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Gastkommentar 29. August 2022

Die Wertschöpfungskette der Zukunft ist zirkulär

Im Gastkommentar für die K-ZEITUNG erklärt Ulrich Bartel, dass Kreislaufwirtschaft keine Besonderheit bleiben darf, sondern alltägliche Praxis werden muss.

Ulrich Bartel, President von Coperion: „Sinnvolle Recyclingtechnik entscheidet darüber, dass Kunststoffe ihren Platz in der Kreislaufwirtschaft der Zukunft finden.“
Ulrich Bartel, President von Coperion: „Sinnvolle Recyclingtechnik entscheidet darüber, dass Kunststoffe ihren Platz in der Kreislaufwirtschaft der Zukunft finden.“

Kunststoffe werden in der Gesellschaft zunehmend hinterfragt: Wurden die Materialien lange als technische Errungenschaften ohne Nachteile gefeiert, müssen Produzenten und Verarbeiter sich heute häufig rechtfertigen – für die Herstellung der Ware, für die Nutzung und immer öfter auch für die Frage der Wiederverwertbarkeit, also des Recyclings.

Angetrieben durch die weltweit steigenden Anforderungen an eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe, hat sich in den vergangenen Jahren ein deutlicher Trend zu mehr Recycling herausgebildet. Das Bestreben, den Recyclinganteil in der Kunststoffproduktion erhöhen zu wollen, ist aber nicht neu.

Kunststoffe schon lange auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft

Den Weg in Richtung Kreislaufwirtschaft hat die Kunststoffindustrie bereits vor langer Zeit eingeschlagen. Aus gutem Grund: Schon allein, um den Anteil von Kunststoffen an der globalen Kohlenstoffbilanz zu reduzieren, muss das Recycling gestärkt werden, während man gleichzeitig die Nutzung fossiler Rohstoffe zurückfahren muss.

Um dieses Ziel zu verwirklichen, entwickeln Unternehmen immer mehr und immer bessere Recyclingtechnologien. Sie ermöglichen schon heute, auch anspruchsvolle Kunststoffe und selbst Materialverbunde zirkulär zu nutzen. Chemisches Recycling wird werkstoffliche Verwertung dabei nicht ersetzen, sondern sinnvoll ergänzen. Beispiele für Meilensteine auf dem Weg zum Kreislauf präsentiert die Industrie immer wieder: zuletzt auf der Ifat und Plastics Recycling World Expo, als nächstes auf der K-Messe.

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Kunststoffe bleiben weiterhin unverzichtbar

Auch wir bei Coperion glauben daran, dass Kunststoffe weiterhin unverzichtbar bleiben, um ökonomischen Wohlstand mit ökologischer Verantwortung in Einklang zu bringen. Auch mit dem Ziel, dass Kunststoffrecycling keine Besonderheit bleibt, sondern alltägliche Praxis wird, richten wir unser gesamtes Angebot für die Kunststoffindustrie konsequent auf die Fähigkeit aus, Material nicht nur linear, sondern auch zirkulär zu nutzen.

Dafür stehen exemplarisch der Erwerb von Herbold Meckesheim sowie Produktinnovationen aus unserem Haus. Die neue Extruder-Seitendosierung ZS-B Megafeed optimiert das Recycling von leichten und voluminösen Fasern und Flakes oder macht es überhaupt erst möglich. Zudem bauen wir aktuell unser Recycling Innovation Center in Weingarten, wo Kunden zukünftig gemeinsam mit unseren Experten neue nachhaltige Produkte und Recyclingprozesse entwickeln und testen können.

Verfügbarkeit sinnvoller Recyclingtechnik ist entscheidend

Auch wenn der von Verbrauchern, NGOs und Politik ausgehende Druck eine wichtige Rolle dabei spielt, der Industrie die Erwartungshaltung der Gesellschaft zu vermitteln: Am Ende des Tages entscheidet vor allem die Verfügbarkeit effizienter und ökonomisch wie ökologisch sinnvoller Recyclingtechnik darüber, dass Kunststoffe ihren Platz in der Kreislaufwirtschaft der Zukunft finden.

Ulrich Bartel, President von Coperion

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