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News 29. Juni 2018

Engel zündet die nächste Stufe von Industrie 4.0

Beim Inject Forum hat Engel neben neuen iQ-Lösungen auch den nächsten großen Schritt bei der Umsetzung von Industrie 4.0 präsentiert - die digitale Transformation.
Rund 250 Teilnehmer - darunter viele innovative Inject 4.0 Anwender - waren im Design Center Linz dabei, als Engel die nächste Dimension von Inject 4.0 vorgestellt hat.
Rund 250 Teilnehmer - darunter viele innovative Inject 4.0 Anwender - waren im Design Center Linz dabei, als Engel die nächste Dimension von Inject 4.0 vorgestellt hat.

Beim Inject Forum hat Engel neben neuen iQ-Lösungen auch den nächsten großen Schritt bei der Umsetzung von Industrie 4.0 präsentiert - die digitale Transformation.

Mit Inject 4.0 hat Engel vor drei Jahren seine Antwort auf die Herausforderungen von Industrie 4.0 vorgestellt. Inzwischen wurden über 1.000 Spritzgießmaschinen mit Industrie 4.0 Modulen wie iQ-Weight Control oder iQ-Clamp Control ausgeliefert, die sehr erfolgreich im Einsatz sind. Und so war es für Engel CEO Dr. Stefan Engleder "an der Zeit für den nächsten Schritt".

Im Design Center Linz hat Engel deshalb vor 250 Teilnehmern, darunter viele Inject 4.0 Anwender, die nächste Stufe von Inject 4.0 gezündet: die digitale Transformation, die eine horizontale Vernetzung zum Ziel hat.

Wie Engel auf der Veranstaltung verdeutlichte, geht es auf dem Weg zur Smart Factory bislang vor allem um die funktionsbezogene Optimierung einzelner Wertschöpfungsstufen, zum Beispiel der Produktion. Dafür werden Maschinen- und Prozessdaten gesammelt und ausgewertet und der Shop Floor auf Basis digitaler Abbildungen der Maschinen und Anlagen mit der Betriebsleitebene in vertikaler Richtung verknüpft.

Wie gleich mehrere Referenten verdeutlichten, werden jedoch vertikale Plattformstrukturen den Anforderungen, Daten von Systemen unterschiedlicher Anbieter zu verarbeiten und mit den Daten anderer Unternehmen zu korrelieren, in der Praxis noch nicht gerecht.

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Die von Engel propagierte digitale Transformation hat deshalb den Übergang auf horizontale Plattformen zum Ziel, die Know-how und Angebot verschiedener Firmen bündeln. Eine solche offene horizontale Vernetzung ermöglicht es, Prozesse funktionsübergreifend entlang der vollständigen Wertschöpfungskette zu optimieren.

Für Engel CEO Dr. Stefan Engleder war es bei Inject 4.0 Zeit für den nächsten Schritt.
Für Engel CEO Dr. Stefan Engleder war es bei Inject 4.0 Zeit für den nächsten Schritt.

Stefan Engleder: "Die digitale Transformation befindet sich am Anfang. Hier sehen wir eine große Chance. Wir laden unsere Kunden und Partner ein, die Zukunft des smarten Produzierens mit uns gemeinsam aktiv weiter zu gestalten und die neuen Lösungen gezielt auf die Anforderungen der Kunststoffindustrie zuzuschneiden. So werden wir alle bestmöglich von den sich neu eröffnenden Chancen profitieren."

Mit der digitalen Transformation geht nach Überzeugung des Engel-CEO zudem der Eintritt in neue Geschäftsfelder einher – das dazugehörige Schlagwort: Marktplatz. Vorbild sind die Marktplätze von Amazon oder Google. In Zukunft werden sich nach Überzeugung von Engleder auch in der Kunststoffverarbeitung die Marktteilnehmer mit gleichen, ähnlichen und sich ergänzenden Wertströmen auf Marktplätzen austauschen, dort ihre Produkte und Technologien anbieten und in dieses Netzwerk sowohl ihre Lieferanten als auch Kunden einbeziehen.

Der Kunststoffverarbeiter, der eine Vielzahl an Systemen von ganz unterschiedlichen Anbietern einsetzt, findet dort zentral alle relevanten Informationen und kann die angebotenen Anwendungen – so genannte Apps – besonders effizient nutzen. "Durch die horizontale Vernetzung wird die Basis für neue Geschäftsmodelle gelegt, die unsere bestehenden ergänzen und unseren Kunden einen Mehrwert bieten können", sagt Engleder.

Für die Umsetzung eines derartigen branchespezifischen Marktplatzes für die Kunststoffindustrie setzt Engel übrigens auf die herstellerneutrale, offene Plattform Adamos, die gezielt für die Bedürfnisse des Maschinenbaus und seiner Kunden entwickelt wurde.

Neben einem Blick in die Zukunft erhielten die Teilnehmer auch detaillierte Informationen zu den neuesten Inject 4.0 Lösungen von Engel.
Neben einem Blick in die Zukunft erhielten die Teilnehmer auch detaillierte Informationen zu den neuesten Inject 4.0 Lösungen von Engel.

Neben diesem Blick in die Zukunft präsentierte Engel beim Inject Forum aber auch viele neue Inject 4.0 und iQ-Lösungen, die schon heute in den Unternehmen auch ohne tiefgehendes IT-Wissen eingesetzt werden können, und die unmittelbar Vorteile im täglichen Einsatz bringen.

Denn, so Engel CSO Dr. Christoph Steger: "Es ist Zeit, dass wir bei Industrie 4.0 den Schritt von den Power Point Präsentationen in die Realität vollziehen."

Eines der Highlights unter den realen Produkten ist sicher das neue Edge Device von Engel, mit dem sich auch ältere Spritzgießmaschinen sehr einfach ans Netz anschließen lassen und bei dem der Betreiber mit einfachen, übersichtlichen Grafiken auswählen kann, welche Daten er ins Netz übertragen will – zum Beispiel um den Verschleiß der Schnecke zu analysieren – und welche nicht.

Erstmals gezeigt wurden auch Systeme, mit denen die Qualität des Hydrauliköls oder der Zustand der Hydraulikpumpe überwachen lässt, um rechtzeitig und ohne einen unerwarteten Ausfall entsprechende Wartungsarbeiten durchführen zu können.

Wie so oft steckt auch hier der Teufel im Detail, und so steckt hinter den sehr einfach bedien- und integrierbaren Lösungen oft eine mehrjährige Entwicklung.

Über die einzelnen Neuheiten und deren Vorteile für den Kunststoffverarbeiter wird die K-ZEITUNG in den nächsten Ausgaben ausführlich berichten.  

gk

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