Freeformer: Luftfahrt-Bauteil aus Originalwerkstoff
Arburg ist es mit dem Freeformer gelungen, Funktionsbauteile aus dem für die Luft- und Raumfahrt freigegebenen Originalmaterial Lexan 940 (PC) additiv zu fertigen. Auf der Fachmesse und Anwendertagung Rapid Tech vom 20. bis 22. Juni 2017 in Erfurt wird Arburg die Möglichkeiten am Beispiel von Luftkanälen demonstrieren.
Ein großer Vorteil des Arburg Kunststoff-Freiformens (AKF) ist die Möglichkeit, qualifizierte Standardgranulate verarbeiten zu können, wie sie auch für das Spritzgießen eingesetzt werden. So wird Arburg auf der Rapid Tech 2017 Luftkanäle aus dem für die Luft- und Raumfahrt freigegebenen Originalmaterial PC Lexan 940 produzieren. Dabei entstehen Kleinserien aus je neun Funktionsbauteilen in einer Bauzeit von rund 24 Stunden.
Standardmäßig ist der Freeformer mit zwei Austragseinheiten ausgestattet. Damit kann er eine zusätzliche Komponente verarbeiten, um zum Beispiel ein Bauteil in verschiedenen Farben, mit spezieller Haptik oder als Hart-Weich-Verbindung zu erzeugen. Um komplexe Geometrien zu realisieren, können als zweite Komponente auch Werkstoffe für Stützstrukturen zum Einsatz kommen. Dafür steht neben dem wasserlöslichen Stützmaterial Armat 11 seit Mai 2017 zusätzlich das in Natronlauge lösliches Armat 21 zur Verfügung. Dieses Stützmaterial, das auch bei der Messeanwendung eingesetzt wird, lässt sich einfach verarbeiten und ist thermisch stabil. Es verfügt über sehr gute Tropfenbildung und Haftungseigenschaften sowie gute Grenzflächenausbildung zum Baumaterial.
"Funktionale Ersatzteile, medizinische Implantate und individuell gefertigte Kunststoffteile für Konsumgüter sind nur drei von vielen Bereichen, für die unser Freeformer und das Arburg Kunststoff-Freiformen prädestiniert sind", erklärt Eberhard Lutz, Arburg-Bereichsleiter Vertrieb Freeformer weitere Einsatzbereiche des Freeformer.
Die gute Nachricht von Eberhard Lutz für alle Interessenten: "Für die Anfertigung von Musterteilen aus qualifizierten und zertifizierten Originalmaterialien steht zudem seit kurzem an unserem Stammsitz in Loßburg das neue Arburg Prototyping Center mit sechs Freeformern bereit. Damit können unsere AKF-Experten noch schneller auf Kundenanfragen reagieren und Musterteile praktisch rund um die Uhr produzieren.“
gk