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Automation 21. November 2019

Framas: Digital auch in der Fertigung

Um die Produktion auch auf digitaler Ebene auf eine neue Stufe zu stellen, setzt die Framas Gruppe auf ein neues Manufacturing Execution System.
Framas verfügt über eigene Entwicklungscenter, High-End-Formenbau und modernste Spritzgießanlagen an jedem seiner Produktionsstandort. Hier im Bild: Ein Roboter beim Handling spritzgegossener Teile.
Framas verfügt über eigene Entwicklungscenter, High-End-Formenbau und modernste Spritzgießanlagen an jedem seiner Produktionsstandort. Hier im Bild: Ein Roboter beim Handling spritzgegossener Teile.

Um die Produktion auch auf digitaler Ebene auf eine neue Stufe zu stellen, setzt die Framas Gruppe auf ein neues Manufacturing Execution System.

Eine Intelligente Produktionsplanung, durchgängige Rückverfolgbarkeit von Produkten und Materialien, sowie eine komplett digitalisierte Wertschöpfungskette: Dem ist die Primasenser Framas Gruppe nun mit der Einführung eines modularen Manufacturing Execution Systems (MES) nun einen Schritt näher.

"Hydra" in der Testphase

Das MES "Hydra" befindet sich derzeit noch in der Testphase, die bis zum Jahreswechsel andauert.
Das MES "Hydra" befindet sich derzeit noch in der Testphase, die bis zum Jahreswechsel andauert.

Framas hat  in den vergangenen Monaten die Software „Hydra“ in der Produktion am Stammsitz in Pirmasens implementiert. Doch auch in seinen Niederlassungen in Vietnam kommt „Hydra“ zum Einsatz, als Pilotprojekt für die weiteren Produktionsstandorte in China, Korea sowie in Indonesien.

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In der derzeit laufenden Testphase kommt bereits ein Großteil der Funktionalitäten für die Betriebs- und Maschinendatenerfassung, die Produktionsplanung sowie das Werkzeug- und Ressourcenmanagement zum Einsatz. Zum diesjährigen Jahreswechsel soll die Testphase dann abgeschlossen sein.

Digitaler Rundumblick auf sämtliche teilhabenden Produktionsprozesse

Doch was kann „Hydra“ überhaupt? Die Software gewährt einen Rundumblick auf sämtlich an der Produktion beteiligten Ressourcen und bildet integrierte Prozesse nahtlos im System ab. In den darauffolgenden Ausbaustufen plant Framas die Einführung der Module zur dezentralisierten Konfiguration von Numerical Control(NC)-Programmen, Personalplanung, Prozessdatenverarbeitung und produktionsintegrierten Inspektion.

Über die nachhaltige Optimierung und Digitalisierung sämtlicher Prozesse innerhalb der Wertschöpfungskette könne Framas seinen deutschen und internationalen Kunden künftig noch schnellere Fertigungs- und Lieferzeiten für ihre individuell konfigurierten Produkte liefern.

Die Framas Gruppe hat sich auf die kundenindividuelle Entwicklung und Herstellung von Hochleistungskomponenten für Sport-, Funktions- und Modeschuhe spezialisiert. Hier im Bild: Ein Roboter bei der Entnahme eines Fertigteiles aus einer Spritzgießmaschine.
Die Framas Gruppe hat sich auf die kundenindividuelle Entwicklung und Herstellung von Hochleistungskomponenten für Sport-, Funktions- und Modeschuhe spezialisiert. Hier im Bild: Ein Roboter bei der Entnahme eines Fertigteiles aus einer Spritzgießmaschine.

Mit „Hydra" können sämtliche Produktionsprozesse in einem einheitlichen System abgebildet werden – und das konzernweit. Die Effektivität der Anlagen wird rund um die Uhr online überwacht. So wird sichergestellt, dass an allen Maschinen stets das richtige Material termingerecht in der korrekten Menge zur Verfügung steht.

Ausfallzeiten klein halten, vorausschauend planen

Für möglichst geringe Ausfallzeiten sorgt hierbei eine vorbeugende Wartung der Maschinen (Preventive Maintenance). Während einer Schicht sind Produktionskennzahlen auch in Echtzeit abrufbar. Über die automatisierten Funktionen hinaus kann ein Mitarbeiter im Bedarfsfall auch direkt eingreifen, um Lücken in der Auslastung zu schließen. Eine weitere Ausbaustufe von „Hydra“ beinhaltet auch eine transparente Rückverfolgbarkeit. Im Falle eines späteren Reklamationsfalls können so beispielsweise Produktionszeiten, Maschinenkennung und die verwendeten Materialchargen sowie Prozessparameter rückverfolgt werden.

Das neue MES greift über eine eigens programmierte Schnittstelle auf die Stammdaten der bestehenden Enterprise Resource Planning(ERP)-Lösung Win Line zu. Im Zuge der Umstellung wurden auch sämtliche Fertigungsmaschinen in Pirmasens und Vietnam mit Touch-Terminals ausgestattet.

Das Alles hat einen einfachen Grund, wie Framas-CFO Patrick Jann erklärt: „Wir haben uns bereits 2018 dazu entschlossen, im Sinne eines ‘papierlosen Büros‘ unsere Produktionsplanung und -steuerung durch eine intelligente Vernetzung von Maschinen und Produkten in einem leistungsstarken MES auf neue Beine zu stellen. Unser klares Ziel war dabei, unsere Produktion mit einer besseren Planung zu optimieren, denn so können wir noch schneller und punktgenau die Anforderungen unserer Kunden erfüllen. Nach einer mehrmonatigen Vorbereitungsphase mit intensiven Schulungen starten wir nun zunächst in Pirmasens und Vietnam – bis Ende 2021 soll das System dann an allen Framas-Produktionsstandorten implementiert sein“.

db

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