Anti-Beschlag-Test im Polymer Application Centre von Palsgaard
Foto: Palsgaard
Anti-Beschlag-Test im Polymer Application Centre von Palsgaard

K 2022

Bio-Additiv für PE-Folien ohne Beschlag

Ein biobasiertes Antibeschlagmittel von Palsgaard wirkt bereits bei niedriger Dosierung. Ein PE-Folienhersteller nutzt das Anti-Fog-Additiv sehr erfolgreich.

Palsgaard, ein dänischer Hersteller biobasierter Kunststoffadditive, hat das rein pflanzliche Antibeschlagmittel Einar 611 entwickelt, das schon bei niedriger Dosierung in PE-Verpackungsfolien einen Feuchtigkeitsbeschlag an der Folieninnenseite verhindert. Palsgaard gab nun auf der K-Messe in Düsseldorf bekannt, dass dieses Anti-Fog-Tensid bereits von einem koreanischen Anbieter lebensmittelverträglicher PE-Folien spezifiziert worden ist.

Der Kunde war auf der Suche nach einem wirksamen Additiv zum Schutz verpackter Lebensmittel gegen Verderb durch Kaltbeschlag bzw. die Bildung von Kondensationstropfen an der Innenseite der PE-Folie. Gleichzeitig sollte das Tensid alle Regularien für Lebensmittelverpackungen erfüllen und bei kostengünstig niedriger Dosierung eine hohe Funktionsleistung sicherstellen.

In einem schrittweisen Bemusterungsverfahren unterstützte das Polymer Application Centre von Palsgaard in Dänemark diesen Kunden, um die richtige Konzentration des Anti-Fog-Additiv in dieser Anti-Kaltbeschlag-Anwendung zu bemessen. „Einar 611 hat sich in dieser Folienanwendung als sehr gute Lösung erwiesen, um das Risiko kleiner Feuchtigkeitsanlagerungen an der Innenseite der Folie zu minimieren, wo Bakterien wachsen könnten, die dann auf das verpackte Produkt abtropfen und es verderben“, sagt Ulrik Aunskjaer, Global Industry Director für Bio-Speciality Polymeradditives bei Palsgaard.

Anti-Beschlag-Additiv aus pflanzlichen Ölen

Das Anti-Beschlag-Additiv Einar 611 ist ein erneuerbarer Polyglycerinester aus pflanzlichen Ölen, die nicht mit Lebens- oder Futtermittelquellen konkurrieren. Das Additiv wurde gezielt entwickelt, um herkömmliche Antibeschlagchemikalien – wie Glycerinmonooleate oder Sorbitanester – in PE-Folienmaterialien zur Verpackung empfindlicher Lebensmittel zu substituieren.

Das pflanzliche Additiv liefert Anti-Fog-Resultate mindestens auf dem Niveau nicht-pflanzlicher Wettbewerbsadditive – und zwar sowohl in LDPE- und LLDPE-Folien als auch in coextrudierten und laminierten PE-Folien. Die typische Dosierung gegen Kalt- wie Heißbeschlag liegt dabei im Bereich von 0,2 % bis 0,4 %.

Darüber hinaus hat es sich als ein Additiv in PE-Masterbatches bewährt und zeigt keinerlei negative Auswirkung auf die mechanischen, optischen oder Barriereeigenschaften der Folie. Gleichzeitig bietet es hohe Wärmebeständigkeit und eine geringe Volatilität. Das biobasierte Anti-Fog-Tensid ist in pastöser Form lieferbar.

Dauerhafte Antibeschlagleistung in PE-Folien

Im Hinblick auf die Lebensmittelsicherheit kann die dauerhafte Antibeschlagleistung von Einar 611 auch einen Beitrag dazu leisten, die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren, indem es deren Frische bewahrt. Das Additiv unterstützt zudem die klare Sicht auf das verpackte Produkt und fördert so dessen dauerhafte Attraktivität im Verkauf. Es erfüllt alle globalen Standards für Lebensmittelkontakt.

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Das biobasierte Antibeschlagmittel Einar 611 von Palsgaard hat sich für eine neue lebensmittelverträgliche PE-Folie eines koreanischen Herstellers qualifiziert.
Foto: Palsgaard
Das biobasierte Antibeschlagmittel Einar 611 von Palsgaard hat sich für eine neue lebensmittelverträgliche PE-Folie eines koreanischen Herstellers qualifiziert.

Hinzu kommt ein gutes Nachhaltigkeitsprofil des Antibeschlagmittels. Einar 611 wird in CO2-neutralen Fertigungsstätten hergestellt und hilft damit PE-, Folien- und Masterbatchproduzenten sowie Verarbeitern, ihre Scope 3 Emissionen zu minimieren.

„Palsgaard investiert laufend in die weitere Optimierung seiner eigenen kohlenstoffneutralen Fertigung. So errichten wir in Juelsminde, Dänemark, eine Biogasanlage, die 10 Prozent der erforderlichen Gasversorgung vor Ort decken wird. Ein weiteres Projekt ist der Bau einer 24 Hektar großen Solarfarm mit einer Jahreskapazität von 60 GWh“, erklärt Ulrik Aunskjaer das Ziel seitens Palsgaard, Produkte immer nachhaltiger zu machen.

Diese Investitionen in Nachhaltigkeit ergänzen die Expansionspläne von Palsgaard am Standort Juelsminde, darunter ein hochmoderner Sprühturm, der 2023 den Betrieb aufnehmen wird, sowie mehrere neue Reaktions-, Destillier- und Veresterungsanlagen mit voraussichtlicher Fertigstellung im Jahr 2024. mg