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Dachhimmelmodule: So entstehen sie im One-Step-Prozess

Syntech Plastics, Wittmann Battenfeld, die Kurz-Gruppe und Plastic Omnium zeigen auf der K 2022 ein Dachhimmelmodul, das im One-Step-Prozess entsteht.

Das smarte Dachhimmelmodul wird in einem One-Step-Prozess auf einer Spritzgießzelle der Wittmann Group gefertigt.

Das serienreife smarte Dachhimmelmodul, auch Overhead Light Console (OHLC) genannt, und der One-Step-Prozess dafür sind eine gemeinsame Entwicklung der vier Unternehmen. Das Bedienmodul für Fahrzeuginnenräume entsteht – auch auf der Messe in Düsseldorf – in einem einzigen Prozessschritt auf einer Spritzgießzelle inklusive Automatisierung und Peripherie der Wittmann Group.

Dachhimmelmodul mit Rezyklat-Einsatz

Für den Herstellungsprozess des OHLC wurde ein neuer Weg beschritten: Durch den Einsatz der In-Mold Decoration (IMD) Technologie entsteht das Modul in einem einzigen Arbeitsschritt, dutzende Bauteile und Werkzeuge entfallen, Ressourceneinsatz und CO2-Emissionen sinken deutlich im Vergleich zu bisherigen Verfahren. Die Bedientechnologie inklusive der Poly-TC Sensoren ist per In-Mold Electronics ebenfalls in das fertige Bauteil integriert. Zudem ist es ohne Abstriche an die Qualität möglich, für die Herstellung weitgehend auf Rezyklate zurückzugreifen. Die freie Belegbarkeit der Funktionen limitiert das Modul nicht auf die Lichttechnik: „Es lassen sich je nach Programmierung Türen und Schiebedächer, Soundsysteme oder die Klimaanlage ansteuern“, sagt Syntech-Vertriebsleiter Helge Schröder. Auch sei für die Zukunft eine Integration eines LCD-Displays geplant.

One-Step-Prozess interessant für viele Consumer-Anwendungen

Laut Cüneyt Karaoglu, Inhaber und CEO von Syntech Plastics, ist der One-Step-Prozess auch für Weiße Ware oder Consumer Electronics geeignet.
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Die Fertigungstechnologie zur Herstellung der Overhead-Konsole ist in Gemeinschaftsarbeit von Syntech, Wittmann Battenfeld und der Kurz-Gruppe entstanden. Sie übernimmt nicht nur das präzise Einspannen der Trägerfolie für die Dekoration und das Hinterspritzen, sondern auch die Sensorintegration, Dekoration und sämtliche Nacharbeiten bis hin zur Gratentfernung, dem UV-Härten und dem optischen Finish der nahtlosen Oberfläche. Es entsteht so ein 3D-verformtes Bauteil in nur einem Arbeitsschritt.

Entwicklung auch für Weiße Ware interessant

Perspektivisch ist das Verfahren nicht nur für die Automotive-Industrie ein großer Gewinn, sondern kann auch in anderen Produktionsbereichen die Effizienz deutlich steigern. „Der Prozess ist ausgereift, überaus bedienerfreundlich und kann auch zum Beispiel auf Weiße Ware oder Consumer Electronics leicht angewendet werden“, betont Cüneyt Karaoglu, Inhaber und CEO von Syntech Plastics. „Das Gemeinschaftsprojekt hat das Potenzial große Teile der Industrie auf einen nachhaltigeren, material- und kostensparenden Weg zu führen.“

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