Direkt zum Inhalt
Automation 26. November 2019

Blick auf die Produktion der Zukunft

Einen ersten Ausblick auf einen neuen Demonstrator und damit auch auf die Produktion der Zukunft zeigt die Smart Facotry-KL auf der SPS.
Produktion und Zukunft kombiniert: Auf der SPS stellt die Smart Factory-KL erstmals ihren Plan für einen neuen Demonstator vor.
Produktion und Zukunft kombiniert: Auf der SPS stellt die Smart Factory-KL erstmals ihren Plan für einen neuen Demonstator vor.

Einen ersten Ausblick auf einen neuen Demonstrator und damit auch auf die Produktion der Zukunft zeigt die Smart Facotry-KL auf der SPS.

Wie entwickelt sich die Produktion weiter? Wie wird sie sich beispielsweise im Jahr 2025 verändert haben? Einen ersten Blick darauf wird die Smart Factory KL auf der SPS in Nürnberg gwähren. Dort wird die Technologie-Initiative erstmals den Plan für ihren neuen Demonstrator vorstellen, der dann auf der Hannover Messe 2020 Premiere feiern wird. Der neue Demonstrator ist ein erster Schritt zur Umsetzung der Vision 2025 und wird dazu in den nächsten Jahren stetig weiterentwickelt.

Im kommenden Jahr stehen demnach eine neue Systemarchitektur sowie ein herstellerunabhängiger Modultausch im Mittelpunkt. „Wir haben mit Production Level 4 formuliert, wo wir 2025 technisch stehen wollen“, verrät Prof. Martin Ruskowski, Vorstandsvorsitzender der Smart Factory-KL und Leiter des Forschungsbereiches Innovative Fabriksysteme am DFKI. „Mit dem neuen Demonstrator zeigen wir, wie wir mit unseren Partnern unser Konzept der autonomen Produktion praktisch angehen und umsetzen werden.“

An 5G und künstlicher Intelligenz führt kein Weg vorbei

„Es gibt Techniken, die halten wir für essenziell für die Produktion der Zukunft“, betont Ruskowski. „Ohne schnelle Kommunikation und geringe Latenzzeiten wird Künstliche Intelligenz (KI) niemals ihr Potential entfalten können“. Mit seiner 5G-Technologie im Demonstrator vertreten sind beispielsweise Huawei und die Deutsche Telekom. Mit KI beschäftigen sich Mitglieder wie Empolis, Harting, B&R, GEC, Pilz, IBM, KIST, DFKI oder Pro Alpha.

Ad

„Die Smart Factory-KL ist eine herstellerübergreifende Plattform“, erklärt Ruskowski, „in der Unternehmen mit uns zusammen neue Techniken ausprobieren und umsetzen können.“ Sein Vorstandskollege Andreas Huhmann ergänzt: „Diese Übersetzung von der Theorie in die Praxis ist für unsere 53 Mitglieder aus der Industrie ein wichtiger Grund, sich bei uns zu engagieren.“ In Themengruppen arbeiten die Unternehmen zu relevanten Fragestellungen zusammen.

Experten der Smart Factory-KL leiten hierbei die Arbeitsgruppen, während die Industriemitglieder ihre Bedürfnisse formulieren, die Inhalte aktiv mitgestalten und die Ergebnisse zurück in die Produktion tragen. „Wir halten es für wichtig, dass bei uns die Mitglieder zusammenarbeiten“, wie Ruskowski erklärt. „Bisher denken die Firmen meist nur an sich. Für den Standort Deutschland ist das nicht zielführend.“

Mit "Production Level 4" zur nächsten Stufe der Industrie 4.0

Im Oktober veröffentlichte die Smart Factory-KL ihre Vision 2025, die sie unter dem Schlagwort Production Level 4 zusammenfasst. „Wir haben den Begriff gewählt, weil wir aufzeigen wollen, dass die konsequente Weiterentwicklung innerhalb von Industrie 4.0 nur mit Autonomie, also mit unabhängigen Modulen, und mit vereinter menschlicher und künstlicher Intelligenz zu erreichen ist“, betont Ruskowski, „außerdem soll der Level 4 darauf hinweisen, dass wir keine menschenleeren Fabriken anstreben, wie es der Autonomielevel 5 beschreibt.“ Production Level 4 integriert Automatisierung, Mensch und IT gleichermaßen.

System funktioniert komplett herstellerunabhängig

Ein neuer Demonstrator ist im Bau, ganz nach den Vorgaben von Production Level 4. Die Vertreter der Smart Factory-KL betonen, dass zur Hannover Messe 2020 der erste Schritt in die Zukunft gezeigt werden kann. „Wir haben zum einen eine modulare Systemarchitektur entwickelt, die skalierbar und erweiterbar ist“, erklärt Ruskowski, „und wir zeigen in Hannover, dass in unserem System Module von unterschiedlichen Herstellern problemlos ausgetauscht werden können.“ Das System funktioniert also komplett herstellerunabhängig. Hierzu wurde etwa die Safety-Konformitätsprüfung in die Verwaltungsschale integriert. „Der Demonstrator ist so angelegt, dass wir ihn jährlich weiterentwickeln können, bis wir in fünf Jahren Production Level 4 verwirklicht haben“, wie Ruskowski erklärt. „In der Anlage kumuliert unser Wissen und unser Können“, ergänzt Huhmann, „damit zeigen wir jedes Jahr auf der Hannover Messe, was technisch machbar ist.“

Wer oder was ist die Smart Factory KL?

Die Technologie-Initiative Smart Factory KL e.V. wurde 2005 als gemeinnütziger Verein gegründet, um erstmals Akteure aus Industrie und Forschung in einem Industrie 4.0-Netzwerk zusammenzubringen und gemeinschaftlich Projekte zur Fabrik der Zukunft durchzuführen. Die im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Kaiserslautern beheimatete Smart FactoryKL ist eine weltweit einzigartige herstellerunabhängige Demonstrations- und Forschungsplattform. Hier werden innovative Informations- und Kommunikationstechnologien und deren Einsatz in einer realitätsnahen industriellen Produktionsumgebung getestet und weiterentwickelt.

db

Passend zu diesem Artikel