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Automation 17. Mai 2022

Festo mit erstem pneumatischen Cobot

Festo hat den weltweit ersten pneumatischen Cobot vorgestellt; die Pneumatik hat Vorteile hinsichtlich Gewicht und Sensitivität.
Die pneumatischen Direktantriebe des Cobots und sein geringes Gewicht senken seine Kontaktenergie. Durch exakte Druckregler in den Gelenken erkennt der Roboter, wenn er berührt wird und reagiert mit entsprechenden Safety- Funktionen.
Die pneumatischen Direktantriebe des Cobots und sein geringes Gewicht senken seine Kontaktenergie. Durch exakte Druckregler in den Gelenken erkennt der Roboter, wenn er berührt wird und reagiert mit entsprechenden Safety- Funktionen.

Festo hat den weltweit ersten pneumatischen Cobot vorgestellt; die Pneumatik hat Vorteile hinsichtlich Gewicht und Sensitivität.

Viele seiner Vorteile wie etwa seine Sensitivität, sein Gewicht oder auch sein Preis-/Leistungsverhältnis verdankt der erste Cobot von Festo den Vorzügen der Pneumatik: Die Direktantriebe in den Gelenken sind kostengünstiger und besonders leicht, weil im Gegensatz zu elektrischen Lösungen keine schweren Getriebe und teure Kraft-Moment-Sensorik nötig sind. Dadurch gibt es bei Kollisionen mit dem Menschen auch einen geringeren Impact; der Cobot gibt schneller nach.

Auch für kleine und mittlere Unternehmen wirtschaftlich

Mit dem Cobot will Festo es auch kleinen und mittleren Unternehmen möglich machen, Cobots wirtschaftlich einzusetzen. „Er wird günstiger sein als elektrische Cobots dieser Klasse“, kündigte Dr. Frank Melzer, Vorstand Product and Technology Management bei Festo, an. Auf einen Preis wollte er sich allerdings noch nicht festlegen. Der Verkaufstart des Cobots soll 2023 erfolgen.

Cobot mit Nutzlast von maximal 3 kg

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Der erste Cobot von Festo ist für Nutzlasten bis zu 3 kg und somit für das Kleinteilehandling ausgelegt. Dazu gehören Pick-und-Place-Aufgaben ebenso wie die Etikettierung von weichen Materialien, das Bestücken von Maschinen, das Abtragen von Rückständen auf Bauteilen oder das Aufbringen von Farbe. Die Reichweite des Cobots beträgt 670 mm. In Zukunft sollen weitere Varianten folgen, dabei wird laut Melzer eher die Reichweite verändert als die Traglast.

Steiles Marktwachstum für Cobots
20 bis 30 % jährliches Wachstum – der Markt für Cobots entwickelt sich laut dem britischen Marktforschungsunternehmen Interact Analyst derzeit rasant.

Druckluftanschluss ist Voraussetzung

Die Hardware des Cobots wiegt deutlich weniger als 20 kg – nicht zuletzt deshalb, weil er keinen externen Schaltschrank benötigt. Steuerung, Anschlusselemente und sonstiges sitzen integriert im Fuß des kollaborierenden Roboters. Dies spart Platz und macht ihn flexibel einsetzbar. Allerdings benötigt er natürlich neben Strom Druckluft für den Betrieb; Festo gibt den Verbrauch mit 100 Normliter pro Minute an.

Zum Lieferumfang des Cobots gehören außerdem ein Handmodul und die Robotic Suite, eine Software für die intuitive Inbetriebnahme und Programmierung. Dieses Paket macht es möglich, den Cobot in weniger als einer Stunde in Betrieb zu nehmen und zu programmieren. Vorkenntnisse aus dem Bereich der Robotik sind nicht notwendig, denn die Robotic Suite enthält übersichtlich visualisierte und standardisierte Funktionsbausteine. Pneumatische Antriebe ermöglichen das einfache manuelle und widerstandsfreie Führen des Roboterarms mit der Hand, um Wegpunkte beziehungsweise Bahnen schnell und präzise einzulernen. Die Wiederholgenauigkeit liegt bei 0,3 mm.

Cobot: Igus setzt komplett auf Kunststoff
Kunststoff überall – einschließlich Getriebe: Der Cobot Rebel von Igus wiegt nur 8 kg und ermöglicht für kleines Geld den Einstieg in die Automatisierung.

sk

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