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Additive Fertigung 15. April 2020

Filterträger aus Kunststoff gegen die Maskenkrise

Ein spitzgegossener, mehrfach verwendbarer Filterträger von Fit macht aus nahezu jedem Filtermaterial eine Notbehelfsmaske im Kampf gegen den Coronavirus.
Der einfach zu montierende Bausatz ist mehrfach verwendbar, desinfizierbar und spülmaschinenfest.
Der einfach zu montierende Bausatz ist mehrfach verwendbar, desinfizierbar und spülmaschinenfest.

Ein spitzgegossener, mehrfach verwendbarer Filterträger von Fit macht aus nahezu jedem Filtermaterial eine Notbehelfsmaske im Kampf gegen den Coronavirus.

Der Fertigungsspezialist Fit Additive Manufacturing Group hat auf die Corona-Pandemie mit der Entwicklung eines speziellen Filterträgers für die breite Bevölkerung reagiert, der mit nahezu jedem Filtermaterial zu einer Notbehelfsmaske kombiniert werden kann. Durch einfachen und schnellen Filterwechsel kann der Filterträger mehrfach verwendet werden. Ein kleineres Modell speziell für Kinder wird gerade entwickelt.

Filterträger als Spritzgussteil oder kostenloser 3D-Datensatz

Neben spritzgegossenen Filterträgern zum Selbstkostenpreis bietet Fit zudem den Datensatz für ein 3D-druckbares Modell an, das auf der Homepage des Unternehmens kostenlos zum Download zur Verfügung steht.

Überall auf der Welt leiden die Gesundheitssysteme und die Bevölkerung unter einem Mangel an Schutzausrüstung. Die Menschen, die in den Krankenhäusern an vorderster Front um das Überleben von infizierten Patienten kämpfen, brauchen deshalb alles an professioneller Schutzausrüstung, was hergestellt werden kann, um sich selbst vor Ansteckung zu schützen.

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Gleichzeitig muss sich aber auch die Bevölkerung vor einer Infektion schützen, um die Infektionsrate zu senken und somit Krankenhäuser zu entlasten. Aktuell gewinnt deshalb das Tragen von Schutzmasken einen immer größeren Stellenwert. So hat dieser Tage der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Klaus Reinhardt, zum Tragen von Schutzmasken aufgerufen. Das Problem: An vielen Stellen stehen keine Schutzmasken mehr zur Verfügung, womit ein zunehmender Verteilungskampf droht.

Filterträger als Bausatz statt herkömmlicher Masken

Die beiden Halbschalen machen aus jedem beliebigen Filtermaterial eine Notbehelfsmaske.
Die beiden Halbschalen machen aus jedem beliebigen Filtermaterial eine Notbehelfsmaske.

Aus diesem Grund hat die Fit Additive Manufacturing Group mit dem Filterträger eine Alternative zu herkömmlichen Masken entwickelt, damit jeder auch ohne Maske das Risiko reduzieren kann, andere anzustecken. Der einfach zu montierenden Bausatz ist mehrfach verwendbar, desinfizierbar, spülmaschinenfest und besteht aus zwei identischen Kunststoffkörbchen, zwischen die ein beliebiges Filtermaterial, vom einfachen Papiertaschentuch über Baumwolltücher oder antimikrobielle Bezüge bis hin zu professionellem Vliesmaterial, eingelegt werden kann.

Ein Austausch des Filtermaterials ist jederzeit einfach möglich und auch zu empfehlen, da jedes Material durch zunehmende Feuchtigkeit an Wirkung verliert. Je nachdem, welcher Filter eingelegt wird, verändert sich auch die Effektivität, kleinste Partikel aus der Luft zu filtern, wie eine Studie der Universität Cambridge ergeben hat, wobei der Staubsaugerbeutel im Vergleich zur OP-Maske in dieser Studie aus dem Jahr 2013 am besten abgeschnitten hat.

Risiko einer Ansteckung reduzieren

Die erste Version des Filterträgers wurde noch mittels 3D-Druck hergestellt. Eine weiterentwickelte Version kann jetzt im Spritzguss schnell und günstig in großen Stückzahlen produziert werden.
Die erste Version des Filterträgers wurde noch mittels 3D-Druck hergestellt. Eine weiterentwickelte Version kann jetzt im Spritzguss schnell und günstig in großen Stückzahlen produziert werden.

„Wir sehen, wie dringend in der Bevölkerung und in den Unternehmen Atemschutzmasken benötigt werden, und wollen unseren Beitrag im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus mit unserem Fit Filterträger leisten. Uns ist dabei vollkommen klar, dass unser Filterträger gesunde Menschen nicht vor einer Infektion schützen kann. Wir wollen damit lediglich den Fremdschutz verbessern, das heißt das Risiko reduzieren, dass infizierte Menschen durch Tröpfcheninfektion andere anstecken. Damit wollen wir zu einer Verlangsamung der Ansteckungsrate beitragen. Und nur darum geht es im Moment“, erklärt Carl Fruth, CEO bei der Fit AG.

In den vergangenen Tagen wurde bei dem Oberpfälzer Experten für Additive Fertigung eine erste Version des Filterträgers mittels 3D-Druck hergestellt. Jetzt steht eine weiterentwickelte Version zur Verfügung, die im Spritzguss schnell und günstig zig tausendfach hergestellt werden kann. Als nächstes plant das Unternehmen ein kleineres Modell speziell für Kinder.

Der Filterträger der FIT Additive Manufacturing Group kann ab sofort zum Selbstkostenpreis auf der Homepage des Unternehmens bestellt werden. Ein einzelner Filterträger kostet inklusive Versand weniger als 10 €. Bei größeren Stückzahlen deutlich weniger. Eine Preisliste findet sich auf der Internetseite von Fit.

Der Datensatz für eine 3D-druckbare Variante steht kostenlos auf der Homepage des Unternehmens zum Download zur Verfügung.

gk

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