Auf der Fakuma 2023 zeigt Dreyplas, wo UHMW-PE Thermoplaste fluorhaltige Kunststoffe ersetzen können.
Foto: Dreyplas
Auf der Fakuma 2023 zeigt Dreyplas, wo UHMW-PE Thermoplaste fluorhaltige Kunststoffe ersetzen können.

Fakuma

Fluorkunststoffe und ihre Alternativen

Fluorkunststoffe sind von der Diskussion über PFAS-Verbote betroffen. Auf der Fakuma zeigt Dreyplas mögliche Alternativen für deren Substitution.

Auf der Fakuma zeigt Dreyplas Alternativen für die Substitution von Fluorkunststoffen. Denn fluorhaltige Kunststoffe gehören zur Gruppe der per- und polyfluorierten Chemikalien (PFAS), deren Verbot in der EU derzeit diskutiert wird.

Wenn sehr gutes Gleitverhalten und geringer Abrieb, gegebenenfalls in Verbindung mit hoher chemischer Beständigkeit bei einer Anwendung im Vordergrund stehen, bietet Dreyplas eine Alternative zu Fluorkunststoffen an:  Thermoplastisch zu verarbeitendes UHMW-PE von Mitsui Chemicals. Dieses lässt sich bei Formteilen ebenso wie bei Profilen, Plattenware, Folien und Beschichtungen einsetzen.

Vom Granulat bis zum Mikropulver

Das UHMW-PE (ultrahochmolekulargewichtiges Polyethylen) bietet der Distributor als Granulat ebenso wie als Pulver und Mikropulver an, die sich auch für den 3D-Druck eignen. Für Anwendungen, die zugleich erhöhte Anforderungen an die Temperaturbeständigkeit stellen, hält Dreyplas aber auch weiterhin ein umfangreiches Portfolio fluorhaltiger Kunststoffe bereit.

Hochabriebfeste Formteile, extrudierte Platten, Profile und Schläuche sind die Einsatzbereiche für das granulatförmige, selbstschmierende und hochschlagzähe UHMW-PE Lubmer, das sich im Spritzguss auch für Heißkanalsysteme und Tunnelangüsse eignet. Dank Lebensmittelsicherheit, akustischer und elektrischer Isolierung gehören Automobil-, Elektronik- und Industrieteile ebenso zu den Anwendungen wie die Verwendung als reibungsreduzierendes Additiv in anderen Polyolefinen.

Das feinpulvrige Mipelon mit seinen kugelförmigen, leicht zu dispergierenden Partikeln kann mit Durchmessern von 10 bis 30 μm produziert werden, während die üblichen Abmessungen bei UHMW-PE-Pulver bei 150 bis 200 μm liegen. Es bietet damit eine attraktive PTFE-Alternative für Formulierung abriebfester, chemisch beständiger Beschichtungen. Ihr Reibungskoeffizient liegt sogar niedriger als bei PTFE-Beschichtungen. Auch der Einsatz als reibungsminderndes Additiv gehört zu den typischen Anwendungen von Mipelon.

Ein ebenfalls kugelförmiger UHMW-Pulvertyp mit Partikeldurchmessern im Bereich von 120 µm bis 160 µm ist Hi-Zex Million, das für elektronische oder industrielle Materialien, medizinische Geräte, die Lebensmittelherstellung usw. verwendet wird. Sein breites Anwendungsfeld reicht dabei von Schrauben, Gleitschienen und Zahnräder über Batterieseparatoren bis zu Prothesen. Als reibungsreduzierender Blendpartner trägt seine geringe Dichte von 930 bis 950 kg/m³ zur Gewichtsreduzierung des Produkts bei.

UHMW-PE als „kalte“ Alternative zu Fluorkunststoff

Dazu Norbert Hodrius, Technical Marketing Director bei Dreyplas: „Wenn hohe Temperaturbeständigkeit kein Muss ist, geht so manches auch ohne Fluor. Unsere Alternative heißt dann UHMW-PE. Es hat eine bis zu zwanzigmal höhere Abriebfestigkeit als herkömmliches PE, kombiniert diese mit guter Chemikalienbeständigkeit, hoher Flexibilität und Tieftemperatur-Schlagzähigkeit. Das Material bietet weitere Vorteile wie akustische und elektrische Isolation sowie Lebensmittelkonformität. Dazu kommt die Nachhaltigkeit der Verwendung, denn alle UHMW-PE-Typen fügen sich in den PE-Recyclingkreislauf ein, und dank der thermoplastischen Verarbeitbarkeit fallen nur wenig Produktionsabfälle an.“

Sales Manager Markus Geister ergänzt: „Wenn bestimmte Anforderungen fluorhaltige Kunststoffe wie PTFE, FEP oder PFA alternativlos machen, sind auch diese Hochleistungskunststoffe als Teil unseres Portfolios verfügbar – einschließlich unseres umfassenden Knowhows als Basis für deren erfolgreichen Einsatz beim Kunden.“ mg