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Getriebe im Elektromotor neu gedacht

Future E-Drive heißt ein Projekt, bei dem auch ein neues Getriebe für Elektromotoren entwickelt wird: Das Getriebe soll wartungsfrei, leicht und leise sein.
Alternative zum Aluminium Druckguss: Getriebegehäuse aus CFK-Prepreg für den Einsatz in Elektromotoren.

Future E-Drive heißt ein Projekt, bei dem auch ein neues Getriebe für Elektromotoren entwickelt wird: Das Getriebe soll wartungsfrei, leicht und leise sein.

Mit der Elektromobilität gewinnen Elektromotoren und damit auch dessen Getriebe an Bedeutung. Deutsche Motorenhersteller haben auf diesem Gebiet keinen technologischen Vorsprung und damit immensen Nachholbedarf bei der Entwicklung.

Deutschland hat Entwicklung von Elektromotoren verschlafen

Deutsche Automobilisten investierten in den letzten Jahren einen Großteil ihrer F&E-Gelder in die Weiterentwicklung von Verbrennungsmotoren, vor allem Dieselmotoren. Ein strategischer Fehler, denn heute besteht hinsichtlich elektrischer Antriebe keinerlei Innovationsvorsprung zu neuen Konkurrenten aus Asien und den USA.

Das soll sich mit Hilfe zahlreicher Forschungsprojekte ändern. Eines davon ist das Projekt Future E-Drive, dass bei mehreren Fraunhofer-Instituten angesiedelt ist. Ziel des dreijährigen Projektes ist die Validierung eines neuen Getriebekonzeptes für Elektrofahrzeuge der nächsten Generation.

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Im Fokus steht dabei ein Getriebe, das ohne die Zugabe von Öl reibungsfrei und somit nahezu wartungsfreie läuft. Um die Reichweite des Elektroautos zu erhöhen, werden zudem alle wirtschaftlich sinnvollen Möglichkeiten des Leichtbaus ausgereizt. Zudem soll die Produktionskette in ihrer Gänze maximal ressourceneffizient sein.

Getriebegehäuse aus CFK

Im Rahmen dieses Projektes hat das Fraunhofer-Institut für Chemische Technologie ICT in Pfinztal ein neues Getriebegehäuse konzediert. Als Leichtbau-Alternative zum Aluminium Druckguss besteht das Gehäuse aus CFK-Rahmenstrukturen und Schaumhüllen. Die Schaumhüllen machen das Getriebe leise. Leichtbau und gute Akustik sind häufig eine Zielkonflikt.

Zur Bearbeitung des gesamten Projektes ist eine enge Verknüpfung der Fraunhofer-Kompetenzen in den Bereichen Verzahnungs- und Getriebetechnik (Fraunhofer IWU), Oberflächentechnik (Fraunhofer IWS) und Leichtbau (Fraunhofer ICT) erforderlich.

mg

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