Brasiliens Verpacker würden gerne investieren

Euromap hat Brasilien als wichtigsten Markt für Kunststoffmaschinen in Lateinamerika analysiert: bei Verpackung ist Qualität vor Preis wichtigster Kauffaktor.

Mit einem Exportvolumen von 169 Mio. EUR im Jahr 2018 ist Brasilien  Europas wichtigster Handelspartner in Lateinamerika für Kunststoff- und Gummimaschinen. Für Euromap Grund genug, sich den brasilianischen Markt für Kunststoffmaschinen einmal genauer anzusehen.

Deshalb hat sich der europäische Dachverband Euromap in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft zur Förderung des Maschinenbaues entschlossen, die aktuellen Maschineninstallationen in Brasilien zu analysieren und die Perspektiven des Marktes für die Zukunft zu bewerten.

Das größte brasilianische Beratungsunternehmen für die chemische Industrie, Maxi Quim, hat dazu als erstes Marktsegment die brasilianische Verpackungsindustrie analysiert.

Dazu befragte Maxi Quim 75 Unternehmen, die Konsum- und Industrieverpackungen herstellen. Der Markt wird von kleineren Unternehmen mit bis zu 100 Mitarbeitern und einer Kapazität von unter 5.000 t verarbeitetem Material pro Jahr dominiert. Mit einem Durchschnittsalter der Maschinen von zehn Jahren ist die Situation in Brasilien ähnlich wie in Europa.

Die wirtschaftliche Rezession der letzten Jahre hat sich auf die Investitionen ausgewirkt, denn die  Maschinenauslastung war mit durchschnittlich 75 % relativ niedrig. Allerdings planen 40% der Unternehmen in den nächsten fünf Jahren Investitionen, teilweise mit einem Volumen von mehr als 1 Mio. EUR. Dabei werden für den Spritzguss höhere Investitionen erwartet als für die Extrusion.

Insgesamt hängen aber die zukünftigen Investitionen von einer effektiven Wiederaufnahme der Maschinenauslastung ab.

Im Rahmen der Studie wurden Produkte mit höherer Wertschöpfung, wie mehrschichtige flexible Verpackungen, als Zukunftstrend identifiziert. Als Konsequenz wurde die Qualität der Maschine als wichtigster Kauffaktor genannt, gefolgt vom Preis.

Obwohl ein zunehmender Automatisierungs- und Produktivitätsgrad gefordert ist, hat Industry 4.0 (Smart Factory) Brasilien aber noch nicht wirklich erreicht.

Euromap plant die Durchführung weiterer Studien zur Aktualisierung der Zahlen und Ergebnisse und zur Betrachtung anderer Segmente, wie beispielsweise Automotive.

gk