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Digitalisierung für die Arbeitssicherheit nutzen

Virtuelle Betriebsbegehung: Sicherheitsingenieur Donato Muro verrät, wie man die Digitalisierung für die Arbeitssicherheit im Betrieb nutzen kann.

Sich digitale Möglichkeiten auch bei den Themen Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit zunutze machen, spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld. 

Auch Arbeitsschutz wird digital: Der Tüv Rheinland hat schon 2022 bekannt gegeben, dass die Beurteilung der Arbeitssicherheit seit Kurzem auch virtuell möglich ist. Aber ist das sinnvoll? Wie ist die Erfahrung mit den neuen Möglichkeiten? „Diese Fortschritte können und sollten sich Betriebe unbedingt zunutze machen. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld und macht somit die Maßnahmen zur Arbeitssicherheit noch effizienter“, erklärt Sicherheitsingenieur Donato Muro. Er verrät, wie Firmen die Digitalisierung für die Arbeitssicherheit im Betrieb nutzen können.

Digitalisierung bietet völlig neue Möglichkeiten

Die Corona-Pandemie hat nur beschleunigt, was sowieso gekommen wäre: Online-Meetings und Online-Schulungen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Das bietet viele Vorteile, die lange unerkannt blieben und immer noch bei manchen Menschen auf Widerstand stoßen. Doch wir können nicht von der Hand weisen, dass die digitalen Möglichkeiten vieles leichter machen. Digital zu kommunizieren, ist kosteneffizienter und flexibler. Heute können wir auf Expertenwissen aus der ganzen Welt zugreifen.

Trotzdem ist nicht jeder davon begeistert, alles online zu erledigen. Der zwischenmenschliche Kontakt, die Face-to-Face-Interaktion, ist nach wie vor richtig und wichtig. Betriebe sollten sich daher bemühen, eine ausgewogene Mischung zu finden und den persönlichen Kontakt keinesfalls vernachlässigen.

Arbeitsschutzbeurteilung im digitalen Zeitalter

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Arbeitsschutzbeurteilung und Arbeitsschutzbegehung sind gute Beispiele für die Herausforderung, einen konstruktiven Mittelweg zu finden. Natürlich ist es inzwischen möglich, diverse Prozesse auf digitalem Wege durchzuführen. Das kann aber die klassische Begehung vor Ort nicht ersetzen, denn eine Begehung setzt sich aus viel mehr Komponenten zusammen als aus optischen Eindrücken. Ein persönliches Gespräch mit dem Sicherheitsbeauftragten vor Ort ist immer noch sehr wertvoll und Unternehmen sollten sich die Vorteile des direkten, spontanen Gesprächs auf keinen Fall entgehen lassen.

Grenzen der digitalen Möglichkeiten

Ein erfahrener Sicherheitsingenieur verfügt über Wahrnehmungsmöglichkeiten, die er online nicht nutzen kann. Zum Beispiel ist es nicht möglich, bei einer virtuellen Begehung Gerüche wahrzunehmen, die von Gefahrstoffen oder Biostoffen ausgehen. Die Augen sind nicht das einzige Sinnesorgan und vor Ort können Sicherheitsexperten Details wahrnehmen, die mit einer Kamera nicht eingefangen werden können. Die virtuelle Arbeitsschutzbegehung sollte also als ergänzendes Hilfsmittel eingesetzt werden. Denn die besten Möglichkeiten aus beiden Welten zu kombinieren, bringt für die Arbeitssicherheit den größten Nutzen. ak

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