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Circular Economy – die Chance für den Mittelstand

Diskussionsrunde am SKZ: Digital-Staatsministerin Dorothee Bär, DIN, SKZ und C2C sehen für den Mittelstand besondere Chancen durch die Circular Economy.
Welche Chancen die Circular Economy für den Mittelstand bietet war Thema einer live übertragenen Diskussionsrunde von DIN e.V. und SKZ – Das Kunststoff-Zentrum mit DIN-Vorstand Christoph Winterhalter (l), Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung im Bundeskanzleramt (2. v.l.) , Tim Janßen, Geschäftsführender Vorstand von Cradle to Cradle e.V. (m) und Martin Bastian, Institutsleiter vom SKZ – Das Kunststoff-Zentrum (r). Moderiert wurde die Veranstaltung von Alexandra Horn, Leiterin KMU und Verbandskooperationen bei DIN e. V. (2. v.r.)

Diskussionsrunde am SKZ: Digital-Staatsministerin Dorothee Bär, DIN, SKZ und C2C sehen für den Mittelstand besondere Chancen durch die Circular Economy.

Die Chancen der Circular Economy und nachhaltigere Wirtschaftsmodelle für den Mittelstand waren am 26. April 2021 Thema einer erlesenen Diskussionsrunde am SKZ-Hauptsitz in Würzburg mit Dorothee Bär, Staatsministerin für Digitalisierung im Bundeskanzleramt, Christoph Winterhalter, Vorsitzender des Vorstandes von DIN e. V., Prof. Martin Bastian, Institutsleiter vom SKZ – Das Kunststoff-Zentrum, und Tim Janßen, Geschäftsführender Vorstand von Cradle to Cradle e.V., die live aus dem SKZ-Hauptsitz in Würzburg übertragen wurde.

Circular Economy als nachhaltiges Modell für unsere Wirtschaft

Diskutiert wurden Fragen wie zum Beispiel: Wie kann Circular Economy als nachhaltiges Modell unsere Wirtschaft in Zukunft verändern? Wie können Unternehmen die Marktregeln für dieses neue Modell mitgestalten und davon wirtschaftlich profitieren?

Am Beispiel Wasser als Rohstoff wurde deutlich: „Die Verfügbarkeit von sauberem Wasser ist elementar, Wirtschaft und Gesellschaft müssen diese Ressource verantwortungsvoll und nachhaltig nutzen“, so Dorothee Bär. „Der Klimawandel verschärft die Situation, was sich auch hierzulande einerseits durch Trockenheit, andererseits durch Überschwemmungen bemerkbar macht. Was wir hier brauchen, sind nachhaltige Lösungen und die Beteiligung aller.“

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Diskutiert wurde angesichts der mit Müll belasteten Weltmeere auch, welche Möglichkeiten es gibt, um Kunststoff als Rohstoff und nicht als Wegwerfstoff zu nutzen. „Kunststoff, auch in Form von Plastikmüll, ist ein sehr wertvoller Rohstoff. Daran besteht kein Zweifel. Die Kunststoffunternehmen sind sich ihrer Verantwortung sehr bewusst und arbeiten zusammen mit Forschungseinrichtungen wie zum Beispiel dem SKZ mit Hochdruck an Lösungen für geschlossene, teils auch digitalisierte Kreisläufe. Sie können zukünftig maximale Recyclingquoten erreichen. Zusammen mit bioabbaubaren Materialien schützt das Klima, Umwelt und Wasser. Und es gilt, die Verbraucher mitzunehmen, damit Plastik erst gar nicht in die Umwelt gelangt. Das erfordert eine gemeinsame Anstrengung von Unternehmen, Gesellschaft und jedem Einzelnen”, erläuterte Prof. Martin Bastian.

Normen und Standards unterstützen Unternehmen bei der Umsetzung

Einig waren sich die Teilnehmer darin, dass die Unternehmen die Circular Economy als Chance aktiv wahrnehmen sollten: So können Einsparungen erzielt, innovative Geschäftsmodelle entwickelt und neue Märkte erschlossen werden. Der Green Deal der Europäischen Kommission benennt Branchen, die sich umstellen müssen.

„Kleine und mittlere Unternehmen können auch Treiber dieser Veränderung werden“, betonte Christoph Winterhalter in der Diskussion. „Normen und Standards unterstützen sie dabei, bieten Sicherheit und Orientierung. Die Normung lebt von der aktiven Teilnahme der Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft. Speziell beim Thema Circular Economy können Unternehmen etwa Anforderungen an recyclingfähige Produkte und eine eindeutige Materialklassifizierung für Hersteller und Recycler gemeinsam festlegen.“ Innovative Produkte, die in der Circular Economy entstehen, haben durch Normen und Standards bessere Chancen, sich am Markt erfolgreich durchzusetzen.

Die Zukunft ist nachhaltig – wenn wir eine gemeinsame Sprache sprechen

„Eine Circular Economy nach Cradle to Cradle ist machbar. Das zeigen viele Unternehmen, die ihre Produkte bereits kreislauffähig designen. Normen und Qualitätsstandards als gemeinsame Sprache sind die Grundlagen, um diesen Ansatz zu skalieren“, so Tim Janßen, Geschäftsführender Vorstand von Cradle to Cradle NGO.

Dass Circular Economy heute schon funktioniert, zeigte im Anschluss an das Gespräch die Live-Vorführung einer Recycling-Maschine im SKZ-Technikum. Die Anlage, eine Maschine zur Kunststoffaufbereitung, dient der Forschung und Entwicklung im Bereich der Kreislaufwirtschaft von Kunststoffen.

DIN-Mittelstandskampagne zur Erschließung neuer Märkte

Die Veranstaltung ist Teil der DIN-Mittelstandskampagne „Neue Märkte erschließen – mit Normen und Standards hoch hinaus“, die durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) gefördert wird und sich speziell an kleine und mittlere Unternehmen richtet.

gk

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