Die 25. Auflage glänzt wie eh und je
Mehr Aussteller, größere Fläche, mehr Internationalität. Auf der Jubiläums-PK wurde Paul E. Schall als Erfinder und Gründer der Fakuma gewürdigt.
"Die 25. Auflage der Fakuma spiegelt auch deutlich 36 Jahre Entwicklung der kunststoffverarbeitenden Industrie eindrucksvoll wider", war eindeutig der Tenor der Referenten bei der Fakuma-Eröffnungspressekonferenz. Und wieder wurde der Branchenevent am Bodensee mit Rekordmeldungen von Bettina Schall, Geschäftsführerin der P.E. Schall GmbH amp; Co. KG, eröffnet. Diesmal hatten sich über 1.800 Aussteller aus 35 Nationen und davon erstmals über 40 % aus dem Ausland für die Fakuma angemeldet. Das bedeutet gleichzeitig Allzeithoch bei der belegten Fläche.
Klaus Wellmann, Geschäftsführer der Messe Friedrichshafen, erinnerte noch mal an den holprigen Start 1981, als sich rund 60 Aussteller zur 1. Fachmesse für Kunststoffmaschinen (Fakuma) noch auf dem alten Messegelände versammelten. Er gratulierte im Namen der Messe zur 25. Fakuma und betonte, dass die Geschichte der Fakuma auch eng mit dem im vergangenen Jahr verstorbenen Firmengründer Paul E. Schall verbunden sei. Die Zusammenarbeit mit dem Hause Schall sei bis heute ausgesprochen professionell und vertrauensvoll, aber auch von sehr vielen persönlichen Begegnungen geprägt.
Letztlich sei es auch Paul E. Schall gewesen, der mit seiner Fakuma im Laufe der über 30 Jahre wesentlich zur Erweiterung des alten Messegeländes und zum Bau der neuen Messe am Flughafen beigetragen habe. Mit einem treffenden Zitat erinnerte er an den größten deutschen privaten Messemacher Paul E. Schall: "Immer wieder begeistern mich an Messen die Menschen, diese Mischung aus unterschiedlichen Persönlichkeiten und Nationalitäten. Von der Reinigungskraft bis zum Bundeskanzler spielen alle ihre Rolle auf der großen bunten Bühne Messe."
Der Messestandort Friedrichshafen liege mitten in Europa in einer wirtschaftsstarken Region, die Schweiz, Österreich, Deutschland und Liechtenstein verbindet, betonte Wellmann. Die Fakuma sei für die ganze Bodenseeregion ein starker Wirtschaftsfaktor und eine besondere Erfolgsgeschichte, die er auch in den nächsten 25 Jahren mit dem Messeunternehmen Schall gern fortsetzen möchte.
Sandra Füllsack, Vorsitzende des Fakuma-Ausstellerbeirats und Geschäftsführerin der Motan Holding GmbH, machte in ihrem Grußwort deutlich, dass sich die Kunststoffindustrie seit gut zwei Jahren in einem konjunkturellen Hoch befinde. In den Anfängen der Fakuma beschäftigten sich die Aussteller hauptsächlich mit der Optimierung von Geräten und Maschinen. Heute gehe es um die Betrachtung der gesamten Wertschöpfungskette.
Expertentreff am Bodensee
Gewann der Spritzguss zunächst seine Bedeutung in der Herstellung von Massenprodukten, so fordert der Markt nun zunehmend kleinere Losgrößen. Verarbeiter benötigen flexible Produktionsanlagen, um möglichst schnell auf die jeweiligen Kundenanforderungen reagieren zu können. Und gerade hier zeige sich die Bedeutung eines Branchentreffs, wie es die Fakuma ist. Experten tauschen sich hier am Bodensee über die neusten Entwicklungen aus.
Hier findet man neben Marktführern auch zahlreiche mittelständische Unternehmen, die alle gemeinsam mit ihren Produkten die komplette Prozesskette des Verarbeitungsprozesses abbilden. Die Fakuma ermögliche es wie kaum eine andere Messe den Ausstellern und Besuchern, sich einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen zu verschaffen und mit Fachleuten zu diskutieren und Lösungen zu erarbeiten.
Joachim Rönisch, Herausgeber der K-ZEITUNG und der offiziellen Messezeitung Fakuma express, besucht die Fakuma in diesem Jahr bereits zum 17. Mal. Er gab aus journalistischer Sicht einen kurzen Rückblick auf die wechselvolle Geschichte dieses zunehmend internationaler werdenden Branchentreffs. Viele Branchenereignisse und Unternehmensentscheidungen wurden erst auf der Fakuma spürbar, vor allem, als sich Ende der 80er-Jahre die Private Equity-Branche stark für den Know-how-trächtigen europäischen Kunststoffmaschinenbau interessierte.
Für Journalisten war und ist die Fakuma immer eine spezielle Informations- und Kommunikationsplattform. Er erinnerte noch einmal an die besonderen Macherqualitäten von Paul E. Schall, der sich seit 1975 auf technische Fachmessen spezialisiert hatte. "Kontinuität, Beharrlichkeit und Mut zum Risiko und immer den richtigen Riecher", so Rönisch, zeichneten den unternehmenden Schwaben aus. Im Namen der Fachpresse bedankte sich Rönisch bei Annemarie Lipp, die vom Start weg bis 2015 die Projektleitung der Fakuma machte und als "Miss Fakuma" ebenso wie Paul E. Schall und Bettina Schall zur Erfolgsstory der Fakuma gehört.
roe/db