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Coronavirus

Coronavirus: Wenn Atemschutz, dann richtig

Warum Atemschutzmasken aus Kunststoff-Vliesstoffen einen Schutz vor dem Coronavirus bieten und hausgemachte Masken aus Baumwolle nicht.
Hochwertige Atemschutzmasken mit Filtermaterial aus extrem feinen, schmelzgesponnenen Kunststoff-Mikrofasern schützen zuverlässig vor einer Ansteckung durch den Corona-Virus.

Warum Atemschutzmasken aus Kunststoff-Vliesstoffen einen Schutz vor dem Coronavirus bieten und hausgemachte Masken aus Baumwolle nicht.

Während die vielen gut gemeinten Initiativen im Kampf gegen den Coronavirus, die aus Stoffresten bunte Atemschutzmasken basteln, vor allem die andern Menschen vor der Ansteckung durch den Maskenträger bewahren, können Masken aus hochwertigen Kunststoff-Vliesstoffen uns und unser medizinisches Personal wirkungsvoll vor der Ansteckung durch den Coronavirus schützen.

Meltblown-Vliesstoffe im Atemschutz stoppen Coronavirus

Neben Atemschutzmasken wird heute auch andere medizinische Schutzkleidung aus Vliesstoff hergestellt. Wie Reifenhäuser als einer der weltweit führenden Hersteller der entsprechenden Produktionsanlagen erklärt, verleiht erst das sogenannte Meltblown, das als Filter fungiert, den Produkten die eigentliche Funktion: eine hohe Abscheideleistung gegenüber kleinsten Partikeln, wie Bakterien und Viren.

Wie wichtig der Kunststoff dabei ist, bringt Ming Gutsche, Firmeninhaberin des deutschen Marktführers für Atemschutzmasken Dach GmbH, auf den Punkt: „Eine Atemschutzmaske ohne Meltblown, ist wie ein Auto ohne Motor.“

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Perfekter Schutz durch Mikrofasern aus Polypropylen

Doch was ist Meltblown? „Meltblown ist ein Vliesstoff aus extrem feinen, schmelzgesponnenen Mikrofasern. Diese Fasern sind bis zu siebzig Mal dünner als ein menschliches Haar und damit im Faserdurchschnitt teilweise nur einen Mikrometer dick. Rohstoff für Meltblownvliese sind Polymere – für den Einsatz in Atemschutzmasken typischerweise Polypropylen“, so die Erklärung von Reifenhäuser.

Warum Meltblown-Vliesstoffe so viel besser filtern als Bauwolltücher zeigt ein einfacher Vergleich: Meltblown-Vliesstoffe bestehen aus feinsten Fasern, die im Durchschnitt nur 1 µm dick und endlos lang sind. Zum Vergleich: eine Baumwollfaser ist 12 bis 35 µm dick und 15 bis 56 mm lang. Zudem können Meltblown-Vliesstoffbahnen in unterschiedlichen Dicken und Dichten hergestellt werden. Beispiel: ein Meltblown-Vlies mit 25g/m besteht aus bis zu 500 Faserlagen.

Weiterer Vorteil: Dank ihrer Struktur und einer zusätzlichen elektrostatischen Aufladung wirken in einem Meltblown-Vlies alle Filtereffekte gleichzeitig. Beim Siebeffekt bleiben Partikel ab einer bestimmten Größe in den Maschen hängen; beim Trägheitseffekt können größere Partikel dem Luftstrom um die Filterfaser herum nicht folgen. Sie behalten ihre Richtung bei, treffen auf die Faser und bleiben dort haften; beim Diffusionseffekt bewegen sich sehr kleine Partikel, dazu zählen auch die Viren, unregelmäßig im Luftstrom, so dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit die Filterfasern berühren; bei der elektrostatischen Aufladung schließlich werden Materialien zum Filtern kleinster Partikel elektrostatisch aufgeladen, um den Diffusions- und Trägheitseffekt zu verstärken. Die Filterfasern ziehen dann die Partikel an wie ein Magnet und halten sie fest.

Kleinste Partikel werden zuverlässig abgehalten

So werden auch kleinste Partikel, in denen sich zum Beispiel das Corona-Virus befindet, zuverlässig abgehalten.

Wie Reifenhäuser erklärt, verbinden Filter aus Meltblown eine hohe Leistungsfähigkeit mit gutem Tragekomfort (leichtes Atmen), weil sich eine ausgewogene Balance zwischen Abscheidegrad, Speicherkapazität und Druckverbrauch realisieren lässt. Allerdings mindert Atemdampf die Filterleistung, deshalb sind sie regelmäßig zu tauschen, wobei es sich als Vorteil erweist, dass das Material günstig ist und kann schnell in großen Mengen hergestellt werden kann.

Problem dabei: Die Covid19-Pandemie hat die Schwächen unseres Gesundheitssystems offen gelegt, so der deutsche Marktführer Dach GmbH. Denn der grundsätzlich richtige Ansatz, die Kostenexplosion im Gesundheitswesen einzudämmen, hat zu Sparmaßnahmen an den falschen Stellen geführt. „Bei öffentlichen Ausschreibungen von Schutzkleidung ist der Preis maßgeblich. Der Ort der Fertigungsstätte spielt keine Rolle. Daher produzieren nahezu alle Hersteller von PSA im Ausland, überwiegend in China. Ebenso werden Rohstoffe überwiegend in Asien geordert“, so Dach.

Als Resultat des Sparzwangs ist jetzt während der Corona-Pandemie die Versorgung mit relevanter Schutzkleidung nicht mehr sicher gestellt.

Fertigung der Schutzausrüstung zurück nach Deutschland holen

Dach will jetzt nicht nur zur Eindämmung von Covid19 beitragen, sondern „auch in Zukunft auf Epidemien und Pandemien besser vorbereitet sein. Schutzkleidung betrachten wir als Güter der Daseinsvorsorge. Das verträgt sich nicht mit einer vollständigen Auslagerung der Fertigung ins Ausland, um den Preis immer weiter senken zu können.“

Deshalb arbeiten das Unternehmen derzeit mit Hochdruck daran, eine Produktionsstätte in Rastatt zu errichten. „Dank unserer tüchtigen Ingenieure und unseres langjährigen Know-hows werden wir die Versorgung von Kliniken, Rettungsdiensten etc. mit Schutzkleidung „Made in Germany“ noch im Mai aufnehmen können“, gibt sich Dach optimistisch.

gk

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