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Bayern investiert 40 Mio. EUR in die Leichtbau-Forschung

Förderprogramm treibt Forschung zu Leichtbauwerkstoffen und Digitalisierung von Fertigungsprozessen in der bayerischen Luft- und Raumfahrt-Industrie voran.
Carbon-Karosserie als elegantes Leichtbau-Modell, bewundert von (v.l.): Dr. Tjark von Reden (MAI Carbon), Joachim Nägele (Premium Aerotec), Bernhard Pohl (MdL), Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Heinz Voggenreiter (DLR), Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Eva Weber (Stadt Augsburg) und Caroli
Carbon-Karosserie als elegantes Leichtbau-Modell, bewundert von (v.l.): Dr. Tjark von Reden (MAI Carbon), Joachim Nägele (Premium Aerotec), Bernhard Pohl (MdL), Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, Heinz Voggenreiter (DLR), Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Eva Weber (Stadt Augsburg) und Carolina Trautner (Staatssekretärin).

Förderprogramm treibt Forschung zu Leichtbauwerkstoffen und Digitalisierung von Fertigungsprozessen in der bayerischen Luft- und Raumfahrt-Industrie voran.

Leichtbau und digitale Prozessketten in der Luft- und Raumfahrt stellt Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder in den Mittelpunkt eines 40 Mio. EUR schweren Förderprogramms. Das gaben er und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger am 13. Mai 2019 auf einer gemeinsamen Pressekonferenz im Technologiezentrum Augsburg (TZA) bekannt.

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (links) und Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder (rechts) gaben gemeinsam eine Pressekonferenz anlässlich der Vorstellung eines Forschungsprogramms für die Wirtschaftsregion Augsburg.
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (links) und Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder (rechts) gaben gemeinsam eine Pressekonferenz anlässlich der Vorstellung eines Forschungsprogramms für die Wirtschaftsregion Augsburg.

Die Mittel stammen zur Hälfte aus dem Nachtragshaushalt des Freistaats für 2020, die andere Hälfte will die Wirtschaft beisteuern. Gefördert werden namentlich noch nicht genannte Fertigungs- und Entwicklungsprojekte zur Digitalisierung, zu zukunftsfähigen Leichtbauweisen und Produktionsprozesse.

MAI Carbon wirkt als Kommunikationsplattform

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Die „kräftige Vitaminspritze“, so Aiwanger, kommt zunächst vor allem der Luft- und Raumfahrt-Industrie am Standort Augsburg zugute. Zahlreiche kleine, mittlere und große Unternehmen aus allen Bereichen des Leichtbaus bündeln hier bereits Kapazitäten und Know-how. Als Koordinationsplattform wirkt MAI Carbon. Die national und international aktive Regional- und Fachabteilung des Carbon Composites e.V. (CCeV) genießt bayernweit bereits einen guten Ruf durch ihre erfolgreiche Arbeit als Spitzencluster. Auch MAI Carbon und CCeV haben ihren Sitz in der Hauptstadt Bayrisch-Schwabens.

CCeV und MAI Carbon waren es auch, die die Anstrengungen um staatliche Unterstützung gebündelt und in Wirtschaft und Politik maßgeblich vorangetrieben haben. Ein Unternehmer-Konsortium um Alexander Gundling, Geschäftsführer des CCeV, sei im Januar dieses Jahres auf ihn zugekommen, erzählt Aiwanger. Im Gepäck hatten die Besucher den Plan einer Cluster-Strategie Carbon, um den Strukturwandel in der Region aufzufangen und die Wirtschaft zu stärken.

„Wir haben das Geld, Sie die Ideen“

Dabei konnten sie auch auf politische Unterstützung zählen, etwa durch die MdL Fabian Mehring und Bernhard Pohl. Letzterer etwa sprach sich mehrfach für „Carbon als Leichtbau-Werkstoff der Zukunft“ aus. Wirtschaftsminister Aiwanger wiederum freute sich über das „Schlüssel-Schloss-Prinzip: Wir haben das Geld, Sie haben die Ideen, packen wir es gemeinsam an.“

Söder sieht Bayern als „Innovationszentrale für Deutschland“

Durch das gemeinsam getragene neue Forschungsprogramm soll die Region Augsburg zu einem international führenden Standort für Leichtbauwerkstoffe wie Carbon weiter ausgebaut werden. Starke Impulse über die Luft- und Raumfahrt hinaus erwartet Ministerpräsident Söder. Eine dank der Forschung günstigere und energieeffizientere Fertigung nutze auch der Auto- und der Sportindustrie in allen Regionen Bayerns. Ebenfalls profitieren könnten beispielsweise E-Mobilität und Umwelttechnologien, Mechatronik, Automation, IT und Embedded Systems.

Diese Möglichkeiten bestätigt Joachim Nägele, Mitglied der Geschäftsführung von Premium Aerotec. Die Augsburger Airbus-Tochter hatte in letzter Zeit vor allem wegen drohenden Stellenabbaus von sich reden gemacht, aber nun sieht Nägele Perspektiven. Sein Unternehmen begrüße die Initiative der Staatsregierung: „Wir streben an, weitere Bauteile auf Leichtbauweise umzustellen. Von der branchenübergreifenden Herangehensweise versprechen wir uns positive Synergieeffekte und erweiterte Anwendungsmöglichkeiten im Bereich der Digitalisierung und des Leichtbaus mit Schwerpunkt Kohlefaserverstärkter Verbundwerkstoffe.“

kus

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