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Editorial 11. November 2021

Fakuma war als Präsenzmesse längst überfällig

Mit der Fakuma fand endlich wieder eine Präsenzmesse statt, auf die die Branche lange warten musste.
Stefan Lenz, Chefredakteur der K-ZEITUNG
Stefan Lenz, Chefredakteur der K-ZEITUNG

Mit der Fakuma fand endlich wieder eine Präsenzmesse statt, auf die die Branche lange warten musste.

Oft kam in den letzten 18 Monaten die Frage auf, ob Präsenzveranstaltungen wie die Fakuma, seien es Fachmessen oder Kundenveranstaltungen, im 21. Jahrtausend noch eine Berechtigung haben. Wer die Fakuma 2021 besucht hat, kann dies mit einem klaren ja beantworten. Ja, der Branche war auch klar, dass die erste große Fachmesse für die Kunststoffbranche etwas anders werden würde, als gewohnt. Und doch war es am Ende betrachtet wie immer. Eine, unter den aktuellen Umständen, sehr gut organisierte Messe mit internationalem Flair.

„Präsenzveranstaltungen haben auch heute bei weitem noch nicht ausgedient.“

Präsenzveranstaltungen haben noch nicht ausgedient

Mit knapp 1.500 Ausstellern war die Fakuma nicht so belegt wie in den vergangenen Jahren, was der guten Stimmung auf der Messe aber keinen Abbruch tat. Die Aussteller waren unisono von der Qualität ihrer Kontakte begeistert. Die Besucherzahl war mit knapp 30.000 auch geringer als in den Jahren zuvor, aber all jene, die sich unter den aktuellen Corona-Umständen auf solch eine Fachmesse begaben, hatten klare Ziele. Die Fakuma hat also einmal mehr bewiesen, dass Präsenzveranstaltungen bei weitem noch nicht ausgedient haben. Im Genegenteil, die Branche war „ausgehungert“ durch die monatelange Abstinenz. Digitale Events haben den Umständen entsprechend im Jahr 2020 enorm an Bedeutung gewonnen und sie haben im hier und heute ebenfalls ihre Berechtigung.

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Positive Stimmung der Fakuma mitnehmen

Dennoch gibt es einige Faktoren, die sie gegenüber einer Präsenzveranstaltung nachteilig machen. Die Grundvoraussetzung für ein digitales Event ist die Technik. Sie kann durch niedrige Verbindungsgeschwindigkeiten, falsche Einstellungen, IT-Richtlinien beim Unternehmen etc. zum Störungsfaktor werden. Zudem schafft fehlender persönlicher Kontakt weniger Vertrautheit und Emotionen, und auch das Gemeinschaftsgefühl ist schwerer zu vermitteln. Genau dieses Gefühl war eines der Highlights der letzten Fakuma. Die Kunststoffbranche muss nun diesen Drive und die positiven Erfahrungen der Fakuma mit in das kommende Jahr nehmen und auf der K 2022 ebenfalls Flagge zeigen.

Stefan Lenz, Chefredakteur

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