filigrane Dekorschale wiegt 120 g, besteht aus PP und entsteht in einer Zykluszeit von knapp 15 s. Ein Sepro-Roboter entformt und deponiert die Schalen auf einem Fließband direkt zum Besucher. Kochs: „Wir bieten von FCS nur servohydraulische Maschinen an, weil es die neueste, ausgereifte Technik in diesem Segment ist." Die Anlagen sind qualitativ so gut wie europäische Maschinen, werden aber zu vergleichsweise günstigen Preisen angeboten.

Die Einsatzmöglichkeiten für die FCS-Maschinen sind vielfältig: Produziert werden können Bauteile für Haushaltsgeräte, weiße Ware, Elektronik, Spielzeug, aber auch Automotive-Komponenten. Kochs: "Den Anwendungsbereichen sind praktisch keine Grenzen gesetzt." Bei FCS-Kniehebelanlagen betragen die Schließkräfte 300 bis 14.200 kN, ergänzt durch servohydraulische Zweiplatten-Maschinen mit 5.000 bis 40.000 kN.

Spritzgießmaschine ohne Schließeinheit

Ad

Präsentiert wird auf der Fakuma auch eine neue Variante der Plugxpress-Reihe von Zusatzspritzaggregaten: Bei den PxP 73 handelt es sich um autarke Spritzeinheiten, die praktisch einer Spritzgießmaschine ohne Schließeinheit entsprechen. Große Stärke von Windsor sind dabei die Sonderadaptionen für Kunden: "Wir machen es exakt so, wie es in die Anlagenkonfiguration passt", unterstreicht Kochs.

Bei der neuen PxP 73 handelt es sich um eine autarke Spritzeinheit, die praktisch einer Spritzgießmaschine ohne Schließeinheit entspricht. Große Stärke von Windsor sind dabei die Sonderadaptionen für Kunden.
Bei der neuen PxP 73 handelt es sich um eine autarke Spritzeinheit, die praktisch einer Spritzgießmaschine ohne Schließeinheit entspricht. Große Stärke von Windsor sind dabei die Sonderadaptionen für Kunden.

Individuelle Systeme mit individuellen Aggregaten sind das Ergebnis: Über eine Schnittstelle kommuniziert das PxP mit der Spritzgießmaschine. Der Kunde muss an der Maschine nichts ändern, sondern einfach das PxP anbringen, das mit einer Drei-Zonen-Schnecke von 16 bis 105 mm, einer B amp;R-Steuerung und einem 15-Zoll-Touchscreen arbeitet. Die Plugxpress-Zusatzeinheit für das Mehrkomponentenspritzgießen ist an jede Maschine andockbar. Kochs: "Einer unserer Kunden produziert damit Zahnbürsten aus drei Materialien in vier verschiedenen Farben." 6K-Spritzgießmaschinen sind damit keine Seltenheit.

2017 hat Windsor bislang doppelt so viele PxP verkauft wie im Vorjahr. "Unsere Stärken sind die individuellen Anpassungen, wir setzen uns mit hoher Flexibilität von den Wettbewerbern ab. Wo Standardlösungen nicht mehr funktionieren, kommt PxP zur Anwendung", so Kochs.

Medizinische 2K-Anwendung

Als drittes Highlight zeigt Windsor auf dem Fakuma-Messestand eine Anlage von Japan Steel Works (JSW) mit einer medizintechnischen Anwendung: Die vollelektrische J100ADS-Maschine mit 1000 kN Schließkraft arbeitet mit einem Aktuator-Werkzeug von Kebo. Produziert werden die Schalterbauteile aus transparentem PP, deren Gewicht nur jeweils 6,8 g beträgt. Sie werden zum Beispiel bei Blutdruck- oder Blutzucker-Messgeräten eingesetzt. Das 2K-Werkzeug wird mit einer Zykluszeit von knapp 7 s einschließlich Entformung gefahren. Dabei ist der Sepro-Roboter, der die Entnahme und den Transport übernimmt, in die JSW-Steuerung integriert.

Eine Besonderheit der Maschine ist die Visualisierung über ein 15-Zoll Android-System: Gesteuert beziehungsweise geregelt wird mit einer Software-Variante, wie sie bei Smartphones gebräuchlich ist. "JSW war der erste Anbieter einer Android-Oberfläche", erklärt Kochs. Statt Apps wie beim normalen Smartphone sind hier Befehle wie Schließen, Öffnen und so weiter integriert, die eine überaus einfache Steuerung/Regelung möglich machen.

sk

Passend zu diesem Artikel