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3D-Drucker 9. Juni 2015

Erster 3D-Drucker für PEEK

Wie Indmatec mitteilt, ist es dem Start-Up aus Karlsruhe als erstem Unternehmen weltweit gelungen, PEEK mit der FDM 3D-Drucktechnologie druckfähig zu machen. Neben den bisher angebotenen PEEK-Filamenten wurde jetzt auch der erste standardisierte PEEK-druckfähige FDM 3D-Drucker für Industriekunden entwickelt.
PEEK-Filament von Indmatec
PEEK-Filament von Indmatec

Wie Indmatec mitteilt, ist es dem Start-Up aus Karlsruhe als erstem Unternehmen weltweit gelungen, PEEK mit der FDM 3D-Drucktechnologie druckfähig zu machen. Neben den bisher angebotenen PEEK-Filamenten wurde jetzt auch der erste standardisierte PEEK-druckfähige FDM 3D-Drucker für Industriekunden entwickelt.

Das Hochleistungspolymer PEEK, kurz für Polyetheretherketon, zeichnet sich durch hohe Temperaturbeständigkeit, mechanische Steifigkeit und chemische Beständigkeit aus und wird zum Beispiel in der Automobil-, Maschinenbau-, Elektronik- und Halbleiterindustrie eingesetzt. Industrieunternehmen können mit PEEK mechanisch und thermisch hoch belastbare Kunststoffbauteile herstellen. Attraktiv ist PEEK aufgrund seines geringen Gewichts und seiner mechanischen Eigenschaften auch als Metallersatz.

Indmatec ist es jetzt gelungen, diesen Hochleistungswerkstoff mit einem 3D-Drucker zu verarbeiten. "Der Entwicklung gingen jahrelange Forschungsarbeiten voraus," erklärt Professor Dr. Brando Okolo, Materialwissenschaftler und Mitgründer der Indmatec GmbH, "um PEEK als Filament einsatzfähig zu machen und um gleichzeitig einen FDM-Drucker zu entwickeln, der den anspruchsvollen Anforderungen des Materials gerecht wird."

Der PEEK-3D-Drucker ist mit seinen einzigartigen Eigenschaften und perfekter Abstimmung von Soft- und Hardware in idealer Weise geeignet, das PEEK-Filament zu verarbeiten. Sein vollständig geschlossener Bauraum mit einem Druckbereich von 155 x 155 x 155 mm, der aus nicht reaktiven Materialien besteht, gewährleistet ein auf PEEK zugeschnittenes Temperaturprofil während des kompletten Druckprozesses. Extruder, Hotend und Düse wurden speziell für das Hochleistungspolymer PEEK entwickelt, so dass die notwendigen Drucktemperaturen von bis zu 420 °C erreicht werden können. Des Weiteren verfügt der Drucker über ein spezielles Heizbett für optimierte Adhäsion. Die für die Steuerung des 3D-Druckers entwickelte Software ermöglicht dem Anwender, aufgrund der benutzerfreundlichen Bedienungsoberfläche, PEEK im One-Click-Verfahren zu drucken.

"Unser Ziel war es, auch mittelständischen Unternehmen die Additive Fertigung mit dem Hochleistungspolymers PEEK wirtschaftlich verfügbar zu machen", so Tony Tran-Mai. Der Geschäftsführer der Indmatec GmbH, freut sich darüber, dass es gelungen ist, diese innovative Technologie zu einem attraktiven Preis anbieten zu können. Der 3D-Drucker kostet inklusive Software 9.590 EUR.

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Der von Indmatec entwickelte 3D-Drucker ist dafür optimiert, neben PEEK weitere Hochleistungspolymere zu drucken, die den besonders hohen Leistungsanforderungen in vielen Industriebranchen gerecht werden. Zu sehen ist der 3D-Drucker auf der Solingen-Messe am Stand des Netzwerks "3D Druck" vom 12. bis 14. Juni 2015.

Die Indmatec GmbH wurde ehemaligen Mitarbeitern des KIT gegründet und kooperiert in Forschung & Entwicklung eng mit seinen Partnern, darunter das Karlsruher Institut für Technologie, die Universität Stuttgart und das Fraunhofer Institut IWM in Freiburg.

gk

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