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Für Arburg gibt es auf der K 2022 nur den Plan A

Arburg verfolgt mit seinem Messeauftritt auf der K 2022 in Düsseldorf wie immer eine klar formulierte Kommunikationslinie: „There is only a Plan A“.

Die Arburg-Geschäftsführung vor dem hybriden Allrounder 1120 H: Die effiziente Turnkey-Anlage rund um einen hybriden Allrounder 1120 H produziert und veredelt die Hauptkomponenten des Werkzeugkoffers live auf dem Messestand. (v.l.n.r.: Jürgen Boll, Guido Frohnhaus, Gerhard Böhm, Michael Hehl).

Der „Plan A“ transportiert, dass der Maschinenbauer auf der K 2022 in Bezug auf die wichtigen globalen Fragen rund um Nachhaltigkeit, Circular Economy und CO2-Reduzierung seinen Beitrag leistet und Lösungen aufzeigt. Entsprechend präsentiert sich Arburg mit seinem Messestand in Halle 13 und mit dem Arburggreenworld-Pavillon im VDMA Circular Economy Forum.

Arburg hat den „Plan A“

„Mit dem ‚Plan A‘ wollen wir den Besuchern der K 2022 aufzeigen: Wir haben diese Zusammenhänge verstanden, packen die Thematik strategisch und operativ an und leisten unseren Beitrag als Maschinenbauer“, ergänzt Dr. Christoph Schumacher, Bereichsleiter Global Marketing. „Unsere Kommunikationslinie ‚There is only a Plan A‘ macht deutlich, dass es in Sachen Ressourcenschonung, Circular Economy und CO2-Reduzierung keinen ‚Plan B‘ geben kann – in Anlehnung an den Leitspruch der Nachhaltigkeitsbewegung ‚There is no Planet B‘.“ Und natürlich korrespondiere der „Plan A“ auch mit den K-Schwerpunkten Circular Economy, Digitalisierung und Klimaschutz, die seit der letzten Messe 2019 global noch wichtiger geworden seien. „Mit unserem Messeauftritt zeigen wir auf: Wir haben den ‚Plan A‘, wenn es um die perfekte Kombination von Nachhaltigkeit, Effizienz und Spitzentechnologie geht“, betont Dr. Christoph Schumacher.

Auf der K 2022 verdeutlicht das Unternehmen, wie eine hoch vernetzte, digitalisierte Fertigung zur Ressourcenschonung und Steigerung der Produktionseffizienz beiträgt. Es geht also um das Zusammenspiel von Circular Economy und Hightech mit Hilfe zielgerichteter Digitalisierung. Und die Bedeutung der Thematik für Arburg lässt sich auch in Zahlen ausdrücken: Die Präsentationsfläche von Arburg hat sich um insgesamt mehr als 800 auf rund 2.300 m2 vergrößert: Der Arburg-Stand umfasst so mittlerweile rund 1.900 m2, hinzu kommt der rund 400 m2 große Arburggreenworld-Pavillon des VDMA Circular Economy Forums im Innenhof des Messegeländes.

Nachhaltigkeit dank Digitalisierung

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Wie kann Digitalisierung konkret zu mehr Nachhaltigkeit verhelfen? Zum Beispiel durch gezielte sortenreine Trennung und Zurückführen von Kunststoffen im Kreislauf. Dazu dienen u.a. die R-Cycle-Initiative und Markierungstechnologien wie Wasserzeichen oder QR-Codes, die im Fertigungsprozess auf die Produkte aufgebracht werden. Oder die Ausstattung der Gestica-Steuerung mit unterschiedlichen digitalen Assistenzsystemen, um das Problem der schwankenden Materialqualität von Rezyklaten für alle Kunden einfach beherrschbar zu machen. Diese Themen greift Arburg sowohl auf seinem Stand, als auch im Arburggreenworld-Pavillon auf.

Nachhaltigkeit in Theorie und Praxis

Ganz konkret geht es im Arburggreenworld-Pavillon um Nachhaltigkeit in der Produktion und bei Produkten: also um das, was Arburg selbst im Unternehmen zur Ressourcenschonung leistet und das, was seine Produkte bei Kunden tun. Auf einem elektrischen Allrounder 370 A mit Rezyklat-Paket und Multilift Robot-System entstehen „Greenline“-Dübel von Fischer, einem der Marktführer für Befestigungssysteme. Das Give-away ist ein anschauliches Paradebeispiel für eine gelungene Kreislaufwirtschaft in Sachen Post Industrial Rezyklat (PIR). Der Anguss wird direkt in eine Mühle abgeworfen und als Mahlgut unmittelbar in den Prozess zurückgeführt und wiederverwendet. Arburg will mit einem völlig neu zusammengestellten, jungen Standteam den Arburggreenworld-Pavillon „rocken“. Das Team, in dem viele Azubis mitarbeiten, wird auch plakativ darstellen: Nachhaltigkeit hat eine absolute Zukunftskomponente, besonders für die kommenden Generationen sind die heutigen Anstrengungen notwendig.

Technologien für mehr Nachhaltigkeit und Produktionseffizienz

Auf dem Hauptstand in Halle 13 gibt es korrespondierend dazu Arburg-Technologien zu sehen, die nachhaltiges, effizientes Produzieren ermöglichen. Gezeigt werden Lösungen mit geringer Stellfläche, Prozessregelung und vernetzter Peripherie, aber auch völlig neue Technologien, Konfigurationen mit kompakter Automation oder die Serienproduktion von Massenartikeln. Insgesamt stehen acht hydraulische, hybride und elektrische Allrounder von 350 bis 6.500 kN Schließkraft und zwei Freeformer zur industriellen additiven Fertigung auf dem Messestand. Alle Spritzgießmaschinen sind mit Robot-Systemen automatisiert, teils in komplexe Turnkey-Anlagen integriert und ins Kundenportal „ArburgXworld“ eingebunden.

Erlebbar sind auch die Potenziale der Gestica-Steuerung und deren Assistenten, wie der „aXw Control Fill Assist“. Hierzu wird erstmals das Varimos Plug-in von Simcon vorgestellt, das KI-basiert anzeigt, welche Auswirkungen die Änderungen von Maschinenparametern haben.

Ein echter Hingucker ist die Fertigung eines hochwertigen Werkzeugkoffers im Arburg-Design auf einem hybriden Allrounder 1120 H mit 6.500 kN Schließkraft.

Gleich drei Exponate sind mit dem Rezyklat-Paket von Arburg ausgestattet: Ein elektrischer Allrounder 470 A fertigt aus Post-Consumer-Rezyklat (PCR) Griffe aus PP, ein hydraulischer Allrounder 270 S compact verarbeitet glasfaserverstärktes PPS-Rezyklat zu Pinzetten. Das Exponat verfügt zudem über eine sichere 5G-Mobilfunkverbindung – ein Pilotprojekt von Arburg und der Telekom.

Eine ebenfalls vernetzte, kompakte Turnkey-Anlage rund um einen Allrounder 375 V mit Sechs-Achs-Roboter und Arburg Turnkey Control Module (ATCM) produziert aus recyceltem PA66/6 (GF50) ein Fahrrad-Werkzeug.

Ein weiteres „smartes“ Exponat ist ein hybrider Packaging-Allrounder 630 H in Reinraumausführung, der automatisiert rund 15.000 transparente PET-Blutröhrchen pro Stunde fertigt: Die Spritzgießmaschine kommuniziert über die Gestica-Steuerung und OPC UA mit Werkzeug, Heißkanalregler, Materialtrockner und Automation. Das in das 32-fach-Werkzeug des Partners Hack integrierte Computersystem „Moldlife Sense“ ermöglicht ein Monitoring über den kompletten Lebenszyklus.

Eine Alternative zum Thermoformen zeigt Arburg mit einem elektrischen Allrounder 720 A. Dessen neue Spritzeinheit der Größe 1300 ermöglicht dank präziser AMKmotion-Servomotoren hohe Einspritzvolumenströme. Das Exponat fertigt dünnwandige IML-Rundbecher.

Ein Allrounder More 1600 produziert Luer-Lock-Konnektoren für die Medizintechnik. Erstmals zu sehen ist bei dieser Anwendung die Handhabung mit einem direkt über die Gestica programmierbaren Yaskawa-Roboter.

Ein Highlight in Sachen Werkzeugtechnik ist ein Allrounder Cube 1800 mit einem 8+8+8-fach Würfelwerkzeug mit neuer CITI-Technologie des Partners Foboha. Die Drei-Komponenten-Würfelmaschine fertigt ein Funktionsbauteil aus PP, TPE und POM. Formfüllung, Kühlung und Teileentnahme durch einen Sechs-Achs-Roboter finden synchron statt.

Alles in eigener Hand

Neben den Produkten von Arburg, sind auch die der Schwesterunternehmen vertreten: zwei 3D-Drucker von innnovatiQ sowie die Komponenten von AMKmotion für den Antriebsstrang der Allrounder. Denn: Der Antriebsstrang ist das Gütesiegel einer hochmodernen Spritzgießmaschine. Mit dem Kauf von AMKmotion hat Arburg die Entwicklung und Produktion des gesamten Antriebsstrangs inklusive Servomotoren und Servoumrichter in der eigenen Hand – was das Unternehmen mindestens in Europa einzigartig macht.

Zufriedene Gesichter beim Geschäftsverlauf

Trotz der veränderten Rahmenbedingungen ist man bei Arburg mit dem bisherigen Geschäftsverlauf des fast vergangenen Jahres 2022 zufrieden.

„Wir können heute absehen, dass wir im Jahr 2022 einen konsolidierten Umsatz im Bereich von gut 750 Mio. EUR erzielen und damit das Niveau des Rekordjahrs 2018 erreichen“, erklärt Jürgen Boll, Geschäftsführer Finanzen Controlling IT bei Arburg, auf der Messe-Pressskonferenz. Dieser Umsatz ergibt sich laut Boll aber nicht nur durch die hohe Inflation und die damit gestiegenen Preise, sondern auch durch den reinen Absatz an Maschinen und Komponenten.

„Aktuell verfügen wir über einen guten Auftragsbestand und fertigen dabei entsprechend unseres vorgesehenen Produktionsplans. Das ist möglich, obwohl Materialknappheit und Lieferengpässe auch uns vor Herausforderungen stellen. Denn wir haben schon frühzeitig vorgesorgt. Klingt trivial, ist aber sehr komplex und gelingt nur, wenn es das Produktprogramm zulässt und die Planungssysteme es ermöglichen. Diese Herausforderungen haben wir bislang sehr gut gemeistert: Wir mussten keine Produktions-Stillstände verzeichnen, worauf wir klarer weise sehr stolz sind“, sagt Boll. sl

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