Direkt zum Inhalt
Übernahme 17. August 2022

Circular Resources übernimmt den Grünen Punkt

Um eine ganzheitliche Lösung für das Kunststoffrecycling schaffen zu können, hat Circular Resources Sàrl den Grünen Punkt übernommen.

Michael Wiener, CEO von Der Grüne Punkt (l), und Laurent Auguste, CEO von Circular Resources, wollen die Kreislaufwirtschaft mit Kunststoffverpackungen voran treiben.
Michael Wiener, CEO von Der Grüne Punkt (l), und Laurent Auguste, CEO von Circular Resources, wollen die Kreislaufwirtschaft mit Kunststoffverpackungen voran treiben.

Circular Resources Sàrl, ein Unternehmen, das mit dem Ziel gegründet wurde, einen One-Stop-Shop für das Recycling von Kunststoffabfall zu etablieren, hat mit Wirkung vom 10. August 2022 die DSD – Duales System Holding GmbH & Co. KG und die Unternehmensgruppe mit dem Grünen Punkt übernommen. Dazu gehören unter anderem die Der Grüne Punkt – Duales System Deutschland GmbH, die eines der führenden dualen Systeme zur Erfassung und Verwertung gebrauchter Verkaufsverpackungen in Deutschland betreibt, sowie die Systec Plastics GmbH mit der Produktionsstätte in Hörstel und die Systec Plastics Eisfeld GmbH, die aus im Gelben Sack und in der Gelben Tonne gesammelten Kunststoffabfällen hochwertige Rezyklate für die Kunststoff- und Verpackungsindustrie herstellen.

Integrierte Lösung aus mechanischem und chemischem Recycling

Erklärtes Ziel der Übernahme ist es, die erste integrierte Lösung aus mechanischem und chemischem Recycling im industriellen Maßstab für Kunststoffverpackungen zu schaffen.

Carlos Monreal, Gründer und Präsident von Circular Resources, sagt: „Die Übernahme von Der Grüne Punkt durch Circular Resources ist ein Meilenstein für das Closed-Loop-Recycling. Circular Resources wird das derzeitige Lizenzierungs-, Entsorgungs- und mechanische Recyclinggeschäft von Der Grüne Punkt, das sich sehr gut entwickelt, voll unterstützen und durch die Einführung des chemischen Recyclings von Kunststoffabfällen in großem Maßstab in Deutschland ergänzen.“ Carlos Monreal ist auch Gründer und CEO von Plastic Energy, einem weltweit führenden Unternehmen im Bereich des chemischen Recyclings von Kunststoffabfällen. Es wird erwartet, dass die Vereinbarung weitere Synergien zwischen dem mechanischen und dem chemischen Recycling von Kunststoffabfällen in Europa ermöglichen wird, um Kunststoffe, die derzeit aus der Wertschöpfungskette verlorengehen, wieder in den Recyclingkreislauf einzubringen.

Ganzheitliche Lösung für die Kreislauffähigkeit von Kunststoff

Ad

„Abfall ist längst zum wertvollen Rohstoff geworden. Wir müssen gerade beim Kunststoff dafür sorgen, dass der darin enthaltene fossile Kohlenstoff nicht in die Umwelt gelangt und etwa als CO2 den Klimawandel befördert“, erläutert Laurent Auguste, CEO von Circular Resources, das Engagement. „Das Konzept des erneuerbaren Kohlenstoffs oder Renewable Carbon wird immer wichtiger für eine wirkliche Kreislaufwirtschaft. Unser Ziel ist daher eine ganzheitliche Lösung für die Kreislauffähigkeit von Kunststoff. Zusammen mit Der Grüne Punkt entwickeln wir einen einzigartigen Ansatz, indem wir die Lizenzierung von Verkaufsverpackungen und den Zugang zum Stoffstrom mit mechanischem und chemischem Recycling kombinieren. Durch enge Partnerschaften mit Verpackungsherstellern wollen wir sie dabei unterstützen, den Kreislauf durch ihre Einkaufsentscheidung zu schließen.“

„Mit Circular Resources gewinnen wir den strategischen Partner, den wir für die Weiterentwicklung unseres Geschäfts brauchen und mit dem wir in neue Dimensionen vorstoßen werden“, ist Michael Wiener, CEO von Der Grüne Punkt, überzeugt. „Wir werden weiter in das mechanische Recycling investieren, hier sowohl Qualität als auch Kapazität ausbauen und weitere Einsatzbereiche für unsere Rezyklate gewinnen. Daneben werden wir gemeinsam mit den Partnern Lösungen für mechanisch nicht recyclingfähige Kunststoffabfälle entwickeln, einschließlich chemischen Recyclings. Dadurch können wir mehr Rohstoffe im Kreislauf halten und die ökologischen Auswirkungen von Verpackungsabfall verringern. Hinzu kommt die starke internationale Ausrichtung des Geschäfts, für die Circular Resources genau der richtige Partner ist.“

Die Partner betonen, dass sich die gut aufgestellten Geschäftsbereiche der verschiedenen Unternehmen optimal ergänzen und als Teil einer ganzheitlichen Lösung weiterentwickelt werden. Die Verpackungslizenzierung und das Recycling werden dabei weiter Hand in Hand gehen. „Unser gemeinsames Ziel ist es, schnell und innovativ zu handeln, um Synergien zwischen den Geschäftsbereichen realisieren und unsere Kunden auf diesem sich rasch entwickelnden Markt bedienen zu können“, so Auguste. „Zusammen mit Der Grüne Punkt werden wir ein Treiber für neue Technologien, auch das chemische Recycling, sein.“

„Wir werden das Konzept der erweiterten Produktverantwortung auf eine neue Stufe heben und unseren Kunden eine One-Stop-Shop-Lösung als Teil einer exklusiven Partnerschaft anbieten“, kündigt Wiener an. „Die Gruppe bietet umfassende Bera­tungsleistungen rund um Design for Recycling und den Einsatz von Rezyklaten, die Lizenzierung von Verkaufsverpackungen im dualen System, hochwertige Rezyklate aus dem mechanischen Recycling – und Polymere aus dem chemischen Recycling, gewonnen aus Post-Consumer-Abfällen und geeignet zur Herstellung neuer Kunststoffe auch für Lebensmittelverpackungen.“

Gesamte Unternehmensgruppe mit allen Anteilen übernommen

Circular Resources hat die gesamte Unternehmensgruppe mit allen Anteilen übernommen, das Management von Der Grüne Punkt bleibt an Bord und wird sich in signifikantem Umfang am neuen Unternehmen beteiligen. Die Unternehmen von Der Grüne Punkt werden in ihrer jetzigen Form weiterarbeiten und sich weiterentwickeln. Ziel ist es, gemeinsam weiter zu wachsen und die Menge hochwertiger Rezyklate für den Markt zu steigern. Die bereits unabhängig von der Übernahme geplanten Investitionen zur Steigerung von Qualität und Kapazität in den deutschen Recyclingwerken von Der Grüne Punkt werden wie geplant durchgeführt. So wird das Unternehmen in einen seiner Standorte investieren und dort Stoffströme, die heute insbesondere noch der Verbrennung zugeführt werden, aufbereiten und mittels Pyrolyse für das chemische Recycling nutzen.

Zwei prominente deutsche Geschäftsleute, die über ihren Investmentfonds Circap in Circular Resources investieren werden, werden in den Vorstand der Holdinggesellschaft der Gruppe Der Grüne Punkt einziehen. Ralf Huep (ehemals Advent International) und Karl-Georg Altenburg (ehemals JP Morgan) werden als Non-Executive Chairman bzw. Director fungieren. Huep sagt: „Wir sind fest entschlossen, das volle Potenzial des Grünen Punkts zu erschließen. Das Unternehmen hat in Deutschland Pionierarbeit für das duale System geleistet, eine sehr starke Marke entwickelt, sich an verschiedene regulatorische und marktbezogene Veränderungen angepasst und ist nun bereit zu expandieren. Das Fundament ist solide, und die neuen Anteilseigner werden dazu beitragen, das Wachstum des Unternehmens zu fördern.“

Der Grüne Punkt ist schon seit 1991 am Markt

Der Grüne Punkt hat ab 1991 das duale System in Deutschland aufgebaut und ist heute einer von elf operativ tätigen Systembetreibern in einem von intensivem Wettbewerb geprägten Markt. Mit den beiden Anlagen der Systec Plastics stellt er derzeit jährlich etwa 50.000 t hochwertiges Kunststoffrezyklat her, aus dem Verpackungen und Produkte für Haushalt, Bau und Garten produziert werden. Daneben berät die Unternehmensgruppe ihre Kunden bei der recyclingfreundlichen Gestaltung von Verpackungen.

Circular Resources will Kunststoffe wirklich kreislauffähig

Circular Resources wurde mit dem Ziel gegründet, weltweit anerkannten Unternehmen eine Lösung aus einer Hand zu bieten, um ihren wachsenden Bedarf an recycelten Kunststoffen zu decken und ihre Selbstverpflichtung zur Lösung der Plastikmüllkrise zu erfüllen. Der Gründer, Carlos Monreal, ist auch Gründer und CEO von Plastic Energy, eines führenden Unternehmens des chemischen Recyclings. „Circular Resources wird eine Vorreiterrolle einnehmen, indem es bahnbrechende Lösungen implementiert, um Kunststoffverpackungen wieder in den Recyclingkreislauf zu bringen“, sagt Laurent Auguste. „Wir werden die Nutzung von Kunststoffverpackungsabfällen maximieren und die Wertschöpfungskette des Kunststoffrecyclings optimieren, um Kunststoffe wirklich kreislauffähig zu machen.“ gk

Passend zu diesem Artikel

Die Alpla Group, im Bild die Firmenzentrale im österreichischen Hard, konnte den internationalen Wachstumskurs auch 2021 fortsetzen und den Umsatz deutlich steigern.
Geschäftszahlen
Alpla bleibt auf Wachstumskurs
Das internationale Verpackungs- und Recyclingunternehmen Alpla erreichte 2021 einen Rekordumsatz von 4 Mrd. EUR und setzt damit seinen Wachstumskurs fort.