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5G: Forschungsprojekt bereitet Weg für flexible Produktion

Kunststoffverarbeiter Joyson Plastec nimmt an einem Forschungsprojekt teil, das sich mit der Mobilfunktechnologie 5G für die flexible Produktion befasst.
Prof. Dr. Doris Aschenbrenner ermöglicht flexible Produktion bei KMU mithilfe von 5G-Technologie.

Kunststoffverarbeiter Joyson Plastec nimmt an einem Forschungsprojekt teil, das sich mit der Mobilfunktechnologie 5G für die flexible Produktion befasst.

Wie kann der Mobilfunkstandard 5G als Campus-Netz in der Fertigung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) eingesetzt werden, um die Kosten in der Produktion zu reduzieren? Unter dieser Frage will ein Forschungsprojekt unter Leitung der Hochschule Aalen durch einfach einsetzbare Vernetzungs- und Ortungstechnik eine flexible Produktion ermöglichen und die Intralogistik optimieren. Das Projektkonsortium bilden neben der Hochschule Aalen der Kunststoffverarbeiter und Automobilzulieferer Joyson Plastec mit Sitz in Bad Kissingen sowie Carl Zeiss Automated Inspection, Awesome Technologie Innovationslabor, Blackned, Varta Microbatteries sowie die Technische Universität Ilmenau. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit 4 Mio. EUR gefördert.

5G Small-Cells als Inselnetze

In dem Projekt „Offene und flexible Industrie-Vernetzung mit 5G-Small-Cell-Zentrale: Adaptive Produktion und Intra-Logistik in KMU (5G++ Flexicell)“ soll der Einsatz kleiner, mobiler Funkzellen als Inselnetz erforscht werden. Diese sogenannten Small-Cells ermöglichen es außerdem, Gegenstände und Güter zu orten. Inselnetze sind Campus-Netzwerke, die autark und ohne eine Internet-Verbindung zu Mobilfunkanbietern funktionieren können. Weil für verschiedene Anwendungen aber auch verschiedene Kommunikations- und Ortungstechnologien eingesetzt werden, sollen Small-Cells auch diese integrieren.

„Das gibt Unternehmen die Freiheit, in einer stark veränderten Zeit sich nicht auf eine Informations- und Kommunikationstechnologie festlegen zu müssen, sondern auch in Zukunft flexibel vernetzt zu bleiben“, sagt Prof. Dr. Stephan Ludwig, der seine Expertise im Betrieb industrieller 5G-Netze einbringt. „Die Lösung soll einfach und ohne tiefes Spezialwissen zu bedienen sein“, ergänzt Prof. Dr. Doris Aschenbrenner, die mit Ludwig zusammen das Projekt an der Hochschule Aalen leitet.

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Welche Pläne Arburg im Hinblick auf 5G hat, erfahren Sie in diesem Interview der K-ZEITUNG:

„Connectivity birgt Potenzial für die Digitalisierung“
Bei Arburg forciert Technikgeschäftsführer Guido Frohnhaus die Digitalisierung von Produktion und Produkten; Connectivity ist dabei ein zentrales Element.

Für eine flexible Produktion inklusive Qualitätsabsicherung

Mit 5G lassen sich erstmals zuverlässig und reaktionsschnell Steuerbefehle über Funk übertragen und gleichzeitig Gegenstände lokalisieren lassen – beides ist notwendig für eine flexible Fertigung inklusive Qualitätsabsicherung sowie eine weitere Verbesserung der fertigungsinternen Logistik.

Seit Anfang 2020 können Firmen örtlich an ihr Betriebsgelände gebundene, exklusive Spektrumslizenzen beantragen, um dort ein eigenes 5G-Netzwerk zu betreiben. Allerdings ist 5G-Infrastruktur aktuell noch vergleichsweise teuer, sodass sich eine Investition in ein flächendeckendes Netz einer Technologie oft nicht lohnt.

Die Lösung des Forschungsprojekts soll daher einfach und ohne tiefes Spezialwissen zu bedienen sein. Es ist vorgesehen, dass sich mehrere Small-Cells auch automatisiert miteinander vernetzen können, um einen größeren Verbund zu bilden oder eine längere Produktionslinie abzudecken.

sk

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