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Technik 30. Mai 2016

Erstes Elektromotorrad aus dem 3D-Drucker

Die Münchener Airbus-Tochterfirma AP Works zeigt mit einem Elektromotor- rad, welche Möglichkeiten der 3D-Druck schon heute bietet. Der fahrfertige Prototyp wiegt nur 35 kg, wovon der 3D-gedruckte Rahmen gerade einmal 6 kg ausmacht. Verglichen zu anderen Elektromotorrädern dieser Klasse eine Gewichtsersparnis von 30%.
Airbus APWorks; Jungfernfahrt Light Rider; 20.05.2016; Ottobrunn
Airbus APWorks; Jungfernfahrt Light Rider; 20.05.2016; Ottobrunn

Die Münchener Airbus-Tochterfirma AP Works zeigt mit einem Elektromotor- rad, welche Möglichkeiten der 3D-Druck schon heute bietet. Der fahrfertige Prototyp wiegt nur 35 kg, wovon der 3D-gedruckte Rahmen gerade einmal 6 kg ausmacht. Verglichen zu anderen Elektromotorrädern dieser Klasse eine Gewichtsersparnis von 30%.

Ermöglicht wurde das geringe Gewicht durch neueste Produktions- und Design- technologien: Ein Großrechner fand Algorithmen-basiert die bestmögliche Struktur, um die bei der Fahrt auftretenden Belastungen aufzunehmen. Das Ergebnis erinnert nicht zufällig an ein Exoskelett – schließlich wurde ein Algorithmus angewandt, der bionisch arbeitet: Natürliche Wachstumsprozesse geben dabei vor, welche Lastpfade stärker auszuführen sind, und welche weniger stark.

Airbus APWorks; Jungfernfahrt Light Rider; 20.05.2016; Ottobrunn
Airbus APWorks; Jungfernfahrt Light Rider; 20.05.2016; Ottobrunn

Das Ergebnis der Optimierung erinnert nur noch entfernt an ein Motorrad, wie man es heute kennt. "Eine derart komplex verzweigte Hohlstruktur ist mit konventionellen Herstel- lungsprozessen wie beispielsweise dem Schweißen oder Fräsen nicht realisierbar", erläutert Joachim Zettler, Geschäftsführer der Airbus AP Works GmbH, das Ergebnis der

Berechnungen. Dank der Fortschritte im Bereich der additiven Fertigung, wie Fachleute den 3D-Druck nennen, konnten die aufwändige bionische Konstruktion von AP Works da- gegen unverändert realisiert werden. Die additive Fertigung ermöglicht die Produktion von Bauteilen mit wesentlich weniger Einschränkungen als dies traditionelle Herstel- lungsverfahren mit sich bringen.

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So entstand der Rahmen aus tausenden 60 Mikrometer dünnen Schichten aus Milliarden Partikeln einer speziellen Aluminium-Legierung, die von einem Laserstrahl verschweißt wurden. Der Gestaltung waren dabei keine Grenzen gesetzt: So können Kabel und Leitungen durch die Hohlstruktur laufen, sämtliche Anschraubpunkte integriert werden – all das sorgt dafür, dass der Rahmen über 30 % leichter als bisherige Konstruktionen ausgeführt werden konnte.

Durch das geringe Gewicht genügt ein 6 kW starker Elektromotor, um das Zweirad in weni- gen Sekunden auf 80 km/h zu beschleunigen.

Was nach Zukunftsmusik klingt, ist bereits Realität. Eine auf 50 Stück limitierte Version des Elektromotorrades kann ab sofort auf www.lightrider.apworks.de vorbestellt werden.

gk

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