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K 2022 23. Oktober 2022

Biobasierter Thermoplast aus Haushaltsabfall

Mit mechanischer Aufbereitungs- und Lagertechnik von Vecoplan produziert UBQ mit einer patentierten Technologie biobasierte Thermoplaste aus Haushaltsabfall.

Albert Douer, Executive Chairman und Co-CEO von UBQ, sorgte auf der K 2022 für Aufsehen: UBQ produziert aus Haushaltsabfall einen neuartigen Thermoplast und platzierte für sein neues Werk in Holland mit einer Kapazität von 80.000 t/a bei Vecoplan den größten Einzelauftrag der Firmengeschichte.
Albert Douer, Executive Chairman und Co-CEO von UBQ, sorgte auf der K 2022 für Aufsehen: UBQ produziert aus Haushaltsabfall einen neuartigen Thermoplast und platzierte für sein neues Werk in Holland mit einer Kapazität von 80.000 t/a bei Vecoplan den größten Einzelauftrag der Firmengeschichte.

UBQ Materials hat den weltweit ersten biobasierten Thermoplast patentiert, der vollständig aus unsortierten Haushaltsabfällen einschließlich aller organischen Stoffe besteht – von der Babywindel bis zum Hühnerknochen. Mit seiner zukunftsweisenden Technologie bietet UBQ einen nachhaltigen Ersatz für die bisher überwiegend aus Erdöl hergestellten Kunststoffe.

Größter Einzelauftrag in der Geschichte von Vecoplan

Die komplette mechanische Aufbereitungs- und Lagertechnik für die Produktion der neuartigen Kunststoffe stammt von Vecoplan. Für den Recyclingspezialisten aus Bad Marienberg war dies der bisher größte Einzelauftrag der Firmengeschichte.

Im Dezember 2021 beauftragte das israelische Cleantech-Unternehmen UBQ Materials die Vecoplan Gruppe mit der Lieferung der mechanischen Aufbereitungs- und Lagertechnik für das niederländische Werk in Bergen Op Zoom mit einer Produktionskapazität von 80.000 t. Zum Einsatz kommt die gesamte Vecoplan-Wertschöpfungskette. An dem Projekt sind 20 weitere Unternehmen beteiligt. Der Lieferumfang von Vecoplan ist proportional der Größte im Gesamtprojekt. Die Inbetriebnahme soll 2023 erfolgen.

Bereits in der Konzeptphase unterstützte Vecoplan UBQ mit seiner langjährigen Expertise. Das Ziel: Einen erfolgreichen Materialfluss von der Annahme über die Verarbeitung bis hin zur Förderung und Lagerung zu schaffen und diesen entsprechend den Anforderungen als Gesamtsystem in den komplexen Prozess zu integrieren.

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Aus Haushaltsabfällen entsteht ein neuartiger Thermoplast

„Unsere Zusammenarbeit begann bereits 2013 mit der Pilotanlage in Israel“, berichtet Martina Schmidt, Geschäftsbereichsleitung Recycling und Waste bei der Vecoplan AG. „Das Besondere: Im Gegensatz zum traditionellen Recycling nutzt UBQ den gesamten Abfallstrom. Mit dem neuen Verfahren lassen sich Lebensmittelabfälle, gemischte Kunststoffe bis hin zu Pappe zu einem neuartigen Rohstoff upcyceln.“

UBQ wird aus 100 % unsortiertem Haushaltsabfall umgewandelt  – also aus Lebensmittelresten, gemischten Kunststoffen bis hin zu Pappe, Papier und sogar schmutzigen Windeln. Nur Metalle und Mineralien werden im Umwandlungsprozess entfernt und recycelt. Alles, was übrig bleibt, wird in UBQ umgewandelt – nichts geht verloren.

Ökobilanzprüfer Quantis haben UBQ als „das klimafreundlichste thermoplastische Material auf dem Markt“ bezeichnet. Denn die Produktion von UBQ hinterlässt einen positiven ökologischen Fußabdruck, was bedeutet, dass mit UBQ hergestellte Produkte die CO2-Reduktionsziele von Unternehmen aktiv vorantreiben können.

UBQ ist als B Corp zertifiziert: Es bekennt sich in seinen Statuten zu gesellschaftlichem Mehrwert und ökologischer Nachhaltigkeit. Zu seinen Kunden gehören etwa Mercedes-Benz, Pepsi Co und die Arcos Dorados Holdings, ein Unternehmen, das das Master-Franchise der Fast-Food-Restaurantkette McDonald's in 20 Ländern in Lateinamerika und der Karibik besitzt. Mit klimapositiven Auswirkungen und einem wettbewerbsfähigen Preis ermöglicht UBQ mit seinem neuen patentierten biobasierten Thermoplast den Herstellern einen einfachen Übergang zu mehr Nachhaltigkeit. gk

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