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Spritzgießwerkzeug 2. August 2019

„Flexible und schnelle Umsetzung ist wichtig“

Von der Idee zu einem fertigen Produkt – Milquino, der Vollautomat zur Zubereitung von Babymilchnahrung, wurde mithilfe von Asmoplast zum Erfolgsprodukt.
Mit dem Milquino ist kein umständliches Hantieren mit mehreren Thermoskannen oder das Abzählen von Pulverlöffeln mehr nötig.
Mit dem Milquino ist kein umständliches Hantieren mit mehreren Thermoskannen oder das Abzählen von Pulverlöffeln mehr nötig.

Von der Idee zu einem fertigen Produkt – Milquino, der Vollautomat zur Zubereitung von Babymilchnahrung, wurde mithilfe von Asmoplast zum Erfolgsprodukt.

Als Maschinenbauingenieur und Vater eines zweijährigen Jungen störte Jochen Riedinger bei der täglichen und vor allem nächtlichen Zubereitung der Babymilch für seinen Sohn schon immer das unbequeme Hantieren mit mehreren Gegenständen. Er war der Meinung, dass die ganze Art und Weise der Fläschchenzubereitung einfach nicht mehr den heutigen Vorstellungen von zeitgemäßer Technik entspreche. Die Idee für den Milquino war geboren. Der Milquino ist ein Vollautomat zur Zubereitung von Babymilchnahrung.

Riedinger begann mit der Entwicklung einer neuartigen Babymilch-Zubereitungsmaschine, die alle Arbeitsschritte vollautomatisch erledigt und innerhalb kürzester Zeit das Babyfläschchen auf Knopfdruck fertig macht. Da der Vollautomat Babymilch – und somit die Nahrung für die Allerkleinsten – zubereiten sollte, hat er bei der Entwicklung und Konstruktion höchste Ansprüche an Hygiene, Sicherheit und Gesundheit gestellt. Die Produktion des fertig konstruierten Produkts legte Familie Riedinger dann in die Hände der Spezialisten von Asmoplast, die sich unter anderem um die Fertigung der Spritzgießformen kümmerten. Im Interview verrät Jochen Riedinger das Erfolgs­geheimnis von Milquino und warum er die Zusammenarbeit mit Asmoplast schätzt.

Jochen Riedinger, Geschäftsführer von Milquino, und seine Frau Corina, die das Marketing und die Unternehmenskommunikation leitet, sind auf ihr Produkt, das vielen das Leben erleichtern soll, sehr stolz.
Jochen Riedinger, Geschäftsführer von Milquino, und seine Frau Corina, die das Marketing und die Unternehmenskommunikation leitet, sind auf ihr Produkt, das vielen das Leben erleichtern soll, sehr stolz.

K-ZEITUNG: Herr Riedinger, Ihr Produkt – Milquino – klingt spannend. Beschreiben Sie kurz Ihr Produkt?

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Jochen Riedinger

: Der Milquino ist ein Vollautomat zur Zubereitung von Babymilchnahrung. Es werden alle wichtigen Schritte vom Sterilisieren des Wassers über die genaue Dosierung des Milchpulvers und der Wassermenge sowie die Mischung der richtigen Temperatur des fertigen Fläschchens auf Knopfdruck erledigt. Und das innerhalb von 70 Sekunden für eine große Flasche. Es entfällt die ganze Vorbereitungsarbeit wie Wasserkochen und Abkühlen, Pulver löffeln, Temperatur messen.

K-ZEITUNG: Welche Produktvorteile werden potenziellen Kunden insbesondere geboten?

Riedinger

: Der größte Vorteil sind die massive Zeitersparnis und das wirklich stressfreie Zubereiten der Nahrung tagsüber und nachts, wenn es schnell gehen muss. Einzigartig ist die integrierte, hocheffiziente UV-Sterilisation für das Leitungswasser. Diese sorgt in Kombination mit unserer speziell entwickelten Pumpe, welche die Leitungen vor und nach jeder Zubereitung komplett trockenlegt, für ein hygienisch einwandfreies Inneres des Geräts.

K-ZEITUNG: Wie sind Sie auf diese Idee gekommen, wie herausfordernd und zeitintensiv war die Produktentwicklung?

Riedinger

: Die Idee kam durch unseren Sohn, welchen wir auch mit der Flasche gefüttert haben. Die Herausforderung besteht darin, Hunderte Anforderungen, Dienstleister, Entwicklungspartner und Zulieferer auf einen Punkt hin zu koordinieren und dabei nicht den Überblick zu verlieren. Die großen Aufgaben war zweifelsohne die Sterilisation in Verbindung mit der speziellen Pumpe und die exakte Dosierung der verschiedenen Milchpulver ins Gerät zu bringen. Die Anmeldungen beim Patentamt waren da schon eher „einfach“ … Die Entwicklung dauerte in etwa zwei Jahre.

K-ZEITUNG: Sie haben Ihr Produkt in der der TV-Sendung „Höhle des Löwen“ präsentiert. Was waren Ihre Beweggründe, aus denen Sie sich für diese Sendung beworben haben?

Riedinger

: Es ist eine bewusste Entscheidung, sich bei der Höhle des Löwen zu bewerben, vor allem vor dem Hintergrund, dass man dort Daten preisgeben soll, welche normalerweise eher weniger an die Öffentlichkeit gelangen. Dennoch war es die Chance, unser Gerät einer breiten Masse von Menschen im TV zu präsentieren. Finanziell wäre eine solche Werbemaßnahme für uns so nicht möglich gewesen. Wir wollten also diese Möglichkeit nutzen und es hat geklappt. Die Bewerbung für die Sendung ist eher unspektakulär, ging über ein Vorstellungsvideo und die Beantwortung von ein paar Fragen zum Produkt und zu uns „Gründern“.

K-ZEITUNG: Ihre Erfahrungen „on stage“ – wie haben Sie sich dafür vorbereitet? Beschreiben Sie das Gefühl, vor den Löwen zu stehen.

Riedinger

: Die Vorbereitung dafür war nicht sonderlich lange, da wir nur etwa eine Woche Zeit von der Zusage bis zur Aufzeichnung hatten. Diese war bereits im Januar dieses Jahres. Wir haben uns überlegt, was wir den Löwen – und auch dem Sender – für eine Geschichte­ anbieten, damit wir interessant sind, welche Zahlen, welche Perspektiven und so weiter wir im TV preisgeben wollen. Dann haben wir uns kurz einen Pitch überlegt und dann ging es auch schon los. Wenn man dann vor den Löwen steht, kann man nur noch reagieren. Es ist alles ohne doppelten Boden. Das heißt, dass es live aufgezeichnet wird; was gesagt ist, ist gesagt. Man kann nicht zurückspulen. Man könnte es wohl am besten mit einer sehr wichtigen mündlichen Prüfung vergleichen.

K-ZEITUNG: Ihre Erfahrungen nach der Sendung – gab es unerwartete Reaktionen, neue Möglichkeiten? Riedinger

: Was uns wirklich positiv­ verwundert hat, war, wie viele Menschen uns Mut und Durchhaltevermögen zugemailt haben. Die Zuschauer wussten ja nicht, dass die Aufzeichnung bereits im Januar war. Es gab eine Vielzahl von Angeboten von potenziellen Investoren und Zulieferfirmen.

„Wir sind glücklich, mit Asmoplast einen Partner gefunden zu haben, der mit uns dieses spannende Unternehmen in Angriff genommen hat.“ Jochen Riedinger

K-ZEITUNG: Sie haben die Produktion in die Hände von Asmoplast gegeben. Wie sind Sie auf Asmoplast gekommen, was hat Sie überzeugt, Kontakt mit dem Unternehmen aufzunehmen? Riedinger

: Wir waren auf der Suche nach einem Werkzeugbauer, der für uns Werkzeuge in China fertigen kann. Durch Internetsuche und viele Telefonate bin ich dann auf Herrn Zügel gekommen. Überzeugt hat mich die positive Art von Simon Zügel, welche sich bei persönlichen Treffen bestätigt hat.

Ein Blick in die Fertigung des Vollautomaten Milquino. Die benötigten Spritzgießformen wurden von Asmoplast gefertigt.
Ein Blick in die Fertigung des Vollautomaten Milquino. Die benötigten Spritzgießformen wurden von Asmoplast gefertigt.

K-ZEITUNG: Mit welcher Aufgabenstellung haben Sie Asmoplast konfrontiert? Riedinger

: Die Aufgabenstellung war ziemlich allgemein, aber auch sehr genau zugleich. Wir wollten ein Hausgerät bauen, dessen Kunststoffgehäuse den allgemeinen Ansprüchen von heutigen Kunden entspricht. Wir hatten noch grobe Vorstellungen von Farben und Stabilität. Wichtig war dabei, dass wir bei den Stückzahlen flexibel sind, also kleine bis mittlere Stückzahlen relativ schnell verfügbar sind.

K-ZEITUNG: War bei Ihnen eine umfassendere Beratung notwendig? Wenn ja, wie ist diese abgelaufen, was war für Sie bemerkenswert? Riedinger

: Durch meine vorherige Arbeit als Ingenieur bei einem sehr großen Hausgerätehersteller hatte ich eine Idee ,welche Kunststoffe wir wie und wo verwenden wollen. Beratung war trotzdem wichtig, wobei ich es eher eine Diskussion über die besten Möglichkeiten nennen möchte. Die Kompetenz von Herrn Zügel und seiner Mannschaft hat überzeugt.

K-ZEITUNG: Wie zufrieden waren Sie mit dem Ablauf der Produktion? Insbesondere hinsichtlich der Qualität und Schnelligkeit der Umsetzung? Riedinger

: Für mich ist es schon bemerkenswert, wie flexibel und schnell Asmoplast auf Anfragen reagiert. Wenn man bedenkt, dass es kein riesiger Produktionskonzern ist, muss man wahrlich den Hut ziehen.

K-ZEITUNG: Abschlussfrage: Was fanden Sie bei Asmoplast insgesamt herausragend? Vor, während und nach der reinen Produktion... Riedinger

: Der persönliche Kontakt zu Herrn Zügel und Frau Zügel und dem Projektleiter Herrn Haßler ist menschlich und fachlich überragend. Wir sind auch überaus glücklich, einen geeigneten Partner gefunden zu haben, der mit uns dieses spannende Unternehmen in Angriff genommen hat. Die Lösungsfindung und Umsetzung – auch bei kurzen Terminschienen – hat uns immer sehr geholfen. Es ist wirklich toll, dass Herr Zügel und sein Team die hektische Phase unseres Start-ups mitgehen und immer alles geben um eine bezahlbare und perfekte Lösung zu erarbeiten

sl

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