Entwicklungschancen für Fluorpolymer-Industrie
In der Sitzung der Fachgruppe Fluorpolymergroup des pro-K Industrieverbandes Halbzeuge und Konsumprodukte aus Kunststoff stand die gegenwärtige Marktsituation an Fluorpolymeren mit Schwerpunkt PTFE im Vordergrund. Es zeichnen sich neue Chancen, aber auch Herausforderungen für die Branche ab.
Das Jahr 2017 hat für die fluorpolymerverarbeitende Industrie turbulent begonnen. Während das Vorjahr durch eine stabile Versorgungslage an Polymeren, aber auch durch zunehmenden Wettbewerbsdruck durch Billigangebote aus China gekennzeichnet war, werden sich die Verarbeiter nach ersten Einschätzungen der Fachgruppe auch im weiteren Jahresverlauf auf zusätzliche Veränderungen einstellen müssen.
Kampf um Flussspat
Insbesondere durch die Neueinführung des Kältemittels R-1234 yf (2,3,3,3-Tetrafluorpropen) als Ersatz und Erweiterung bisheriger R-134a-Anwendungen hat sich am Markt ein neuer Wettbewerb um die Ressource Flussspat eingestellt. Dieses moderne Kältemittel, das besonders in den Klimaanlagen von Kraftfahrzeugen eingesetzt wird, zeichnet sich durch ein deutlich niedrigeres Ozonabbaupotenzial aus. Für bisherige Billigstanbieter am PTFE Markt wird deshalb der Rohstoff knapp.
Kapazitäten voll ausgelastet
Ferner werde sich bei den westlichen Fluorpolymerherstellern die Auslastung bis zur Kapazitätsgrenze erhöhen, da insbesondere asiatische Produktionsstätten geschlossen wurden, die den hiesigen Umweltstandards nicht entsprachen. "Die westlichen Hersteller gewinnen wieder mehr an Bedeutung und sorgen als zuverlässige Rohstofflieferanten für eine sichere Versorgungslage. Die zunehmende Verschiebung eröffnet westlichen Verarbeitern die Chance, sich aus Abhängigkeiten von China & Co. nach und nach zu lösen und damit gleichzeitig die Qualität ihrer Produkte zu steigern", betont Dr. Michael Schlipf, Vorsitzender der pro-K Fluoropolymergroup.
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