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Recycling

APK will Qualität von Rezyklaten weiter verbessern

Die APK AG zielt mit dem Newcycling-Verfahren auf neue Geschäftsfelder für Kunststoffrezyklat – Basis dafür ist die höhere Qualität der Rezyklate.
Das Werk von APK in Merseburg.

Die APK AG zielt mit dem Newcycling-Verfahren auf neue Geschäftsfelder für Kunststoffrezyklat – Basis dafür ist die höhere Qualität der Rezyklate.

Die Qualität von Rezyklaten verbessern und einen geschlossenen Kreislauf für Produkte ermöglichen – das steht auch 2021 ganz oben auf der Agenda der APK AG in Merseburg. Nach einem für die Recyclingindustrie turbulenten Corona-Jahr 2020 und im Angesicht eines weiterhin schwierigen Rezyklatmarktes aufgrund des Preisverfalls bei Neuware, gestaltet sich der Jahresanfang für die APK dynamisch.

Verpackungen aus LDPE-Rezyklat demnächst im Einzelhandel zu finden

„Unser Newcycling-Werk produziert konstant LDPE Rezyklate und wir konnten bereits mehrere Markeninhaber mit unserem Produkt Mersalen beliefern. Das Rezyklat wird in den nächsten Monaten in ersten Verpackungslösungen in Einzelhandelsregalen zu finden sein“, berichtet Klaus Wohnig, Vorstandsvorsitzender der APK AG.

Positive erste Absatzentwicklungen bei den LDPE-Rezyklaten werden durch eine Optimierung des Polyamid-Produktes ergänzt. „Das Besondere an unserem PA-Rezyklat Mersamid ist, dass es naturfarben ist und nicht schwarz, wie häufig bei PA-Rezyklaten der Fall“, erläutert Wohnig. Eine Belieferung der Kunden mit Mersamid soll im zweiten Quartal 2021 beginnen.

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Neben der Rezyklatproduktion entwickelt sich auch das Angebot zu Test- und Analytikkapazitäten der APK dynamisch. Nach einer Investition in Labor- und Testkapazitäten von rund 1 Mio. EUR im Frühjahr 2020 werden die Services verstärkt nachgefragt.

Wie APK erklärt, gliedert sich das Portofolio des Unternehmens sich im Wesentlichen in zwei Rubriken: auf der einen Seite die Kunststoff Recycling Entwicklung mit Prüfung der Recyclingfähigkeit von Kunststoffabfällen, Spezifikationen für Rezyklate, wirtschaftliche Aspekte, Methodenentwicklung für lösemittelbasiertes Kunststoffrecycling, etc., auf der anderen Seite die Materialanalyse mit Standard- und Spezialanalytik zur Kunststoffcharakterisierung.

Tests mit Post-Consumer-Abfällen

„Auch mit unserer eigenen Produktion gehen wir 2021 einen wichtigen Schritt weiter und testen wie die Newcycling Technologie Post-Consumer-Abfälle aus gemischten, flexiblen Kunststoffabfällen zu hochwertigen Rezyklaten verarbeitet“, sagt Klaus Wohnig. Im Bereich Forschung und Entwicklung wird das Potential der Newcycling-Technologie zudem mit Blick auf hochrelevante Themen wie Entfärbung von Kunststoffabfällen und mit Blick auf neue Marktsegmente, wie Textilien geprüft und weiterentwickelt. Im Bereich Textil stößt die APK zusammen mit Partnern aus der Wertschöpfungskette momentan erste Projekte im Bereich Textilfaser-Recycling (Polyamid (Nylon) und Polyester) an.

Die Europäische Kommission plant Ende des Jahres die europäische Verpackungsrichtlinie zu überarbeiten. Gemäß EU Kunststoffstrategie und Green Deal soll bis 2030 eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe etabliert werden. Die Revision der Verpackungsrichtlinie (Q4/2021) sowie eine EU Strategie für nachhaltige Textilien (Q3/2021) setzen hierbei zu großen Teilen auf Kunststoffrecycling.

Hohe Rezyklatqualitäten im industriellen Maßstab herstellen

Die bisher gesetzten Ziele können nach Überzeugung von APK nur mit einem zukunftsfähigen Mix an Recyclingtechnologien erreicht werden. Investitionen in neue Prozesse, wie das werkstofflich-lösemittelbasierte Newcycling sind für APK essentiell um reinere Rezyklatqualitäten im industriellen Maßstab zu produzieren und neue, hochwertige Produktfelder bis 2025 und 2030 zu erschließen.

gk

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