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Management 3. August 2021

Die neue Teamdynamik in der Nach-Homeoffice-Phase

Was ist passiert in Zeiten der nicht-physischen Begegnungen? Und was kommt jetzt? New Normal braucht eine neue Teamdynamik in der Nach-Homeoffice-Phase.
Unternehmen sollten in der Nach-Homeoffice-Phase die Teamdynamik reflektieren. Dabei spielt die Führungskraft eine große Rolle.
Unternehmen sollten in der Nach-Homeoffice-Phase die Teamdynamik reflektieren. Dabei spielt die Führungskraft eine große Rolle.

Was ist passiert in Zeiten der nicht-physischen Begegnungen? Und was kommt jetzt? New Normal braucht eine neue Teamdynamik in der Nach-Homeoffice-Phase.

Der Frage ob Unternehmen in der Nach-Homeoffice-Phase eine neue Teamdynamik brauchen geht Kommunikationsexperte Stefan Häseli nach. Unternehmen versuchen in diesen Wochen, wieder so etwas wie „courant normal“ herzustellen, also ganz normale Arbeitstage mit möglichst alltäglichen Umständen vor Ort, bei denen die sonst auch übliche Arbeit verrichtet und dem Tagesgeschäft nachgegangen wird. Das heißt, die Hochphase der Homeoffice- und Remote-Zeit ist vorbei. Man begegnet sich wieder bei Besprechungen und im Büro, gleichwohl werden Mittel und Wege gesucht und gefunden, um virtuelles Miteinander zu pflegen. Ein neuer Mix zwischen Präsenz und digitalem Arbeiten wird vielerorts geübt. Was passiert gerade jetzt? Menschen treffen wieder aufeinander und stellen fest, dass in der Zeit der nicht-physischen Begegnungen etwas passiert ist. Es geht nicht um digitale Erfahrungen, sondern um die immer wieder beschworene Gruppendynamik. „Gruppendynamik findet immer statt“, so haben es die Coaching-Experten Barbara Langmaack und Michael Braune-Krickau einmal formuliert. Das gilt halt auch dann, wenn jeder und jede zu Hause sitzt.

Neue Teamdynamik durch Subgruppen

Man stellt in diesen Tagen und Woche fest, dass Teams realisieren, dass sich etwas im Miteinander verändert hat: Da gab es neue Subgruppen, vielleicht diejenigen, die sich trotz Homeoffice hier und da im Büro physisch begegnet sind. Da sind Mannschaften auseinander gefallen, die vorher im selben Büro waren und seit März eigentlich gar nichts mehr miteinander zu tun hatten. Und es gab neue Seilschaften, Beziehungen und auch kleinere neue Netzwerke. Viele Gruppen und Teams befinden sich derzeit in einer so genannten Reforming-Phase. Aus privaten Beziehungen und vor allem aus gescheiterten Ehen kennt man den berühmt berüchtigten Satz „Wir haben uns auseinander gelebt.“ Das ist ein häufiger Grund für Scheidungen. Das gilt auch für Arbeitsbeziehungen. Doch was tun, damit es nicht so weit kommt?

Beziehungsgefüge nach Homeoffice-Phase normalisieren

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Jetzt gilt es, wiederherzustellen. Nein, nicht das, wie es vorher war – obgleich sich das zu thematisieren durchaus lohnt. Sich Zeit nehmen, auf sich zu schauen, zu reflektieren, was mit dem Team geschehen ist und wie es sich gerade jetzt darstellt, ist hilfreich für alle Beteiligten. Im Anschluss kann man dann gemeinsam in die nächste Phase eintreten, in der sich das Beziehungsgefüge wieder normalisiert, sich ein neuer Rahmen mit Strukturen, Hierarchien und Aufgabeteilungen findet. Wer das aktiv angeht, der minimiert die Gefahr, dass die Mannschaft zu weit auseinander driftet, Spannungen und Konflikte überhand nehmen oder das Teams sich endgültig auseinander dividiert. Das alles muss aber jetzt geschehen: Wer das nicht in den nächsten drei bis vier Monaten angeht, wird ein Problem bekommen. Nähe und Distanz müssen neu kalibriert, allenfalls Themen, in die sich jeder so wunderschön im Homeoffice hineinsteigern konnte, aufgearbeitet und geklärt werden. Es braucht neue gemeinsame Regeln, Umgangsformen und Verhaltensweisen genau wie die Festlegung von Rollen, Arbeitsweisen und Aufgabenverteilung. Erst dann kann das Team zur Gemeinschaft und zur Geschlossenheit zurückkehren. Dabei spielt die vorgesetzte Person eine Schlüsselrolle. Die Führungskraft, so der Kommunikationsexperte Stefan Häseli, ist diejenige, die das erkennen, eine eigene Haltung von Neugierde und Neutralität an den Tag legen und den Prozess ins Rollen bringen muss. Ob sie sich dafür punktuell Unterstützung von außen, von Experten und Trainern oder Coaches holt, ist Teil der „Chefschen Diagnose“. Nur eben jetzt und hier gerade nichts tun, ist wenig empfehlenswert.

ak

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