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Additive Fertigung 5. November 2018

3D-Drucker für LSR serienreif

German Reprap zeigt auf der Formnext einen serienreifen 3D-Drucker für das Liquid Additive Manufacturing vor, der auch flüssige Materialien verarbeiten kann.
Der L280 3D-Drucker hat in ausgiebigen Tests und Pilotanwendungen in der Praxis seine Zuverlässigkeit im Dauerbetrieb bewiesen.
Der L280 3D-Drucker hat in ausgiebigen Tests und Pilotanwendungen in der Praxis seine Zuverlässigkeit im Dauerbetrieb bewiesen.

German Reprap zeigt auf der Formnext einen serienreifen 3D-Drucker für das Liquid Additive Manufacturing vor, der auch flüssige Materialien verarbeiten kann.

Liquid Additive Manufacturing - LAM - ist ein 3D-Druckverfahren, bei dem das Material nicht – wie beim FFF-Drucker – aufgeschmolzen und wieder verfestigt wird, sondern flüssig ist, und unter Einwirkung von Hitze vulkanisiert. Das bedeutet, dass die einzelnen Schichten, die der Drucker ablegt, sich miteinander fest verbinden, statt nur leicht miteinander zu verschweißen.

Eigenschaften wie bei spritzgegossenen Bauteilen

So lassen sich nach Erfahrung von German Reprap Bauteile erzeugen, die dieselben Eigenschaften wie spritzgegossene Teile haben – ein eindeutiger Vorteil, denn Erkenntnisse aus dem 3D-gedruckten Prototyp lassen sich direkt auf spritzgegossene Serienteile übertragen.

Das Material wird flüssig zugeführt und vulkanisiert unter Hitzeeinwirkung.
Das Material wird flüssig zugeführt und vulkanisiert unter Hitzeeinwirkung.
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Mit der LAM-Technologie kann sogar die Auftragsrichtung und somit die Vulkanisation auf Makro-Molekülebene beeinflusst werden. Dann bietet - so German Reprap - das Material teilweise sogar bessere Festigkeiten als beim Spritzguss. Zudem lassen sich alle Vorteile der Additiven-Technologie wie Freiheit in der Gestaltung und das Füllen des Teileinneren mit Waben- oder anderen Strukturen nutzen.

Detailtreue wählbar

Mit dem L280 präsentiert German RepRap auf der Formnext "erstmals einen serienreifen LAM-3D-Drucker". Der L280 bietet einen Bauraum von 280 x 280 x 200 mm (X x Y x Z) und eine Schichtdicke zwischen 0,22 und 0,9 mm. Düsen mit 0,23, 0,4 und 0,8 mm Öffnung erlauben sehr genaue, aber relativ lang dauernde Drucke ebenso wie weniger detaillierte, aber schnell gedruckte Bauteile.

Eine beheizte Druckplatte erhöht die Haftung der gedruckten Teile und sorgt für eine optimale Vernetzung. Eine Hochtemperatur-Halogenlampe wird im Prozess gezielt eingesetzt, um die Vernetzung zu beschleunigen. Dies senkt die Druckzeit erheblich und verbessert gleichzeitig die Druckqualität. Im Vergleich zu herkömmlichen Produktionsverfahren wie dem Spritzguss lässt sich so nach Erfahrung von Germn Reprap eine Zeitersparnis von 50 % und mehr erreichen.

Das verwendete Liquid Silicone Rubber (LSR) von Dow wird bereits in vielen Unternehmen für unterschiedlichste Produkte verwendet. Das Evolv3D LC 3335 genannte Liquid Silicone Rubber (LSR) kann in Form von Kartuschen zugeführt werden, es wird aber auch eine Option zur Fassentnahme angeboten. Touch-Display und Drucken vom USB-Stick ermöglichen das Stand-Alone-Drucken, zudem lässt sich der L280 an ein Netzwerk anschließen.

Auch an die Sicherheit hat German RepRap gedacht und im L280 eine Sicherheitstechnik installiert, die den Aushärtungsprozess überwacht und bei Unregelmäßigkeiten den Prozess sofort stoppt. Ein Ampelsystem gibt Auskunft über den aktuellen Status.

Wie German Reprap versichert, hat der L280 3D-Drucker in ausgiebigen Tests und Pilotanwendungen in der Praxis seine Zuverlässigkeit im Dauerbetrieb bewiesen. Für den kommerziellen Einsatz, bei dem es um hohe Verfügbarkeit geht und auf Zuverlässigkeit ankommt, steht optional ein Wartungsvertrag sowie ein professioneller Vor-Ort-Service von geschulten Technikern zur Verfügung.

gk

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