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Automotive 22. September 2022

Heckleuchte aus Plexiglas formschön verschweißen

Heckleuchten bestehen häufig aus Plexiglas, das auf ein ABS-Gehäuse geschweißt wird. Die Heckleuchte des Audi A6 kommt dabei mit minimalen Fügestegen aus.

Audi A6 Heckleuchte aus Plexiglas. Die Einzelteile hat Odelo mit dem simultane Branson-Laserschweißverfahren zusammengefügt.
Audi A6 Heckleuchte aus Plexiglas. Die Einzelteile hat Odelo mit dem simultane Branson-Laserschweißverfahren zusammengefügt.

Bei der Heckleuchte des Audi A6 kommen Komponenten aus Plexiglas Formmassen von Röhm zum Einsatz, die im simultanen Branson-Laserschweißverfahren mit dem ABS-Gehäuse verbunden werden. Das simultane Branson-Laserschweißverfahren erlaubt es, auch sehr verwinkelte Bauteile mit minimalen Fügestegen zu verbinden.

Die zweigeteilte Heckleuchte des Audi A6 ist aus abgestuften Bauteilen zusammengefügt. Ein pfeilförmiger Signatur-Lichtleiter betont ihre dynamische Form. Dieser Lichtleiter besteht aus lichtstreuendem Plexiglas Satinice, das für eine homogene Lichtverteilung ohne Hotspots sorgt. Die Abdeckscheibe ist aus eingefärbtem Plexiglas in Signalrot gefertigt.

Schweißverfahren für formschöne Heckleuchten

Die moderne Schweißtechnik hebt die Gestaltung moderner Fahrzeugbeleuchtung auf eine neue Stufe, denn sie erleichtert die Fertigung von Heckleuchten mit stark abgestuften Geometrien. Heckleuchten sind aus mehreren Komponenten aufgebaut, die miteinander verschweißt werden – beim Audi A6 unter anderem das Gehäuse aus dem Kunststoff ABS und die Abdeckscheibe aus Plexiglas.

Das früher übliche Vibrationsschweißen mit Infrarot-Vorwärmung hat den Nachteil, dass Relativbewegungen der Bauteile zu ungleichmäßigem Aufschmelzen und zu Passungstoleranzen führen können. Die Folge: optisch störende Schweißnähte.

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Das 2016 erstmals vorgestellte simultane Branson-Laserschweißverfahren verbindet die Außenkanten der Komponenten durch Laserstrahlung direkt und ohne schwingende Relativbewegung. So wird es möglich, das Innendesign der Heckleuchte direkt an die Schweißnaht anschließen zu lassen. Die Schweißverbindungen sind von hoher optischer und mechanischer Güte.

Produziert wird die Heckleuchte von Odelo, einem Hersteller von Fahrzeugbeleuchtung. Für die Audi A6 Heckleuchte wurde Odelo bereits 2019 mit dem GKV/Tecpart-Innovationspreis ausgezeichnet.

In der Entwicklungsphase ermittelte Odelo in umfangreichen optischen Simulationen, wie es gelingt, einen homogenen Eintrag der Laserleistung zu erzielen und gleichzeitig lokale Überhitzungen oder unverschweißte Stellen zu vermeiden. Das setzt auch höchste Präzision beim Spritzgießen der einzelnen Komponenten der Heckleuchte voraus, damit sie in der Fügezone eine hohe Genauigkeit aufweisen.

„Die Heckleuchte des Audi A6 zeichnet sich vor allem durch die Fügetechnik aus, verbunden mit einem funktionalen Glaskantendesign und verwinkelten Bauteilabstufungen. Diese Kombination gewährt eine besonders hohe Designfreiheit und bietet dem Endkunden ein durchgängiges Leuchtbild“, sagt Muhammet Yildiz, CEO der Odelo Group.

Plexiglas erweitert Freiheit im Automobildesign

Dieses Verarbeitungsverfahren erweitert noch einmal den großen Gestaltungsspielraum, den Plexiglas im Automobildesign bietet. Das Marken-Polymethylmethacrylat (PMMA) von Röhm ist in seiner Urform absolut farblos und kann deshalb sehr exakt eingefärbt werden. Das ist insbesondere bei den genormten Signalfarben in der Automobilindustrie relevant. Diese bleiben auch aufgrund der hervorragenden UV- und Witterungsbeständigkeit des Materials dauerhaft stabil erhalten.

Darüber hinaus verfügt Plexiglas über ein ausgewogenes Eigenschaftsprofil, eine hohe Designfreiheit und gute Verarbeitbarkeit. „Plexiglas erlaubt es unseren Kunden, kreativ zu denken“, sagt Arne Schmidt, Leiter Technical Marketing in der Business Unit Molding Compounds bei Röhm. mg

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