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Märkte 31. Januar 2017

Asien entwickelt sich zum Weltproduzenten für Biopolymere

Asien verzeichnet eine starke Zunahme der Produktionskapazitäten bio-basierter Kunststoffe und Building-Blocks. Schon heute werden über 45 % der bedeutendsten bio-basierten Polymere in Asien produziert, im Jahr 2021 werden es fast 52 % sein.
Anteil der Produktionskapazität Asiens an der weltweiten Produktion bio-basierter Polymere in 2016 (nach Polymer).
Anteil der Produktionskapazität Asiens an der weltweiten Produktion bio-basierter Polymere in 2016 (nach Polymer).

Asien verzeichnet eine starke Zunahme der Produktionskapazitäten bio-basierter Kunststoffe und Building-Blocks. Schon heute werden über 45 % der bedeutendsten bio-basierten Polymere in Asien produziert, im Jahr 2021 werden es fast 52 % sein.

Der neu erschienene Trendreport des Nova-Instituts "Asian markets for bio-based chemical building blocks and polymers" zeigt die aktuellsten Entwicklungen in den Bereichen Biopolymere und chemische Bausteine in den asiatischen Ländern China, Japan, Malaysia, South Korea, Taiwan und Thailand auf. Die Studie, die auf aktuellen Daten aus dem Jahr 2016 basiert, zeigt eine weltweite Kapazität von 2,4 Mio. t bio-basierter Polymere, wovon über 45 % der bedeutendsten bio-basierten Polymere bereits heute in Asien produziert werden.

Über 70 Prozent Wachstum bis 2021

Laut Studie ist zu erwarten, dass die Produktionskapazitäten bio-basierter Polymere in 2021 auf 3,6 Mio. t anwachsen, wovon dann fast 52 % in Asien liegen werden. Das entspricht einem Wachstum der Kapazitäten von 71 % innerhalb von fünf Jahren. Bereits seit mehreren Jahren wird in Asien die Gesamtheit der Menge an PBS(X) und an zyklisch aliphatischen Polykarbonaten (APC) hergestellt (siehe Grafik).

Die Studie stellt fest, dass in der Region immer mehr Bioraffinerien und Biohubs für bio-basierte chemische Bausteine errichtet werden. Damit wollen die südostasiatischen Länder ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern. Als Schlüssel zum Erfolg werden vor allem Kooperationen und Partnerschaften mit Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen gesehen.

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Stärkstes Wachstum für Polymilchsäure und Polyamide

Das stärkste Wachstum der Produktionskapazitäten wird für Polymilchsäure (PLA) und Polyamide (PA) erwartet. Mit dem Bio-Polyester PHA steht eine weitere Gruppe an Biopolymeren im Fokus asiatischer Unternehmen. Das bio-basierte „Drop-in"-Polymer PET, wenn auch nur teilweise bio-basiert produziert, macht den größten Anteil an den Produktionskapazitäten in Asien aus. Für das Jahr 2021 wird erwartet, dass PET in Asien einen Anteil von 59 % an der gesamten Kapazität der Biopolymere ausmacht.

Die Autoren der Studie werfen auch einen Blick auf biologisch abbaubare Polymere wie PLA, PBS, PBAT, PHAs und zeigen, dass diese einen Anteil von 25 % an der asiatischen Produktion der bio-basierten Polymere ausmachen. Das heißt aber gleichzeitig, dass 75 % der gesamten bio-basierten Produktion in Asien dauerhafte, also nicht biologisch abbaubare Polymere sind.

Bio-basierte Building-Blocks im Aufstieg

Parallel entstehen in Asien neue Bioraffineriekonzepte. Aktuelle neue Entwicklungen in Südostasien zielen auf die Einrichtung großer Bio-Zentren, Bio-Cluster oder bio-basierter Polymerparks ab. Zu beobachten ist dies schon in Thailand oder Malaysia.

Der zukünftige Fokus in Asien wird vermutlich auf bio-basierten Building-Blocks wie organische Säuren, Diole oder bio-basierte Monomere, wie z. B. bio-basiertes Ethylen, und weniger auf ausschließlich bio-basierten Polymeren liegen.

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