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Hannover Messe: Energie im Fokus

Schwerpunkte der Hannover Messe sind in diesem Jahr Lösungen für die energieeffiziente Fabrik wie etwa Gleichstrom-Systeme.

Smart-Energy-Monitoring-Lösungen helfen dabei, Energieverbräuche auf Maschinenebene zu ermitteln, zu optimieren und damit den CO2-Fußabdruck zu reduzieren.

Auf der Hannover Messe vom 17. bis 21. April 2023 zeigen rund 4000 Unternehmen aus dem Maschinenbau, der Elektro- und Digitalindustrie sowie der Energiewirtschaft Lösungen für die Produktion und Energieversorgung der Zukunft. Von der Digitalisierung und Automatisierung komplexer Produktionsprozesse über den Einsatz von Wasserstoff zur Energieversorgung von Fabriken bis hin zur Anwendung von Software zur Erfassung und Reduzierung des CO2-Fußabdrucks bietet die Weltleitmesse der Industrie ein ganzheitliches Bild.

Energieverbräuche auf Maschinenebene ermitteln

Im Zusammenspiel von Software und Maschinen entstehen erhebliche Energieeinsparpotenziale. Smart-Energy-Monitoring-Lösungen der Aussteller auf der Messe helfen dabei, Energieverbräuche auf Maschinenebene zu ermitteln, zu optimieren und damit den CO2-Fußabdruck zu reduzieren. „Viele versteckte Verbräuche sind den meisten Industrieanwendern bis heute kaum bewusst“, so Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe. Ungeregelte Motoren in Pumpen, Ventilatoren, Kompressoren oder Maschinen gehören in vielen Fabriken noch zum Alltag. Ohne intelligente Steuerungstechnik und das Zusammenspiel von Elektrotechnik und IT sind Effizienzsteigerungen bei der Energie kaum umsetzbar. Köckler: „Die Industrie verbraucht circa 45 Prozent des Stroms in Deutschland. Die Lösungen der ausstellenden Unternehmen können einen wichtigen Beitrag leisten, deutlich energieeffizienter zu produzieren.“

Die Energieeinsparpotenziale entstehen im Zusammenspiel von IT und OT. Das Smart Energy Monitoring von Baumüller beispielsweise hilft dem Anwender, den CO2-Abdruck zu ermitteln und anschließend auch zu optimieren. Aber viele versteckte Verbrauche sind den meisten Industrieanwendern bis heute kaum bewusst. Ungeregelte Motoren in Pumpen, Ventilatoren, Kompressoren oder Maschinen gehören in vielen Fabrik noch zum Alltag. Ohne Steuerungstechnik und das Zusammenspiel von Elektrotechnikwissen und IT sind Effizienzsteigerungen bei der Energie kaum machbar.

Auch Künstliche Intelligenz steht im Fokus der Hannover Messe 2023 – insbesondere für Fertigung, Prozessoptimierung, Simulation, Testing und Produktentwicklung. Mehr dazu lesen Sie hier.

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Hannover Messe mit Energy 4.0 Conference

Gleichstrom (DC) gewinnt beispielsweise an Bedeutung. Der Vorteil von DC: Frequenzumrichter werden kleiner, die Fabrik wird zum Prosumer – zum Verbraucher und zugleich zum Lieferanten von Energie. Darüber hinaus werden Maschinen mit der Energieversorgung kommunizieren oder Unternehmen bauen intelligente Netze in der Firma auf, um zum Beispiel E-Autos der Mitarbeitenden als Zwischenspeicher zu nutzen. Gleichzeitig fordern die Kundinnen und Kunden mehr Effizienz in den Systemen. Ein Logistikzentrum muss nicht immer auf 100 % Vollauslastung fahren, wenn die Maschinen wissen, dass der Lkw im Stau steht. „Um solche Aufgaben zu lösen, braucht man Domänenwissen. Das haben wir als Automatisierer und darum beneiden uns viele Tech-Firmen“, erklärt Christian Wendler, Vorstandsmitglied bei Lenze. Er prognostiziert eine Dekade der Automatisierung. Die Energy 4.0 Conference Stages auf der Hannover Messe widmet sich genau diesen Fragestellungen.

Die europäischen Automatisierungshersteller sind sicher auch Gewinner der hohen Energiepreise, weil sie für viele Anwendungen von Speicherlösungen über Speedcontrol bis hin zu DC-Netzen die technischen Antworten haben. Energieeinsparung geht nur im Zusammenspiel von Daten, Algorithmen und Physik. Dazu kommt die Vernetzung. Die Energiedaten waren bei vielen Unternehmen bisher außen vor. Die Unternehmen müssen aber Produktions- und Energiedaten zusammenführen. Die Automatisierung kann dabei helfen, Energie, Wasser und CO2 einzusparen. Ein Beispiel: Das Werk von Schaltbau – hochautomatisiert und mit Gleichstrom-Versorgung – soll die Kosten um bis zu 35 % reduzieren.

Hohes Einsparpotenzial durch Gleichstrom

„Die Industrie verbraucht circa 45 Prozent des Stroms in Deutschland, circa 70 % davon entfallen auf Antriebssysteme. Wenn wir dort ansetzen, können wir große Effizienzgewinne erzielen“, erklärt Dr. Mirjana Ristic, Bosch Rexroth, in einem Podcast. Siehat  im öffentlich geförderten Projekt DC-Industrie geforscht. Demnach stecken in dieser Technologie große Energieeinsparpotenziale. Beim Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie (ZVEI) kalkulieren die Experten mit einem energetischen Einsparpotenzial durch DC von etwa 10 %. Der Kosteneffekt wird mit etwa 20 % veranschlagt. Dies ist vor allem durch die Einsparung von AC-DC-Wandlern an den Motoren bedingt. Die durchschnittliche Anlagenverfügbarkeit lasse sich zudem auf rund 98 % steigern.

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