Günstiger Polyester statt teures Polyamid

Thermoplastische Polyester der Barlog Gruppe eigenen sich in zahlreichen Anwendungen als Ersatzwerkstoff zu Polyamid 6.6.

Der PA 6.6-Markt hat sich von den Force-Majeure Meldungen der Vergangenheit noch nicht erholt. Das Ergebnis ist eine weiterhin lückenhafte Versorgung und damit einhergehend stetig steigende Preise. "Die Versorgungslage von PA 6.6 wird auch weiterhin risikobehaftet sein, da eine hohe Konzentration im Markt herrscht und nur fünf Anbieter rund 80 Prozent der weltweiten Produktionskapazität abdecken", erläutert Peter Barlog, Geschäftsführer von Barlog Plastics.

Als Full-Service-Anbieter rund um die Kunststofftechnik stellt Barlog Plastics auf der diesjährigen Fakuma unter anderem ihr Polyester Kebater PBT als PA 6.6-Ersatz vor. Laut Barlog bietet sich Kebater PBT als Problemlöser der globalen PA 6.6-Verknappung an. Denn der Werkstoff eignet sich in vielen Fällen als Alternative zu PA 6.6 bzw. PPA-Blends und überzeugt mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Kebater PBTzeichnen sich insbesondere durch gute Steifigkeit und Festigkeit aus. Des Weiteren verfügen sie über eine gute Dimensionsstabilität sowie eine hohe Medienbeständigkeit. Zu den Hauptanwendungsgebieten zählen Strukturbauteile, Stecker oder Elektronikkomponenten in Branchen wie dem Automobilbau oder der Elektroindustrie.

Ein aktuelles Beispiel aus der Industrie zeiget die Potenziale eines Werkstoffwechsels. Ein renommierter PKW Hersteller hat glasfaserverstärktes PA 6.6 für den Türgriffträger durch Kebater PBT ersetzt. Dabei hat die Erfüllung des Lastenheftes seitens des OEM – insbesondere die Vorgaben zu den klimatischen Anforderungen sowie die Vermeidung von Quietschgeräuschen bei der Betätigung –den Hersteller mehr als überzeugt. Im Vergleich zu PA 6.6 konnte Kebater PBT sogar mit überlegenen Eigenschaften punkten: Es weist eine deutlich höhere Steifigkeit bei Temperaturen bis 80°C, eine viel geringere Feuchtigkeitsaufnahme und Vorteile hinsichtlich der Dimensionsstabilität auf. Diese Eigenschaften übertreffen ebenfalls die der besonders hochpreisigen PPA-Blends, die lediglich hinsichtlich der Steifigkeit etwas besser abschneiden als Kebater PBT.

Neben den mechanischen Kennwerten bietet Kebater PBT laut Barlog Plastics außerdem Vorteile während und nach der Verarbeitung. Das nachträgliche Konditionieren, wie es bei Polyamid notwendig ist, wird überflüssig. Bei der Verarbeitung erreicht man aufgrund der höheren Kristallisationsgeschwindigkeit von PBT häufig eine Zykluszeitoptimierung im Spritzgussprozess.

Das Produktsortiment von Barlog Plastics umfasst PBT und PBT-Blends in verschiedenen Varianten: unverstärkt, glasfaserverstärkt, schlagzäh-modifiziert, flammgeschützt, lebensmittelzugelassen, verzugsoptimiert sowie weitere auf spezielle Anforderungen zugeschnittene Compounds.

Die flammgeschützten Typen sind, ab Wanddicke von 0,8 mm, gemäß UL94-Zertifizierung V-0 konform. Zu den neuesten Entwicklungen im Rahmen des Flammschutzes zählen halogenfreie PBT-Kunststoffe und hydrolyse-stabilisierte Varianten für den Einsatz in der Elektromobilität. Verschiedenste glasfaserverstärkte Kebater PBT-Typen sind außerdem lebensmittelkonform und erfüllen die FDA-Zulassung.

mg