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Award für neuartigen 2K-Leichtbaugriff

NMB hat in einem neuartigen Spritzgießverfahren einen Leichtbaugriff mit geschäumter Kernstruktur hergestellt – und erhält dafür einen Award auf der E-Move 360°.
Der 2K-Leichtbaugriff wurde in einem neuartigen Spritzgießverfahren hergestellt und mit dem „Best-of-Materialica Design + Technology Award“ ausgezeichnet.

NMB hat in einem neuartigen Spritzgießverfahren einen Leichtbaugriff mit geschäumter Kernstruktur hergestellt – und erhält dafür einen Award auf der E-Move 360°.

Mit dem „Materialica Design + Technology Award“ wurde eine innovative Produkt- und Verfahrensentwicklung von Neue Materialien Bayreuth (NMB) auf der Messe E-Move 360° in München ausgezeichnet: ein Leichtbaugriff mit geschäumter Kernstruktur, der in einem neuartigen Spritzgießverfahren hergestellt wurde. NMB erhielt den „Best Of“-Award 2019 in der Kategorie „Product“.

Katharina Krause (Projektleiterin) und Dr. Thomas Neumeyer (Bereichsleiter Kunststoffe der NMB) nehmen den Preis auf der E-Move 360° in München entgegen.

Verfahrenskombination von Co-Injection und Schaumspritzgießen

Der NMB ist es erstmalig gelungen, durch Verfahrenskombination von Co-Injektion und Schaumspritzgießen einen dickwandigen, ergonomischen Griff mit haptisch ansprechender Oberfläche umzusetzen. Im Gegensatz zum Stand der Technik, bei dem eine kompakte Trägerstruktur mit einer kompakten Weichkomponente überspritzt wird, also ein zweistufiger Prozess, ist die neuartige Herstellungsmethode einstufig. Durch die Einbringung von Treibmittel in die Schmelze der Kernkomponente wird diese geschäumt. Somit kann bis zu 50 % des Gewichts im Vergleich zum Bauteil nach dem Stand der Technik reduziert werden, wodurch der geringere Materialeinsatz zu wirtschaftlichen und ökologischen Vorteilen führt, so das Unternehmen in einer Mitteilung.

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Bei der Co-Injektion wird zunächst eine Weichkomponente in die Kavität injiziert. In diese wird anschließend die Treibmittelbeladene Kernkomponente über denselben Anguss ein­gespritzt und aufgeschäumt. Dabei stellt bereits die Abstimmung der eingesetzten Materialien hinsichtlich der erforderlichen rheologischen Eigenschaften eine Heraus­forderung dar.

Darüber hinaus gelang es in diesem Projekt, auf eine spezielle Co-Injektions-Düse zu verzichten. In Zusammenarbeit mit dem Lichtenfelser Werkzeugbauunternehmen Hofmann wurde eine innovative Werkzeugtechnologie erarbeitet. Durch eine neuartige Schmelzeführung kann der Prozess auf jeder Zwei-Komponenten-Schaumspritzgießanlage umgesetzt werden.

2K-Leichtbaugriff nur ein Anwendungsbeispiel

Die Technologie wurde für verschiedene Haut-Kern-Kombinationen an einer produktnahen Demonstratorgeometrie umgesetzt und erprobt. Weiterhin ist es möglich, für die Kern­komponente Rezyklate einzusetzen, da aufgrund der Umschließung durch die Haut­komponente die Optik des Kernmaterials nicht von Bedeutung ist. Die Entwicklung kann somit sowohl aufgrund des minimierten Materialeinsatzes, als auch wegen des reduzierten Gewichts und des Potentials zum Rezyklateinsatz als nachhaltige Lösung bezeichnet werden.

Award auf der E-Move 360° in München übergeben

Der Preis konnte in feierlichem Rahmen von Projektleiterin Katharina Krause und Bereichsleiter Kunststoffe Dr.-Ing. Thomas Neumeyer auf der Messe E Move 360° Europe 2019 am 15. Oktober 2016 in München entgegengenommen werden.

kus

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