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Der Markt für Serviceroboter boomt

Von 2018 bis 2019 wuchs der Markt für professionelle Serviceroboter weltweit um 32 %. Erstmals konnte die Schwelle von 10 Mrd. USD geknackt werden.
Serviceroboter sind gefragt: das spiegelt sich auch in den Umsatzzahlen der vergangenen Jahre wider. Laut aktuellen Zahlen des Jahrbuchs World Robotics 2020 - Service Robots des IFR ist auch in Zukunft noch kein Ende des "Booms" am Markt in Sicht.

Von 2018 bis 2019 wuchs der Markt für professionelle Serviceroboter weltweit um 32 %. Erstmals konnte die Schwelle von 10 Mrd. USD geknackt werden.

Der Boom am Markt für professionelle Serviceroboter hält weiterhin an: Das geht aus den aktuellen Zahlen des Jahrbuchs World Robotics 2020 - Service Robots des IFR hervor. Demnach ist der Verkaufswert weltweit um 32 % auf 11,2 Mrd. USD gestiegen (2018-2019). Impulse bekommt der Markt hier auch von der Covid-19-Pandemie. So sind insbesondere Desinfektionsroboter sowie Logistikroboter besonders gefragt.

Medizinroboter mit höchstem Gesamtumsatz im Serviceroboter-Markt

Das ertragsstärkste Segment bilden hier Medizinroboter mit einem Marktanteil von 47 % im Jahr 2019. Treibend sind hier vor allem Robotersysteme, die in der Chirurgie eingesetzt werden. Der Gesamtumsatz in diesem Segment stiegt auf einen neuen Rekordwert: 5,3 Mrd. USD -  das bedeutet ein Plus von 28 %. Rund 90 % der Medizinroboter stammen von amerikanischen und europäischen Anbietern. Bis 2022 rechnet die IFR mit einer Verdoppelung des Umsatzes auf gut 11,3 Mrd. USD.

Der Marktwert von verkauften oder geleasten Logistikrobotern stieg um 110 % auf 1,9 Mrd. USD. Fast der gesamte Umsatz wird hier mit Logistikrobotern für den Innenbereich erwirtschaftet. Die fortschreitende Digitalisierung befeuert diese Marktentwicklung. Ein fortgesetzt starkes Umsatzwachstum von 40 % oder mehr pro Jahr erscheint den Marktexperten demnach möglich.

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Laut Milton Guerry, Präsident der International Federation of Robotics, zahlen sich Investitionen in Fertigungsprozesse mit Service-Robotern für die Logistik aus: „Bei einem angenommenen 24-Stunden-Betrieb amortisiert sich die Anschaffung innerhalb von 2 bis 3 Jahren – häufig sogar viel schneller. Bei einer Lebensdauer von 15 Jahren liegen die Betriebskosten bei etwa 5 Prozent der jährlichen Investition. Dabei bieten hochentwickelte Systeme oft eine betriebliche Verfügbarkeit im Bereich von 98 Prozent und mehr".

Roboter auf Zeit im Trend

Im Trend liegen dabei Geschäftsmodelle von Robotics-as-a-Service (RaaS). Unternehmen müssen hier nicht in teure Hardware investieren, sie „mieten“ oder „leasen“ diese beispielsweise auf Zeit. Dadurch werden die Unternehmen weder durch fest gebundenes Kapital, noch durch Fixkosten oder zusätzlichen Personalbedarf belastet.

In nicht-verarbeitenden Industrien wurde der Einsatz von Logistikroboter-Systemen stark durch Lagerlösungen für große E-Commerce-Unternehmen vorangetrieben. Ein starkes Potenzial besteht zudem in Krankenhäusern, die ihre Logistik mit Hilfe von professionellen Service-Robotern betreiben. Etwa 90 % der untersuchten Logistikroboter im Segment professioneller Service-Roboter werden in Europa und Nordamerika produziert - etwa 10 % in Asien.

Haushaltsroboter so zahlreich wie nie

Service-Roboter für den persönlichen und häuslichen Gebrauch werden für einen Massenmarkt produziert – die größten Verkaufszahlen erzielen Haushaltsroboter. Dazu gehören Staubsauger- und Bodenreinigungsroboter, Rasenmäher- und Unterhaltungsroboter. Die Gesamtzahl der Service-Roboter für den persönlichen und häuslichen Gebrauch stieg um 34 % auf mehr als 23,2 Mio. verkaufte Einheiten im Jahr 2019. Der Verkaufswert stieg um 20 % auf 5,7 Mrd. USD. In den beiden Hauptsegmenten – Staubsauger- und Spielzeugroboter – sind die Stückpreise seit Jahren rückläufig. Einfache Saugroboter kosten heute bereits weniger als 100 US-Dollar.

Ein ebenfalls wachsender Markt sind Assistenzroboter für ältere oder behinderte Menschen. Der geschätzte Verkaufswert stieg zuletzt um 17 % auf 91 Mio. USD. "Wir gehen davon aus, dass der Verkauf von professionellen sowie auch persönlichen Service-Robotern weiter stark zunehmen wird", prognostiziert hier Guerry.

db

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