Besucherrekord: Chinaplas übertrumpft K-Messe
Die Chinaplas 2023 besuchten fast 250.000 Teilnehmer – das ist mehr als die K-Messe in Düsseldorf besuchen und damit in der Kunststoffbranche eine neue Rekordzahl an Besuchern.
Die Chinaplas 2023 schloss am 20. April in Shenzhen, China, mit einem Rekord bei der Gesamtbesucherzahl ihre Tore – mit fast 250.000 Teilnehmern besuchten erstmals mehr Menschen die Chinaplas als die global führende K-Messe in Düsseldorf.
Nach Angaben des Veranstalters Adsale Exhibition Services kamen während der viertägigen Chinaplas (17-20. April 2023 in Shenzen, China) genau 248.222 Besucher. Dies bedeutet einen Anstieg von 63 % im Vergleich zur Chinaplas 2021 in Shenzen und von 52 % im Vergleich zur Chinaplas in Guangzhou im Jahr 2019. Im Jahr 2022 fiel aufgrund der Corona-Pandemie die Chinaplas in Shanghai aus.
Mehr Besucher als auf der K-Messe
Damit löst die Chinaplas die K-Messe in Düsseldorf als bislang weltweit besucherstärkste Kunststoffmesse ab. Zur K-Messe kamen 2022 rund 176.000 Fachbesucher, 2019 rund 225.000.
Auch mit einer Gesamtfläche von 380.000 m² konnte die Chinaplas einen neuen Rekord aufstellen, was einer Steigerung von 8,6 % gegenüber der Messe 2021 entspricht. Es war das erste Mal, dass die Chinaplas in Shenzen alle 18 Ausstellungshallen des Shenzhen World Exhibition & Convention Center (SWECC) mit mehr als 3.900 Ausstellern aus der ganzen Welt belegen konnte. „Das ist ermutigend und spiegelt das große Vertrauen und die hohen Erwartungen der Kunststoffbranche insbesondere im asiatischen Raum“, sagt Ada Leung, General Manager beim Chinaplas-Veranstalter Adsale.
Dabei ist die war Situation der Kunststoffindustrie in China im letzten Jahr nicht gerade berauschend. 2022 belief sich die Gesamtproduktion von Kunststoffprodukten in China auf 77,716 Mio. t, was einem Rückgang von 4,3 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Bei den chinesischen Herstellern von Kunststoffmaschinen gingen der Umsatz um 7 % zurück. Doch Seit Anfang 2023 hat Chinas Wirtschaft insgesamt wieder einen stabilen Aufwärtstrend erreicht. So erwartet Chinas „Government Work Report“ ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von rund 5 % im Jahr 2023. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der Inlandsnachfrage, dem Ausbau einer modernen Industrieinfrastruktur, der Energieeinsparung und der Reduzierung von CO2-Emissionen.
Zhanjie Wang, Präsident der China Plastics Processing Industry Association, teilt mit, dass Chinas Regierung politische Maßnahmen ergriffen hat, die sich positiv auf ihre Entwicklung der Kunststoffbranche auswirken, wenn sie funktionale, leichte, ökologisch vorteilhafte und intelligente Produkte anbietet. Auch empfahl er der K-Branche, den Aufbau eines Normungssystems für nachhaltige und kohlenstoffarme Produkte voranzutreiben.
Frau Dongping Su, zweite Vorsitzende der China Plastics Machinery Industry Association, sah in der wachsenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen (+ 93,4 % in China im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021) und medizintechnischen Produkten große Chancen und eine gute Gelegenheit für die chinesische Kunststoffmaschinenindustrie, sich auch global zu entwickeln.
Nach Ansicht von Ada Leung werden all diese Faktoren die Nachfrage und die Entwicklung der Kunststoffindustrie sowohl qualitativ als auch quantitativ vorantreiben, was die Erholung der gesamten vor- und nachgelagerten Bereiche der Kunststoffindustrie stärkt.
So konnten die Besucher der Chinaplas Biokunststoffe mit ähnlichen Leistungsmerkmalen und Anwendungen wie erdölbasierte Rohstoffe entdecken, z. B. biobasiertes PC mit optischen Eigenschaften, biobasiertes PA, das für Schutzschalter und Batteriegehäuse verwendet werden kann, PLA für den 3D-Druck von Großobjekten. Darüber hinaus gab es hochleistungsfähige Recycling-Kunststoffe, um eine grüne und kohlenstoffarme Kreislaufwirtschaft zu erreichen.
Viele Besucher aus Südostasien auf der Chinaplas
Auf der Chinaplas wurde aber auch deutlich: Das größte Wachstumspotenzial für die Kunststoffindustrie liegt in Südostasien. Viele Unternehmen schätzen die Kostenvorteile in der Region und investieren dort in Fabriken und bauen neue Lieferketten auf. Davon profitiert insbesondere China mit seinen preiswerten Kunststoff- und Gummimaschinen und Kunststoffmaterialien. Einkäufer aus Südostasien haben daher in großer Zahl die Chinaplas besucht, auf der Suche nach Lieferanten und Partnern in China. Indonesien, Thailand, Indien, Vietnam, Malaysia und die Philippine zählten zu den Staaten mit dem größten Besucherzuwachs der Chinaplas.
Dennoch war der prozentuale Anteil der ausländischen Besucher auf der Chinaplas deutlich geringer als vor der Corona-Pandemie – nur knapp 30.000 (12 % aller Besucher) kamen aus dem Ausland. Anders bei den Ausstellern: Der Anteil der Aussteller aus dem Ausland betrug etwa 25 %. Neuen Länder waren gar mit einem eigenen Pavillon vertreten, darunter Österreich, Frankreich, Deutschland, Italien, Großbritannien, Japan und Taiwan(!).
Die nächste Chinaplas wird vom 23. bis 26. April 2024 wieder in Shanghai im National Exhibition & Convention Center (NECC) ihre Tore öffnen. mg
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