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Märkte 4. September 2019

Auftragseingang stark abgekühlt

Im zweiten Quartal 2019 sank der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 22 %.

Im zweiten Quartal 2019 sank der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 22 %.

Grund für den Rückgang des Auftragseingang sind dabei die Bestellungen aus dem Inland, um 28 % zurück gingen. Die Auslandsorders verloren 18 %. Im ersten Halbjahr 2019 sank der Auftragseingang um 21 %. Das Inland notierte 19 % im Minus, das Ausland 23 %. „Auch im zweiten Quartal liegen die Bestellungen abermals gut ein Fünftel unter dem starken Vorjahr“, kommentiert Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken), Frankfurt am Main, das Ergebnis. Der Basiseffekt könne nicht mehr darüber hinwegtäuschen, dass die Investitionen im Maschinen- und Anlagenbau weltweit rückläufig sind, so Schäfer weiter.

Viele Faktoren beeinflussen Auftragseingang

„Auch im zweiten Quartal liegen die Bestellungen abermals gut ein Fünftel unter dem starken Vorjahr“, kommentiert Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW.
„Auch im zweiten Quartal liegen die Bestellungen abermals gut ein Fünftel unter dem starken Vorjahr“, kommentiert Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW.

Die Werkzeugmaschinenindustrie kann sich nicht freimachen von den Ursachen, die die gesamte Weltwirtschaft in Turbulenzen stürzen und schon vielfach benannt sind „Im Kreise der internationalen Anbieter befinden wir uns in bester Gesellschaft. Die Bestellungen von Werkzeugmaschinen sind weltweit eingebrochen. Viele Länder müssen nun ausbaden, was internationale Politiker täglich vom Zaune brechen“, sagt Schäfer.

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Als reiner Investitionsgüterlieferant und Ausrüster der Industrie hängt die Werkzeugmaschinenindustrie dem Druck aus der Nachfrageschwäche der größten Abnehmerbranchen Maschinenbau und Automobilindustrie ausgesetzt, die durch den lange verzögerten Transformationsprozess hin zu neuen Antriebstechnologien zusätzlich verunsichert ist und Investitionen zurückschraubt.

Innerhalb der Triade halten sich die Europäer noch am besten. Die Bestellungen aus den Euroländern sind über die ersten sechs Monate „nur“ um 5 % zurückgegangen, die der Nicht-Euroländer hingegen um 28 %.

Hintergrund

Die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie gehört zu den fünf größten Fachzweigen im Maschinenbau. Sie liefert Produktionstechnologie für die Metallbearbeitung in alle Industriezweige und trägt maßgeblich zu Innovation und Produktivitätsfortschritt in der Industrie bei. Durch ihre absolute Schlüsselstellung für die industrielle Produktion ist ihre Entwicklung ein wichtiger Indikator für die wirtschaftliche Dynamik der gesamten Industrie. 2018 produzierte die Branche mit rd. 73.500 Beschäftigten (Jahresdurchschnitt 2018, Betriebe mit mehr als 50 Mitarbeitern) Maschinen und Dienstleistungen im Wert von 17,1 Mrd. EUR.

sl

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