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Technik 17. April 2019

Ein Maßanzug für den Osterhasen

Wie kommt der Osterhase eigentlich in sein schickes Mäntelchen?
Der Schokohase in der fertigen Thermoform.
Der Schokohase in der fertigen Thermoform.

Wie kommt der Osterhase eigentlich in sein schickes Mäntelchen?

Die Verpackungen von Süßigkeiten spielen bei der Kaufentscheidung eine wichtige Rolle: Nur was lecker aussieht, landet in Warenkorb, Magen und Rettungsringen. Der Trend geht zu nachhaltigen, maßgeschneiderten Hüllen, die einfach in der Handhabung sind und per 3D-Technologie entstehen.

Der Schokohase wird beim Verpackungsspezialisten Bachmann Forming in der Schweiz mit dem 3D-Scanner Space Spider von Artec gescannt.
Der Schokohase wird beim Verpackungsspezialisten Bachmann Forming in der Schweiz mit dem 3D-Scanner Space Spider von Artec gescannt.

Mit dem 3D-Scanner erfasst

Dazu wird der Schokoladenhase von allen Seiten gescannt – mit allen seinen Unebenheiten. Hierfür sind besonders 3D-Scanner wie der Space Spider von Artec geeignet, die das Häschen rein nach Farbe und Geometrie erfassen. Viele 3D-Scanner arbeiten mit Klebepunkten als Orientierung für den Scan – diese würden auf Schokolade allerdings nicht halten. Anschließend werden die 3D-Dateien am Rechner zusammengefügt und in einer 3D-Modellierungssoftware aufbereitet. So entsteht ein präzises 3D-Modell.

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Im nächsten Schritt wird aus dem 3D-Modell des gescannten Osterhasen zunächst ein sogenanntes Urmodell erstellt. Früher erfolgte dies komplett in Handarbeit – vom Bauen über Schleifen bis zum Gießen mit Epoxidharz oder Fräsen von Holz. Das daraus entstandene Negativ musste weiter händisch bearbeitet werden – ein Riesenaufwand.

Der Schokohase im Thermoformverfahren.
Der Schokohase im Thermoformverfahren.

Urmodell aus einem Hartschaumblock

Heute werden Urmodelle mittels CAD entworfen und auf CNC-gesteuerten Fräsmaschinen aus einem Hartschaumblock gefertigt. Das dauert nicht einmal einen Bruchteil der Zeit und kann bei einem Verpackungsspezialisten inhouse erledigt werden.

Die Verpackung wird dann via Tiefzieh- oder Thermoformverfahren erstellt. Bei diesem wird eine Kunststofffolie erhitzt, um sie zu erweichen. Mithilfe von Unterdruck (Vakuum) wird die Folie über das Urmodell gezogen, das kleine Löcher aufweist, mit deren Hilfe die Folie angesaugt wird. Sie schmiegt sich an das Modell an und nimmt dessen Form an.

So sieht der Schokohase in seinem 3D-Mantel aus.
So sieht der Schokohase in seinem 3D-Mantel aus.

Anschließend muss die Folie abkühlen, bis sie wieder abgezogen werden kann. Auf diese Weise entsteht eine perfekt sitzende zweite Haut für unseren Bunny, die dem festlichen Anlass gerecht wird. Frohe Ostern und guten Appetit!

jl

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